Die moralische Besserung
des Schweizer Volkes
Die Schweizer Regierung plant auf auslndischen Druck eine Erziehungsoffensive zum Thema Holocaust.
In der Neuen Zricher Zeitung vom 15.9.1998 unterrichtete Felix E. Mller (fem.) die Leser darber, dass auslndische Regierungsstellen mit dem Holocaust-Bewusstsein in der Schweiz offenbar nicht zufrieden sind. Von amerikanischer und israelischer Seite sei verschiedentlich die Forderung erhoben worden, die Schweiz mge sich vermehrt mit dem Thema Holocaust beschftigen. Der Artikel ist in mehrerer Hinsicht atemberaubend. Die an mangelndem Holocaust-Bewusstsein leidenden Schweizer brauchen offenbar dringend Nachhilfeunterricht zur Besserung. Dass US-jdische Kreise die Schweizer Mores lehren wollen, ist emprend und vllig inakzeptabel.
Dem pdagogischen Gedanken der Holocaust-Erziehung habe sich zunehmend auch Unterstaatssekretr Stuart Eizenstat verschrieben. Er habe dieses Thema in Gesprchen mit Schweizer Bundesrten und Diplomaten immer wieder aufgegriffen, oder an seiner Stelle mit Nachdruck die US-Botschafterin in der Schweiz, Madeleine Kunin. Sie signalisierte auch die Bereitschaft der USA, Untersttzung bei der Realisierung allflliger Programme zum Thema Holocaust zu leisten. Der amerikanische Steuerzahler soll also die Schweizer Holocaust-Propaganda mitfinanzieren. Darauf kommt es auch nicht mehr an, denn neben dem US-Holocaust-Memorial sind solche Beitrge nur ein kleiner Klacks. Die Holocaust-Spezialistin im Erziehungsministerium von New Jersey hat schon bei der Weiterbildungszentrale der Mittelschullehrer die Bereitschaft deponiert, bilaterale Seminare zu organisieren. Ideologische Entwicklungshilfe steht also bereit.
Unter diesen Umstnden habe sich im Bundeshaus der Eindruck verfestigt, man msse in dieser Richtung etwas tun, schreibt die NZZ weiter. Eine Arbeitsgruppe des Eidg. Departement des Auswrtigen hat schon Vorschlge ausgearbeitet, die im Departement des Innern (Bundesrtin Dreyfus) sowie von der Erziehungsdirektorenkonferenz (der Kantone) evaluiert werden. Aussenpolitisch mchte die Schweiz natrlich den Beweis antreten, dass sie aus den jngsten Kontroversen die richtigen Schlsse gezogen hat, ist sich Felix E. Mller sicher. Propagandistische Entwicklungshilfe scheint also doch nicht ntig zu sein. Die Schweiz gehorcht auch so. Mehr oder weniger beschlossene Sache sei die Untersttzung des Bundesrates von 1,5 Millionen Franken, fr das vom Pestalozzianum (Zrich) vertriebene Medienpaket Rassismus, zu dem ein Kapitel ber den Holocaust gehren soll.
Dem Ziel der moralischen Besserung des Schweizervolks (sic!) soll schliesslich auch ein zweites Vorhaben dienen, wie Stuart Eizenstat und Madeleine Kunin insistent-positiv (Wortschpfung von fem.) propagieren. Es soll eine Kurzversion des Bergier-Goldberichtes erarbeitet und an alle Haushaltungen verteilt werden. Dies selbstverstndlich mit Bundesgeldern und nicht aus dem Budget der Bergier-Kommission, wie betont wurde.
Am 25. September 1998 fand unter Federfhrung von Stuart Eizenstat in Washington ein Treffen statt, das exklusiv der Vergangenheitsbewltigung gewidmet ist. Die Schweiz wurde nicht eingeladen um mitzuentscheiden, welche Ratschlge man den Lndern mit noch mangelhaftem Holocaust-Bewusstsein (sic!) im Dezember geben mchte. Dies im Gegensatz zu Schweden, welches auf eine Initiative von Stuart Eizenstat mit einer Broschre an 400000 Haushalte mit Kindern den Holocaust erklrt. Die Broschre sei geschickt gemacht. Die Ansprache des Betrachters ist sehr emotional, wozu die teilweise krassen Bilder von Holocaust-Opfern [sprich abgemagerte Typhusopfer] ganz wesentlich beitragen (NZZ 15.9.1998).
Mit obszner Hass-Propaganda soll also den Schulkindern das richtige Holocaust-Bewusstsein beigebracht werden. Da kann man sich ja freuen.