Offener Brief

Von Dr. Hans U. Hertel

Lieber Herr Indlekofer

Ich schreibe Ihnen diesen Brief als offenen Brief, da ich ohnehin annehmen muss, dass Ihre Post verlesen und zensuriert wird. Bei dieser Gelegenheit dürfen auch alle anderen Menschen wissen, was ich Ihnen zu schreiben habe.

Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Gratulation zu meinem Erfolg in Strassburg. Sie haben Ihren Brief an mich in Gefangenschaft im Waaghof, Basel, geschrieben, obschon Sie dort wahrscheinlich mit anderen Gedanken beschäftigt sind. Ich bin Ihnen dafür sehr verbunden.

Ich habe am Fernsehen von Ihrer Verhaftung erfahren und weiss natürlich, dass in der unrechtsstaatlichen Situation, die zur Zeit in der Schweiz herrscht, mit solchen Ereignissen zu rechnen ist. Dennoch hat mich Ihre Verhaftung nicht unberührt gelassen. Ich hätte niemals gedacht, dass solche stalinistische Methoden sogar in unserer Schweiz einmal angewendet werden würden. Ich bin jedenfalls froh, dass ich Sie privat kennenlernen durfte. Ich halte Sie hoch in Ehren, denn ich schätze Ihren Mut, Ihre Aufrichtigkeit und Ihren Einsatz, der Wahrheit und Gerechtigkeit zu dienen und zum Durchbruch zu verhelfen. Ich kenne keinen besseren Schweizer. In Anbetracht des politischen Umfeldes, welches seit Jahren zunehmend durch die schwarzen Mächte beherrscht wird, welche auch die Schweiz erfasst haben, muss es sogar als eine Ehre angesehen werden, der Aufrichtigkeit halber ins Gefängnis gesteckt zu werden. Dies wird möglicherweise noch vielen aufrechten Schweizern blühen, solange jedenfalls, als wir es zulassen, eine korrumpierte, auslandshörige Regierung zu haben. Regierungen aber, die zu solchen Terrormassnahmen greifen, müssen wahre Angst haben vor Wahrheit und Gerechtigkeit und entblössen sich damit selber. Sie werden von ihren eigenen Taten verfolgt.

Justiz und Polizei gehorchen dieser üblen Macht, obschon sie wissen, dass sie damit falsch handeln und das eigene Volk und Land verraten. Tun sie es aus Feigheit oder Angst? Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken. Ich könnte eine solche Schande nicht ertragen.

Lassen Sie sich nicht unterkriegen, lieber Herr Indlekofer. Lassen Sie es auch nicht zu, dass Ihre politische Verfolgung bei Ihnen Gefühle von Hass und Vergeltung auslösen. Nutzen Sie die Zeit in Haft, die nur temporär sein kann, um zu weiteren Erkenntnissen zu gelangen, die Sie später zum Vorteil Ihrer Mitmenschen und der Welt nutzen können. Sie werden noch gebraucht werden! Glauben Sie mir, diese Zeit geht schnell vorüber. Das Licht ist im Vormarsch und die Schattenwesen haben keinen dunklen Ort mehr, wo sie sich verkriechen können. Deshalb diese unglaublichen Reaktionen. Ratten springen, wie Sie wissen, wenn sie sich nicht mehr verstecken können.

Im Gegensatz zu den Drahtziehern haben Sie, Herr Indlekofer, viele Freunde, denen Sie vertrauen können. Jene aber haben keine Ehre und keine Freunde. Sie haben sogar Angst voreinander. Keiner kann dem anderen trauen. So ist es, wenn man in der Lüge lebt und ihr dient. 2000-jährige Lügen können nie zur Wahrheit werden, selbst wenn sie dauernd mit neuen, noch grösseren Lügen gedeckt werden, um am Leben zu bleiben. Jetzt aber platzt diese Eiterbeule, die Lüge kommt an den Tag und die Wahrheit bricht durch. Dies lässt sich nicht mehr verhindern. Ich danke Ihnen für Ihren Beitrag zu diesem unausweichlichen Prozess. So wie Sie, stehe auch ich für eine gesunde, ehrbare, freie und gerechte Schweiz, die Beispiel sein kann für die Welt.

sig. Hans U. Hertel