Keine Regierung und keine Bataillone vermgen
Recht und Freiheit zu schtzen, wo der Brger nicht
imstande ist, selber vor die Haustre zu treten
und nachzusehen, was es gibt.
Gottfried Keller
Unser Abonnent J.-F. Borlat aus Paudex (VD) hat das obige Gottfried Keller-Zitat beherzigt. Wir weichen daher heute etwas von unserer Gewohnheit ab und bringen auf der Leserbriefseite ein Schreiben, das dieser Brger seiner Gemeindertin Silvia Zamora geschickt hat. Es ist die Antwort auf diverse Zeitungsartikel, wie sie in der 24 Heures erschienen sind. Zum besseren Verstndnis des Briefes sind drei dieser Beitrge auf Seite 2 der vorliegenden Ausgabe in gekrzter Form wiedergegeben (In RUF-Online: Ein Netzwerk der Geldwscherei aufgedeckt, Eine Kirche besetzen und Harte Bandagen. Die bersetzungen besorgte unsere Redaktion.
Sehr geehrte Frau Gemeindertin
Ungeachtet dem Ihrer Person und behrdlichen Funktion innerhalb des Gemeinderats Lausanne geschuldeten Respekt, komme ich nicht umhin, Ihnen meine Emprung bekannt zu machen, die mich auf Ihre heftige Stellungnahme vom 20. April 2001 ergriffen hat und worber in der Presse ausfhrlich bezglich der Asylanten ohne Papiere berichtet wurde.
Was man auch machen oder sagen knnte, die usserungen sind starrkpfig.
Die Minute der Wahrheit kommt ungerufen, Lgen und Betrgereien kommen in ihrer Nacktheit zum Vorschein und beschmen ihre Urheber.
Diese glanzvolle Minute zur Frage der Asylanten ohne Papiere ist eingetroffen. Ein Ausweichen ist nicht mehr mglich.
Das menschliche Wesen kann nicht nur eine statistische Einheit sein, es ist mit einer Seele ausgestattet und diese Seele ist einmalig. Sie treibt Wurzeln in den Heimatboden und jedes Vaterland verbirgt Schtze, die nur ihr allein gehren.
Alle berbesiedlung, jede Vermischung der Bevlkerung sind von schwerer und dramatischer Konsequenz. Jeder babylonische Turm kann nur unter Getse und Verwirrung einstrzen.
Vor wenigen Tagen ist Prinzessin Leila, Tochter des verstorbenen Schahs von Persien, im Exil gestorben, untrstlich, ihre Heimat verlassen haben zu mssen.
Krzlich hat Herr Oumar Baldet, Schweizer und Guineer, gegenber der Presse bekanntgegeben: Ich bin [in der Schweiz] integriert, aber nicht so weit, dass ich mir vorstellen kann, auf einem waadtlndischen Friedhof beerdigt zu sein. Man kommt aus einer Heimaterde, in die man wieder zurckkehrt unser toter Krper gehrt den Unseren, unserer Familie, unseren Vorfahren. (zit. nach 24 Heures, 16./17.6.2001).
Somit ist klar, dass es nur ein Blendwerk, eine widerwrtige Lge, gemeine plumpe Erfindung, Krmerware eines Bazars und der zynische Aufruf urbi et orbi waren, durch einen heftigen, von sich selbst viel zu berzeugten Geist, als anlsslich der Weltausstellung von Sevilla in diesem Andalusien, das Sie ebenso oder noch besser kennen als sonst jemand, der Ausspruch gemacht wurde: Suiza no existe (die Schweiz existiert nicht).
Dieser trgerische Schrei von Sevilla, zur Beglckung der Verrter, widerhallt immer noch, neu aufgenommen durch die Boshaften, die rasend werden und nicht mehr leben knnen in diesem Indianer-Reservat, das in ihren Augen unser Vaterland, die Schweiz ist.
Das dringende, schmerzhafte Problem der Asylanten ohne Papiere zerplatzt jh wie eine Eitergeschwulst. Marxisten jeder Frbung, Kommunisten, Sozialisten, Rot-Grne, die sich ber die entstehenden Probleme freuen, bemchtigen sich der Situation auf ihre Art, die nie die gute ist.
Die Behrden, alle Behrden, haben ihre Verpflichtungen versumt. Auf der Leimrute der von ihnen (gewollten) Machtlosigkeit gefangen, wurden sie pltzlich an der Gurgel gepackt. Ihr Unbehagen offenbart ihre kriminelle Passivitt, eine Politik des inakzeptablen Nicht-Entscheidens, eine klgliche Verweigerung der Amtspflichten, nmlich Entscheidungen fr unseren Staat und seine Gesetze zu treffen.
Wir mssen unsere Schlussfolgerungen ziehen: sie sind schwerwiegend, sehr schwerwiegend, es gibt Verrat, Hochverrat!
Wir Brgerinnen und Brger dieses unseres Landes, wir knnen und drfen derartig ungesunde, chaotische Situationen nicht mehr tolerieren.
Wer profitiert von solchen Verbrechen?
Jeder weiss, dass die Schcher geschickte Personen sind ohne Moral, die ihre Drahtschlingen und Netze auszulegen wissen und sich in jede Bresche strzen, die ihnen ein unbeschrnktes Aktionsfeld ffnet. Unser Land ist ein privilegierter Ort, was dies betrifft.
Die Kosovaren verstanden in Lausanne eine Scheinagentur zu grnden, die Gelder aus dem Drogenhandel in den Balkan schleust.
Kein Mensch ist unfehlbar und gewisse Politiker unseres Landes sind Gedungene [dieser Leute]. Von ihrem Instinkt her, wissen die Schcher zu korrumpieren. Die Omerta ist daher nicht eine Ansichtssache, sondern eine weltweite Organisation, die keinerlei Grenzen kennt
Einige Kosovaren ohne Papiere! weigern sich, in ihr Land zurckzukehren. Dass eine linke Gruppe ganz aus Gte dies nicht sehen will, ist ihr grundstzliches Anliegen, denn: In vier Jahren fasst man Wurzeln!
Also doch, die Schweiz existiert! [Wie knnten Asylanten sonst Wurzeln schlagen?]
Da ja die Schweiz trotz allem existiert, wird man alles unternehmen, um einen Zustand der Anarchie herbeizufhren. Und die Gesetze? Man zertritt sie!
Der Humanitarismus ist ein vorzglicher Deckmantel, um schlechte Aktionen zu Ende zu fhren:
Besetzt die Kirchen, zum Teufel! Diejenigen, die noch nicht abgebrannt sind. Um die Behrden werden wir uns kmmern!
Man steckt nicht nur die Behrden in seine Tasche, sondern man kauft sich auch noch den Verstand des Volkes: man hat die Frechheit, es als fremdenfeindlich zu behandeln. Fremdenfeindlich! Wie doch jeder feststellen kann, ist der Schweizer unschuldig an allen kolonialistischen Abenteuern und ohne jeden Zweifel der fremdenfreundlichste Mensch des Planeten.
Gewisse Kreise von links, von rechts, aus der Mitte, ohne unsere Behrden mitzuzhlen, verknden: Die Schweiz ist ein Schandfleck im Konzert der Nationen.
Das Konzert der Nationen! Unheilvolle Aufschneiderei, fromme Lge.
Worauf hat man es abgesehen? Auf die Neutralitt! Die Neutralitt unseres Landes, durch die Signatarmchte des Wienerkongresses von 1815 garantiert, gewhrleistet eine weise Politik.
Zu dieser Sache konstatiert man erbittert die abgrundtiefe Kluft, die zwischen Behrden und einigen Politikern und dem Schweizervolk aufgemacht wurde.
Amerika macht oder glaubt es wenigstens, aus der Welt seinen eigenen, einzigen Messeplatz machen zu knnen. Es hat die UNO in seinem Sack, es NATOisiert, um besser massakrieren zu knnen, es betrachtet mitleidig die EU, dieses zerbrechliche Kartenhaus. Whrend der Bundesrat um jeden Preis einen Sitz bei der UNO will (dritter Klappsessel mit den Tibetanern), schickt er Schweizer in den mglichen Tod. Ohne Rcksicht auf unsere Neutralitt und die jungen Leute unseres Landes, und trotz der deutlichen Willensbekundung durch das Schweizer Volk, will er die Schweiz in die Lwengrube von Brssel strzen.
Zur Zeit des Rinderwahnsinns scheint es, dass die tdliche Encephalie das Gehirn einiger Menschen erreicht hat.
Kommen wir zum Schluss, verehrte Frau Zamora: Wir wollen das Vaterland nicht zugrunde richten lassen und wir kmpfen schliesslich dafr, dass die Schweiz frei bleibt, unabhngig und neutral, und dass Weisheit und ruhiges Abwgen unsere Politiker und das Schweizervolk leiten werden bei der vernnftigen Wahl fr die bestmgliche aller Lsungen.
Mit vorzglicher Hochachtung
gez. J.-F. Borlat, Paudex VD