Offener Brief
Lausanne, 25. Oktober 2001 Werter Herr Bundesrat Deiss, Heute morgen haben Sie uns, die Bevlkerung, durch die Morgenpresse wissen lassen, wie Sie und Ihre 6 Kollegen beabsichtigen, unsere schweizerische Neutralitt durch einen Brief an Kofi Annan sicher zu stellen. Ebenfalls heute morgen, jede halbe Stunde von 7.00 an hat das Fernsehen Euronews ber TSI ein Bild von unserem Bundesprsidenten ausgestrahlt, wie er in einen grossen, besetzten Versammlungs-Saal eintrat. In englischer Sprache wurde diese Szene wie folgt kommentiert: Die Schweiz wird im Frhling 2002 ihrem Volk gestatten, in einem Referendum zu entscheiden, ob es der UNO beitreten wolle. Wenn dies angenommen wird, bedeutet dies das Ende von nahezu 200 Jahren schweizerischer Neutralitt. Der Vatikan wre dann noch der einzige neutrale Staat in der Welt. In einem kurzen Satz, die nackte Wahrheit! Ausgesprochen vom Fernsehsprecher der Euronews, dem offiziellen Nachrichtendienst der Europischen Union. Damit wurden doch alle jene als Schwindler angeprangert, die uns stndig vorgaukeln, dass wir trotz UNO-Beitritt unsere Neutralitt voll bewahren knnten. Zudem macht die Aussage des EU-Sprechers die wunderschnen, vielfarbigen Millionen kostenden Integrationsbroschren zur wertlosen Makulatur! Ihre Integrations-Equipe muss klglich versagt haben, nachdem sie offensichtlich versumte, Euronews in Ihrem Sinne zu instruieren. Die Schuldigen msste man wohl fristlos entlassen. Ich glaube, dass ich dies wohl von Ihnen verlangen darf, nachdem diese Damen und Herren ja auch mit meinen Steuer-Franken bezahlt werden! Es wrde mich sehr freuen, wenn Sie whrend Ihren vielen Propaganda-Vortrgen (bis 24.1.02 sollen bereits deren 7 geplant sein!) auch die oben beschriebene Meldung des Fernseh-Nachrichtendienstes der EU erwhnen wrden. Fr Ihre Bemhungen zur Erhaltung unserer freien, unabhngigen, neutralen Schweiz, wie dies das Schweizervolk Ihnen via Bundesverfassung auftrgt, danke ich Ihnen zum voraus herzlich. Mit eidgenssischem Gruss Peter Vogel
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