Leserbriefe


Rennfahrer Michael Schumacher

In der Gemeinde Wolfhalden im Kanton Appenzell Ausserrhoden beabsichtigte der bekannte und natrlich jetzt reich gewordene Autorennfahrer Schumacher an schnster Lage in einem Baubanngebiet durch rechtsgltige Planung ausgeschieden eine Villa mit Stallungen zu bauen. Wie es nicht anders zu erwarten war, gab es gegen dieses Vorhaben berechtigte Einsprachen, unter anderen auch von Pro Natura, dem Schweizerischen Bund fr Naturschutz. Ein Rechtsanwalt wurde beauftragt, die Grnde zusammenzutragen, die ausdrcklich gegen eine Bewilligung standen. Im Verfahren mit der Gemeinde wurde das Vorhaben, weil der Bauplanung ganz widersprechend, rechtlich einwandfrei abgelehnt. Der Rechtsvertreter von Herrn Schumacher htte zwar die Mglichkeit gehabt, den Fall noch an obere Instanzen weiterzuziehen, verzichtete aber in lobenswerter Weise langwierige Verfahren in Kauf zu nehmen. Das Baubegehren wurde zurckgezogen. Ein Nachspiel blieb aber doch nicht aus:

Die Regierung des Kantons Appenzell Ausserrhoden usserte Missfallen an dem Entscheid, rffelte den Anwalt und entzog ihm hinfort Auftrge des Kantons. Es wre, so befand die hohe Regierung, dem Kanton Schaden entstanden, weil der hochdotierte Rennfahrer nicht Sitz im Kanton habe nehmen knnen. Der Fall scheint von grundstzlicher Bedeutung zu sein. Da wird jahrelang um Planung in der Landschaft gerungen und zu guter Letzt fr das knftige Wohl des Landes sogenannte Baufreihaltezonen, zumeist in besonders schner Lage ausgeschieden. Das soll von Jedermann, ungeachtet des Standes, der Bekanntheit, der Prominenz etc. respektiert werden, auch wenn auf erwartete grosse Steuereinnahmen und eventuell andere fiskalische Vorteile verzichtet werden muss. Werden da Ausnahmen gemacht, wird eine Planung so gut wie wertlos, was sich um so schlimmer auswirkt, als unser bervlkertes Land in den besten Gebieten schon schlimm zersiedelt ist.

Herrschaften, die im Geld schwimmen und sogenannte Prominente sind schuld, dass die schnsten Partien der Lnder ohne Rcksicht verbaut werden, weil entweder berhaupt keine Bau- und Zonenordnung in den Gemeinden besteht, oder weil die Bauherren so reich und einflussreich sind, dass sie sich fr ihre Villen und Renditenhuser ohne Widerstand die schnsten Pltze aussuchen knnen.

D.-W.

 

Alle Antrge abgeschmettert

In letzter Zeit sind alle von mir eingereichten Leserbriefe an diverse Zeitungen boykottiert worden. Ich brauche mich an keine sogenannte Regeln des Anstandes mehr zu halten in Sachen Meinungsusserungsfreiheit. Die ist bei uns sowieso tot. Es wrde mich freuen, wenn Sie einen Leserbrief von mir brchten. Wenn das, was ich schreibe nur meine eigene Meinung wre, stnde es ja mit der Schweiz noch viel schlimmer. Da ich verschiedene Versammlungen mit AUNS Blocher besucht habe, weiss ich, dass vor jeder wichtigen Abstimmung Votanten versucht haben, Blocher und die AUNS zu einer Stellungnahme, gegebenenfalls zur Untersttzung von Initiativen zu bewegen. Jedesmal umsonst! Mit der Ausrede, er wolle sich einzig und ausschliesslich mit dem Erhalt der Eidgenossenschaft beschftigen, wurden die Votanten abgekanzelt. Die Resultate sind bekannt und fr AUNS und SVP mehr als bedenklich. Jetzt untersttzt Blocher auch den Privatisierungswahn, was absolut unschweizerisch ist und erkennen lsst, dass nur der Profit im Hintergrund des angeblichen Schweizbewahrers lauert. Er wird auch ein feuriger Globalisierer sein, wie unsere sauberen Herrschaften in Bern. Profit, maximaler Profit gilt denen alles, und wenn darob auch die Natur der Erde zerstrt wird, wenns nur an der Brse klappt. Zu alledem passt, dass auch das schweizerische Fundament der Neutralitt Stck um Stck preisgegeben wird.

Name ist der Red. bekannt

 

Gedanken zum Bergier-Bericht

Als Zeitzeuge habe ich das eine und das andere Geschehnis whrend des Krieges anders erlebt als die aus dem Bergier-Bericht publizierten Auszge veranschaulichen. Bei jedem Forschen nach Tatsachen besteht beim Autor eine vorbelastete Befangenheit. Nachkriegsgeborene knnen solche Strmungen aus dem Bergier-Bericht nicht wahrnehmen. Die Schweiz bleibt nur dann gesund, wenn sie sich mit den Kriegsproblemen verlsslich auseinandersetzt.

Zwei meiner Geschwister hatten das Kriegsgeschehen an exponierten Schaupltzen miterlebt. Besorgt haben wir jeweils nach Mglichkeit im Familienkreis die schlimmen Ereignisse besprochen. Mein Bruder leistete whrend dem ganzen Krieg Militrdienst in der Umgebung von La Chaux-de-Fonds. Im Juni 1940 berschritten die franzsische Ostarmee und die Polendivision die Schweizergrenze. Dann folgte eine grosse Zahl jdischer Flchtlinge. Bis 1942 kamen tglich weitere Flchtlinge aus Frankreich in die Schweiz. Der Schweizer Korpskommandant des Grenzabschnitts war jdischen Glaubens. Whrend des Zweiten Weltkrieges durchliefen 104900 internierte Militrpersonen die Schweizer Lager. Mein Bruder verffentlichte seine Erinnerungen im Anzeiger von Thalwil vom 18. und 25. August 1997.

Meine Schwester betreute whrend den Kriegsjahren in Finhaut im Wallis ber 400 jdische Flchtlinge aus 17 Nationen, die in verschiedenen leerstehenden Hotels wohnten. Nach dem Krieg konnten viele der ehemaligen Vertriebenen in die USA auswandern. Jahrzehntelang nach dem Krieg haben viele Ausgewanderte meiner Schwester geschrieben. Gewhnlich lag den Briefen eine Dollarnote bei mit der Einladung zum Besuche in die USA. Die Leute wollten auf irgend eine Weise ihre Dankbarkeit gegenber der Schweiz ausdrcken. Die Erinnerungen meiner Schwester knnen im Buch Leuchtturm in der Wste nachgelesen werden, erschienen 1997 im Rothenhusler-Verlag, Stfa.

Professor Bonjour hat 1962 vom Bundesrat den Auftrag erhalten, die Kriegszeit wissenschaftlich zu erforschen. Vorher wurde der Ludwig-Bericht ber die Flchtlingspolitik in den Jahren 1933 bis 1955 verffentlicht. Die Vortrge von Prof. Bonjour ber Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg konnte ich im Rahmen der Senioren-Uni Basel zuhren. In seinem letzten Vortrag berichtete er uns ber die zwei Tage, als das Armeekommando den Einfall der Hitlerarmee erwartete. Nach der Vortragspause gab sich ein Zuhrer als Stabsoffizier einer Division zu erkennen. Er (der Stabsoffizier) htte smtliche damalige Befehle im Kommandoraum gelesen. Das, was Prof. Bonjour ber die damalige Situation berichte sei falsch. Die Antwort von Prof. Bonjour: Die Unterlagen fr diesen Bericht habe er im Public Record Office in London gefunden. Prof. Bonjour hat nach der Wahrheit gesucht und ist ohne sein Wissen auf schlechte Informationen gestossen. Haben die Historiker vom Bergier-Bericht nicht auch ahnungslos falsche Quellen verfolgt? Im Zofinger Tagblatt und im Berner Bund erschienen whrend der Arbeit der Bergier-Kommission Hinweise auf eine solche Mglichkeit. Autorin dieser Artikel war eine Archivarin, die im Bezirk Zofingen aufgewachsen ist. Gilt die Relativitt auch in der Geschichtsschreibung?

P. T., Zofingen

 

Untergang des Schweizervolkes

In einem Werbespot des Schweizer Fernsehen beklagt eine Dame in anklgerischem, jammervollem Ton die berbevlkerung unseres Planeten. Whrend Tiere in einem zu engen Lebensraum aggressiv werden, sich gegenseitig auffressen und sich nicht weiter vermehren, sei dies bei den Menschen nicht so. [Ein wissenschaftlicher Beweis fr diese Behauptung wird nicht genannt. Die Red.] Daher sei sie fr einen radikalen Bevlkerungsstopp weltweit, besonders in den Industriestaaten wo jedes geborene Kind mehr Ressourcen bentige und daher die Umwelt mehr belaste. Ehepaare, die unbedingt Kinder mchten, knnten Kinder der Dritten Welt adoptieren.

Mit solch heimtckischer Propaganda soll den einheimischen Schweizern bzw. Europern der Schuldkomplex das Elend in der Dritten Welt sei ausschliesslich unsere Schuld eingeflsst werden, weshalb wir moralisch verpflichtet seien, auf eigene Kinder zu verzichten und den dortigen unerwnschten Nachwuchs bei uns aufzunehmen. Dies heisst Selbstmord der weissen europischen Vlker.

Um eine Bevlkerung stabil zu erhalten ist eine Geburtenrate von 2,1 Kindern pro Frau notwendig. Mit Ausnahme des muslimischen Albaniens trifft dies in keinem europischen Land zu. In der Schweiz betrgt der Durchschnitt der Anzahl Kinder pro Frau gerade noch 1,35. Noch weniger haben Italien mit einer Geburtenrate von 1,2 und Spanien mit 1,07 Kindern. Das Problem der berbevlkerung des Planeten liegt somit nicht hier in Europa, sondern in den Entwicklungslndern selbst. In diesem Zusammenhang sei Patrick J. Buchanans Werk The Death of the West (Der Tod des Westens) empfohlen. Bezug bei: St. Martins Press, New York, oder ber Internet ($ 23,55 inkl. Portokosten).

Wre der Werbespot von karitativen Kreisen, wrde das nicht berraschen. Tatschlich ist er ein Gemeinschaftswerk der Swisscom und der Expo02, also von Unternehmern, die mehrheitlich dem Bund gehren und in Milliardenhhe subventioniert werden. Unser Staat finanziert demnach eine Kampagne mit dem Ziel eines langsamen Untergangs des Schweizervolkes. Wer ist dafr verantwortlich? In Frage kommen: 1. Der Prsident des Steuerungskomitees der Expo02, Nationalrat Franz Steinegger; 2. Bundesrat Moritz Leuenberger als Chef des fr die Swisscom zustndigen Departementes; 3. die Prsidentin der Generaldirektion der Expo02, die aus Casablanca (Marokko) stammende Nelly Wenger mit jdischem Mdchenname Ohayon; 4. oder wer sonst?

Es wre falsch, diesen Fernsehspot als schlechten Witz abzutun. Dahinter steckt ein teuflisches System wie ein anderer Werbespot am FS DRS, bei welchem ein Rekrut schwarzer Hautfarbe in schweizerischer Mundart fr Butterzpfe Reklame macht.

Graf Coudenhove-Kalergis Vision von einem Paneuropa, das von einer eurasisch-negroiden Zukunftsrasse bevlkert werden und unter jdischer Fhrung stehen soll, lsst grssen (nachzulesen in der Wiener Freimaurerzeitung Nr. 9/10 von 1923, zitiert aus dem Buch Die geheime Weltmacht von Conrad C. Stein, Hohenrain-Verlag Tbingen, 2001, , S. 127).

M. P. M., Genf