Das Ende des Totschweigens
In der Radiosendung Doppelpunkt vom 4.2.2001 ber Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sprach eine Diskussionsrunde ber das Phnomen der einigen Hundert Nazi-Skins in der Schweiz. Weil der Blick als erster das mit Teleobjektiv auf dem Rtli aufgenommene Foto von einigen Glatzen brachte und damit eine Kampagne lostrat, war der Redaktor voll des Selbstlobes. Das mittlerweile zur Chiffre gewordene Foto des Aufmarsches einer Handvoll von Fahnen umgebener Leute ist eine geschickte Manipulation. Das zeigt schon, dass es lange brauchte, bis Bundesrat Villiger die von den Medien herbeigeschriebene Schande auf dem Rtli begriffen hat. Vorher dachte er, es seien nur einige Buhrufer da gewesen, womit er Recht hatte. Der selbsternannte Rechtsextremismus-Experte Jrg Frischknecht, der bei den Skins fr das Argumentieren und Aufklren eintrat, konnte einen Seitenhieb auf die Holocaust-Leugner nicht verkneifen, welche letztlich eine Gewaltperspektive ins Spiel bringen wrden. Er verneinte vehement, dass man mit diesen Leuten von gleich zu gleich argumentieren drfe. Es drften nur bearbeitete (sprich: propagandistisch manipulierte) Berichte gebracht werden (wie z.B. solche von Frischknecht ber Irving und Graf). Das ist die altbekannte Lipstadt-Taktik1 des Totschweigens und Verunglimpfens Andersdenkender.
Da ging das US-Magazin Esquire2 andere Wege. In der Nummer 2/2001 brachte es einen neunseitigen Artikel des 70jhrigen jdischen Autors John Sack ber eine Konferenz des Institute for Historical Review, bei der er als Gastreferent eingeladen war. Dieser Artikel ist ein Meilenstein in der ffentlichen Debatte ber den 2. WK-Revisionismus. Sack stellt ausfhrlich die Argumente und Werdegnge der bekanntesten Revisionisten dar und die jdische Reaktion darauf: Zensur und Ausgrenzung in den USA, auch wenn dort im Gegensatz zur Schweiz Meinungsusserungsfreiheit besteht. Ein Strafgesetz gegen Andersdenkende gibt es nicht. Sack selbst bekam schon die jdische Zensur und Repression zu spren wegen seines Buchs An Eye for an Eye ber Nachkriegsmassaker an wehrlosen Deutschen.
Entgegen der allgemeinen medialen Verunglimpfung als moralisch minderwertige und verwerfliche Subjekte schildert Sack die Revisionisten als umgngliche, geistig bewegliche, intelligente und gebildete Menschen, frei von Fanatismus und Hass. Weder scheinen sie Nazis noch Antisemiten zu sein. Die ganze Anklagelitanei von Aufruf zu Hass, Hass-Verbrechen, Hass-Seiten (im Internet) gegen Nazis ist durchsichtige Propaganda, die auf ihre Urheber zurckfllt. Jdische Fhrer, wie Elie Wiesel und Edgar Bronfman haben durch Aussagen ber die Deutschen diesen gegenber einen unwrdigen Hass an den Tag gelegt, der von der anderen Seite unbekannt ist. Sack prangert die strafrechtliche Verfolgung der Revisionisten als Kriminelle in etlichen europischen Lndern an.
Weiter schrieb er: Die Amerikaner wissen nicht, wieviel Hunderttausend Soldaten im 2. WK starben3, aber sie wissen genau, wieviel Juden im 2. WK umkamen. Einst, sagte Michael Berenbaum, ehemaliger Direktor des US Holocaust-Museums, war der Holocaust eine Nebengeschichte des 2. WK [fr eine solche Aussage wurde Le Pen in Mnchen verurteilt], heute denkt man, der 2. WK sei die Hintergrundgeschichte fr den Holocaust. Der Bedeutungswechsel ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen jdischen Propaganda, welche Zeter und Mordio schreit, wenn irgendwo ein heimlicher Holocaust-Leugner aufgesprt wird. Unaufhrlich (wie Frischknecht) zeigen sie mit dem Finger auf diese Buhmnner in Zeitung, Radio und Fernsehen und machen erst dadurch auf sie aufmerksam. Die Taktik dieser Hexenjagd ist aber zweischneidig. Es wird immer Holocaust-Leugner geben, nur schon deshalb, weil sie verfolgt werden. Wenn die Eidgenssische Kommission gegen Rassismus sagt, sie hoffe, mit dem Antirassismusgesetz den Sumpf des Revisionismus in der Schweiz auszutrocknen, so legt sie einerseits eine erschreckende Nazi-Sprache an den Tag, denn austrocknen bedeutet im Klartext das im braunen Sumpf lebende Ungeziefer soll ausgerottet werden. Auf der anderen Seite verkennt sie, dass die Schweiz nur eine kleine Insel ist und dank lnternet die blitzschnelle weltweite Verbreitung von Gedanken und Ideen nicht verhindert werden kann. Was immer zum Thema Holocaust oder Revisionismus irgendwo auf der Welt publiziert wird, wird sofort allgemein bekannt und diskutiert.
In den USA und vielen anderen Lndern sind Gruppen von dissidenten Forschern am Werk, die in nicht allzu ferner Zukunft den Riesen auf tnernen Fssen4 umstrzen werden, Art. 261bis StGB hin oder her.
Fussnoten
1 Deborah E. Lipstadt, jdische Religionswissenschafterin, bekannt durch ihr Buch Denying the Holocaust (Leugnen des Holocaust). Das Buch erschien 1993 bei Penguin Books Limited, USA. Im Buch beschimpft sie den renommierten Historiker David Irving. Als Irving mit einer Verleumdungsklage vor Gericht zog vertrat sie die Meinung: Es darf keine Debatte geben mit der anderen Seite.
2 Internet: www.esquire.com
3 Es starben: 3250000 deutsche Soldaten [im Kampf], 3242000 deutsche Soldaten in alliierter Kriegsgefangenschaft (davon 1 Mio. in amerikanischen Lagern, 2 Mio in sowjetrussischen Lagern). Insgesamt starben 17,3 Mio. Deutsche, davon 10,5 Mio Zivilpersonen bei der Vertreibung, durch Ermordung beim Einmarsch und nach der Beendigung des Krieges. Schrcke Helmut, div. Literaturquellen.
4 Riese auf tnernen Fssen, Jrgen Graf, 1999, DM 35., Vrij Historisch Onderzoek, Postbus 60, B2600 Berchem 2, Belgien (Flandern).