Ein Schweizer im Krieg gegen die bolschewistische Diktatur
Im Verlag der Militrhistorischen Arbeitsgemeinschaft in Hinterkappelen ist von Konrad Bergmann soeben das Buch Einsichten und Ansichten eines Schweizer Freiwilligen herausgekommen. Der Autor (Dr. phil. und Dr. rer. pol.), einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen, der als Freiwilliger der Waffen-SS selbst in russische Kriegsgefangenschaft kam, hat das Manuskript zum Buch bereits in den 50er Jahren geschrieben. Er behandelt darin vorwiegend biographische und politische Auffassungen, die der Verfasser mit anderen teilte und Vorkommnisse, die nicht nur ihn betrafen. Militrische Geschehnisse nehmen nur einen sehr engen Raum ein. ber das persnliche hinaus, gibt der Autor einen Rckblick in den Zeitgeist der 20iger und 30iger Jahre und ein Beispiel fr einen Teil der in diesen Jahren herangewachsenen Europer-Generation. Das Buch ist nicht nur fr Historiker, sondern fr alle, die den heutigen Zeitgeist kritisch hinterfragen, ein wertvolles Zeitdokument. Aus Platzgrnden kann hier, bis auf eine kleine Ausnahme, nicht auf den weiten Bogen der Thematik eingegangen werden. Bergmann zog zwar gegen die rote Flut in den Krieg. Am Schluss seines Buchs hlt er aber nicht mit Kritik an den USA zurck, deren Politik er als eine Kette aggressiver Handlungen versteht (S. 115f):
Den Vereinigten Staaten von Nordamerika gebhrt, da sie in Nrnberg [Militrtribunal] den Vorsitz nahmen, vorrangige Aufmerksamkeit. Die geopolitische Lage dieses Staates ist im Unterschied zur miserablen Deutschlands eine geradezu ideale. [...]. Grosse Teile [der USA] waren zu Schleuderpreisen angekauft worden: 1803 Louisiana, 1819 Florida und 1867 Alaska. [].
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In Wirklichkeit aber besteht die Geschichte der auswrtigen Beziehungen der USA aus einer Kette aggressiver Handlungen, die sich von wiederholten Einmischungen in die inneren Angelegenheiten fremder Staaten bis hin zu Angriffskriegen spannen. Und dies zudem nicht etwa nur gegen Nachbarn, sondern vielfach gegen Staaten, die von dem ihren weit entfernt sind. Die Nachbarn sind naturgemss zuerst an der Reihe: 1819 das damals noch spanische Florida, 1837 zu Gunsten der Sklaverei (!) Mexico whrend der Anschluss des bisher mexikanischen Texas 1845 von Ferne dem Anschluss sterreichs 1938 ans deutsche Reich hnelt. Drei Jahre spter wird den Mexikanern Neumexico und Kalifornien entrissen, von 1914 1916 wird das Land militrisch besetzt. Es folgt der Zug in die Ferne mit der Erpressung Japans 1853, den Amerikanern die Hfen zu ffnen. 1893 1898 Einmischung in die Angelegenheiten Venezuelas und Hawaiis, welch letzteres 1898 besetzt wird. Im folgenden Jahr wird ein Teil der Samoa-Inseln eingesackt. Nicht weniger als fnfmal mischen sich die Amerikaner, teilweise unter Militreinsatz, in Kuba ein: 1903, 1906, 1909, 1913 und 1917. Schliesslich wird auch diese Insel bis 1934 schlicht besetzt. Zwecks Schaffung der Satelliten Republik Panama wird 1903 und wiederum 1909 Kolumbien erpresst. Die Dominikanische Republik ist dreimal, 1905, 1916 und 1924 an der Reihe, Nicaragua wird 1910 und 1926 besetzt, Haiti kommt 1915 zum Handkuss. Von ihrer Grndung 1776 bis zum 2. sog. Weltkrieg, also in knapp 170 Jahren, fhren die vllig ungefhrdeten Vereinigten Staaten zudem nicht weniger als sieben Kriege. Mit hinreichendem Wohlwollen kann man einen davon, den 1941 gegen Japan, einen Verteidigungskrieg nennen, sofern man die 1939 erst wirtschaftliche, 1941 dann auch politische Erpressung der Japaner gebhrend missachtet. Die brigen sechs sind eindeutig Angriffskriege, so der 1812 gegen die Briten zwecks Eroberung Kanadas, der 1818 gegen die Indianer im spanischen Florida. [Usw. usf.]
Bombenteppiche auf die afghanische Zivilbevlkerung ein qualifizierter Vlkermord! , Sanktionen durch Beschrnkung von Nahrungsmitteln und Medikamenten und die Kriegsdrohung gegen den Irak sind die Fortschreibung der immer gleichbleibenden US-Aggression. Der ehemalige Waffeninspektor im Irak, Scott Ritter, stuft die vom Irak ausgehende Gefahr als null ein! [The Spectator 30.3.02]. In Wahrheit geht es den USA um die Rohlreserven des Irak. berall auf der Welt, sogar in den USA selbst, blst heute den Kriegsplanern ein rauher Wind ins Gesicht. Noch ist nicht abzusehen, wer der tatschlichen Aggression gegen den vermeintlichen Schurkenstaat Einhalt gebietet. Vielleicht China? Ein chinesischer Diplomat soll den USA mit Atombomben auf Kalifornien gedroht haben, als whrend Streitigkeiten mit Taiwan US-Kriegsschiffe vor der Insel aufkreuzten.
Hinweis der Redaktion: Neuauflage in Vorbereitung. Anfragen sind zu richten an Presseclub Schweiz, Postfach, 4018 Basel. (15.3.2005)