Tatort Internet
Mordaufruf gegen jdischen Revisionisten
Ende 1997 hatte die extremistische, frher vom FBI als terroristisch eingestufte Jewish Defense League (JDL) auf der eigenen Internet-Seite (jdl.org) eine Belohnung ausgesetzt fr denjenigen, der die Adresse des Holocaust-Leugners David Cole bekanntgeben knne. Dem Aufruf voran ging eine Kaskade niedertrchtigster, hassgeifernder Schmhungen und Beschimpfungen, welche nur als versteckten Mordaufruf verstanden werden knnen. Diese Schmhungen machen in ihrer extremsten Form deutlich, auf welcher Ebene auch hierzulande, wenn auch in viel abgeschwchterer Form, der Meinungskampf gefhrt wird, nmlich auf derjenigen der persnlichen Verunglimpfung und Verleumdung. Hinzu kommt die staatliche Unterdrckung durch Kriminalisierung. Hier einige Auszge des Aufrufs, damit der Leser sich berzeugen kann, dass wir nicht bertreiben.
Der jdischstmmige David Cole wurde als monstrser Verrter beschimpft, als Giftschlange, als dmonischer Lgner, der sich den Neonazis andiene und in der Verkleidung des Revisionisten Antisemitismus verbreite. Es wurde die rhetorische Frage gestellt, ob dieses verrottete, kranke Individuum nach der Cole-Manie in den Medien nicht endlich die Toilette hinuntergesplt werden solle. Ein David Cole weniger in der Welt wrde zwar nicht den Judenhass beenden, aber ein gefhrliches, die Gesellschaft infizierendes Bakterium wre entfernt. Cole sei schlimmer als ein Julius Streicher oder Joseph Gbbels, weil er ein Jude sei und sein Volk an die Neonazis verrate. Ein solch bsartiges Monster verdiene nicht auf dieser Erde zu leben. Alle die Medienberichte ber ihn htten nur seinem kranken Ego geschmeichelt. Er sei ein abscheulicher Psychopath, der gestoppt werden msse. So, wie man das Monster Cole loswerden msse, msse das Wort Revisionist aus dem Vokabular gestrichen werden. Das schreckliche Wort und Cole mssten gnzlich getilgt werden. Es gibt keine Auseinandersetzung mit den Holocaust-Leugnern, sondern nur ihre Eliminierung. Cole sei ein menschlicher Parasit und eine Geisteskrankheit. Er werde bentzt von Neonazis, um weiter Hass zu verbreiten. Er sei eine Marionette von Ernst Zndel, Bradley Smith, den weissen berlegenheitsfanatikern und mrderischen Nazi-Schlgern, welche alle Juden der Welt erneut vergast und verbrannt sehen mchten in den Verbrennungsfen von Treblinka. Die Welt wre eine bessere, wenn alle Judenhasser verschwunden wren, insbesondere der bsartigste von allen: David Cole.
Obwohl gegen Cole ausdrcklich wegen seines Judentums Todesdrohungen ausgestossen wurden, also ein Hassverbrechen nach US-Recht vorliegt, blieben die selbsternannten jdischen Hasswchter (Anti Defamation League und Simon Wiesenthal Center) seltsam unttig.
Was hatte diesen mrderischen Ingrimm der JDL auf David Cole hervorgerufen, obwohl sich dieser schon seit einigen Jahren vom aktiven Revisionismus zurckgezogen hatte? Bradley Smith, Direktor des Codoh (Komitee fr eine offene Debatte des Holocaust) mit seiner weltbekannten Website codoh.com startete ein innovatives, mutiges Aufklrungsprogramm an amerikanischen Universitten und Colleges, mit dem er vor allem konservative Studenten in ganz Amerika zum Denken anregte. Er lancierte eine aufsehenerregende Anzeigenkampagne in Universittszeitungen, in denen er fr den Revisionismus warb. Zum Teil wurde er boykottiert, was Proteste wegen Verletzung der Redefreiheit auslste. In den Anzeigen versprach er jedem eine Belohnung von 50'000 Dollar, dem es gelinge, ein grosses amerikanisches TV-Network dazu zu bringen, ein Video mit David Cole ungekrzt auszustrahlen. Mit diesem Werbetrick frderte er den Verkauf des Videos. Dieses zeigt den Revisionisten David Cole, wie er in Auschwitz den Leiter des dortigen Museums, Dr. Franciszek Piper, mit den Propagandalgen seiner Fremdenfhrer und sonstigen Widersprchen konfrontierte und in arge Argumentationsnte brachte. Dr. Piper sagte klar, dass die gezeigten sogenannten Gaskammern nach dem Krieg gebaute Touristenattraktionen seien. (Eine Transkription dieses Interviews kann vom Internet heruntergeladen werden.) Diese Konstrukte sind somit Flschungen fr politische Zwecke. Was Cole sagte, sagte zwar Prof. Faurisson schon vor 15 Jahren, aber nicht so medienwirksam. Als Folge der Diskussion um die Redefreiheit konnten Smith und Cole ihre Standpunkte in zwei populren Fernsehsendungen vertreten. Undenkbar, dass in der Schweiz Jrgen Graf seine Thesen mit seinen Gegnern in einer Fernsehdebatte diskutieren drfte. Wegen dieses Medienechos schumte die JDL vor Wut und begann die alte Antisemitismus-Platte zu drehen. Junge Menschen wrden beeinflusst durch Pseudowissenschaftler, und es wrde Hass gegen Juden verbreitet. Das gengte offensichtlich nicht, daher griff man zu drastischeren Mitteln.
Am 2.1.1998 erschien kurz nach dem Mordaufruf auf der Website von JDL eine Erklrung von David Cole in der er ausfhrte, dass alles, was er bisher ber den Holocaust geglaubt und geschrieben habe, falsch sei, und dass er nun an die Standardversion glaube, wie sie in den Standard-Holocaustbchern wiedergegeben werde. Er erklrte, dass er whrend seiner vielen Jahre als Leugner von Selbsthass und Ekel zugrundegerichtet wurde und den Hass, den er fr sich selber empfand, auf sein Volk abgeladen habe. Er sei von pseudowissenschaftlichem Unsinn und intelligent klingenden, aber hohlen Ideen und Schlagwrtern verfhrt worden. Er schloss mit der Erklrung, dass es ihm leid tue, was er getan habe und dass er anderen Schmerzen zugefgt habe. Seine Erklrung erfolge aus freiem Willen und ohne Zwang. Er sei froh, sie mit seiner vollen Zustimmung Herrn Irv Rubin von der JDL geben zu knnen zwecks weitestmglicher Verbreitung.
Das machen auch wir hier gerne. Noch selten hat ein Hund die Hand, die ihn verprgelte, so geleckt.
Rubin sagte spter scheinheilig in einem Interview: Das [der Internet-Aufruf] war kein Anschlag oder Mordauftrag gegen Cole. Man habe lediglich herausfinden wollen, was er gerade tue und wie der Stand der Dinge sei und ob er sich wirklich von der Holocaust-Leugner-Bewegung zurckgezogen habe. Cole habe ihn angerufen und gebeten, den Artikel von der Webseite herunterzunehmen, weil er tdliche Angst hatte, jemand knnte ihn ausfindig machen und erschiessen. Er habe sogar noch 200 Dollar geschickt um zu helfen, dass Bradley Smith mit dem Verkauf seines Videos aufhre, mokierte sich Rubin.
Cole hat auf einen Anruf von Prof. Shermer seinen Widerruf bekrftigt. Er wolle nicht mehr belstigt werden und hre auf den Rat von Herrn Rubin, den er schtzen gelernt habe. Selbst der gute Professor Michael Shermer, der sich aus der Standardwarte in seiner Zeitschrift Skeptic mit den Revisionisten befasste, merkte an, dass mit dem Widerruf etwas nicht stimmen knne, nach allem was Cole zum Thema Revisionismus publiziert habe. Darunter sind einige brillante Sachen, z.B. 46 Questions About the Gas Chambers.
Sein unterwrfiger Widerruf ist ein erschtterndes Dokument und erinnert an die Selbstkritik der todgeweihten Angeklagten Kamenew, Sinowjew usw. in den stalinistischen Schauprozessen oder an die falschen Gestndnisse von Nrnberger Kriegsverbrechern. Bei diesem Widerruf sind allergrsste Zweifel angebracht. Hier hat ein verzweifelter Mensch unertrglichem Druck nachgegeben und seinem Irrglauben abgeschworen.
Der Mordaufruf, Coles Widerruf, das Cole-Video und eine Transkription, wie auch Coles 46 Fragen zu den Gaskammern usw. knnen heruntergeladen werden bei www.codoh.com.