The Washington Times    Donnerstag,  6.  Juni  2002,  Seite A 11

 

Prsident George W. Bush Oberbefehlshaber, Weisses Haus, Washington D. C.

Lieber Herr Prsident,

Am Samstag, den 8. Juni 2002, ist der 35. Jahrestag des vermutlich schndlichsten Tags der amerikanischen Geschichte. An jenem Tag wurde Amerikas Fahne und Ehre von unserem sogenannten Verbndeten, Israel, auf verrterische Weise besudelt. 34 Amerikaner wurden brutal abgeschlachtet, 172 verwundet, einschliesslich ich selbst, und Amerikas bestausgestattetes Aufklrungsschiff wurde so schwer beschdigt, dass es verschrottet werden musste. Israel griff Amerikas praktisch unbewaffnetes Schiff, die USS LIBERTY, mit Absicht in internationalen Gewssern an, im vollen Wissen um unsere Identitt, und in einem Angriff, der so lange dauerte wie der Angriff auf Pearl Harbor.

An jenem schndlichen Tag, der hell und sonnig war, flatterte auf der LIBERTY eine grosse amerikanische Flagge im Wind und der Rumpf des Schiffs war mit einem 10 Fuss [3 m] hohen Identittszeichen gekennzeichnet. Beides war whrend 6 Stunden (6.00 bis 12.00 Uhr) sehr deutlich sichtbar, whrend uns gleichzeitig niedrig und langsam fliegende Propellermaschinen ausmachten, die deutlich mit dem Davidstern gekennzeichnet waren. Von uns mitgehrte Radiosendungen der Piloten besttigten, dass Israel die LIBERTY klar als amerikanisches Schiff identifiziert hatte.

Pltzlich, um zwei Uhr Nachmittags, rammte die Regierung Israels ein Messer in den Rcken Amerikas. In einem teuflischen Versuch der Tuschung begannen die Israeli ihre Attacke mit nicht gekennzeichneten Kampfjets und setzten Raketen, Kanonen und Napalm gegen unser ungeschtztes Schiff ein. Danach kreuzten 3 Torpedoboote auf und feuerten 6 Torpedos auf uns ab, von denen einer den Mittelteil des Steuerbords traf, wobei 25 von Amerikas Blte an jungen Mnnern sofort zerrissen wurden. Die Torpedobootschtzen schossen auf unsere Bord-Feuerwehrleute und -Sanitter, wobei sie uns als Zielscheibe benutzten und soviel Shne Amerikas wie mglich ermordeten und verstmmelten.

Der Kapitn gab Befehl, uns auf das Verlassen des Schiffes vorzubereiten, weil sich dieses in schwerer Gefahr befand zu sinken wegen des Torpedoeinschlags, der ein Loch von 40  40 Fuss verursacht hatte. Es waren nur noch drei der von den Israeli bereits zerstrten Rettungsboote brig. Wir liessen sie herunter, um soviel Verwundete wie mglich hineinzubekommen. Die Torpedoboote belegten die Rettungsboote mit Maschinengewehrfeuer und versenkten zwei davon; eines nahmen sie an Bord, obwohl keine berlebenden an Bord zu nehmen waren. ber unserem Schiff befanden sich Helikopter mit israelischen Kommandos, bereit, uns den Garaus zu machen.

Als Antwort auf ein SOS der LIBERTY starteten 15 Minuten nach Beginn des heimtckischen berfalls Kampfjets von der USS SARATOGA. Doch wenige Minuten nach dem Start rief Washington unglaublich und unerklrlich durch einen unblichen und schndlichen Befehl die Kampfjets zurck und lieferten die unter Feuer stehenden, hilflosen Seeleute einem weiteren, zwei Stunden andauernden barbarischen Bombardement und Abschlachten durch die Israeli aus.

Als die Israeli glcklicherweise die unzutreffende Nachricht auffingen, US-Hilfe sei unterwegs, sahen sie sich widerstrebend gezwungen, ihre Angriffe abzubrechen. Ohne diesen Kampfabbruch wre ich nicht mehr am Leben und htte diesen Brief nicht schreiben knnen.

Eigenartigerweise traf Hilfe erst 18 Stunden nach dem Angriff ein, obwohl dieser in einer Entfernung von 15 Minuten stattfand. Als schliesslich ein amerikanisches Rettungsschiff eintraf, war das, was es vorfand, schockierend: Die LIBERTY lag zerstrt im Wasser. Ihr Rumpf wies 821 Lcher von Raketen und Kanonen auf, Tausende panzerbrechende 50-Kaliber-Kugeln, die den Schiffsrumpf durchschlagen hatten, dazu auf ihrer Breitseite ein Torpedokrater von der Grsse eines Tunnels sowie Rckstnde von Napalm, das auf uns abgeworfen wurde, um uns zu verbrennen. Das Deck war voller Blut und berst mit Leichenteilen. Eine ungeheuerliche Geschichte, die unglcklicherweise wahr ist.

Die Mannschaft des hchst dekorierten Schiffes der amerikanischen Geschichte erhielt unter Androhung, vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden, ins Gefngnis zu kommen oder Schlimmeres zu erleiden und wir alle wussten, was das bedeutet den Befehl, absolutes Stillschweigen zu bewahren. Die US-Regierung hat die offensichtlich falsche Entschuldigung Israels, man htte die Identitt verwechselt, nie zurckgewiesen, noch hat sie den Versuch unternommen, das unehrenhafte Verheimlichen, das bis zum heutigen Tag anhlt, offenzulegen. Die Wahrheit und Amerikas Ehre wurden schndlich geopfert, um Israels nur zu offensichtliche Lge und Hinterlist zu decken.

Israels vorstzliche, hinterhltige Attacke auf die USS LIBERTY war ein direkter Angriff auf Amerika. Die schndliche Weigerung durch vaterlandslose Vertreter der Amerikanischen Regierung von zweifelhafter Treue, Amerika zu verteidigen und den angegriffenen Amerikanern zu helfen, kann nur als verrterisch bezeichnet werden.

Herr Prsident, im Namen der tapferen Mannschaft der USS LIBERTY, der Getteten und der Lebenden, bitte ich Sie respektvoll, eine prsidentielle Untersuchungskommission zu beauftragen, den Angriff und das Vertuschen desselben endlich untersuchen zu lassen und dem amerikanischen Volk die Wahrheit zu sagen.

Ich danke Ihnen, Herr Prsident. Gott segne Sie! Gott segne Amerika!

Hochachtungsvoll

sig.: Phillip F. Tourney

Prsident der USS LIBERTY Veteranen-Vereinigung

(Auf Deutsch bersetzt: d. Red.)