Nein zum Krieg gegen Irak!

In Erwartung eines Irakkrieges, sich freudig schon die Hnde reibend ber die Milliardengewinne, die sie sich von ihm erhoffen, kommen Ende Januar am WEF in Davos wieder die 1000 reichsten Leute der Welt zusammen, darunter ein paar der grssten Halunken (Jean Ziegler, FS1 26.1.01). Alle sind sie irgendwie Teilhaber am Militr-Industriellen-Komplex oder lgeschft oder zumindest mit ihnen verschwgert. Die Schweiz stellt Polizei, Militr und 13 Millionen Franken unserer mhsam erarbeiteten Steuergelder zur Verfgung, damit die Reichen und Halunken ungestrt ihrem Raubtierkapitalismus frnen knnen. Zur gegebenen Zeit werden unsere Mitbrgerinnen und Mitbrger wohl noch dazu missbraucht werden, den US-Schrotthaufen finanziell wieder zu begradigen und irakische oder palstinensische Flchtlinge aufzunehmen. Oder gar jdische, obwohl die israelische Regierung an vorderster Stelle fr einen Krieg mitverantwortlich wre. Wir, das jdische Volk, kontrollieren Amerika, und die Amerikaner wissen es.1 Deutlicher htte es Sharon nicht sagen knnen.

Der Schrotthaufen, den es allenfalls zu finanzieren und wegzurumen gbe, wre ein bilateral USraelischer. Schon 1999 in Pristina betonte Bundesrat Deiss die moralische Pflicht der Schweiz beim Wiederaufbau des in Schutt und Asche liegenden Serbiens. Exbundesrat Ogi liess sogar Schweizer Soldaten in den Kosovo einrcken. Kosten fr den Steuerzahler 55 Millionen Franken! Irak knnte noch teurer werden fr die Schweiz, fr Europa und fr die ganze Welt! Unser Staat ist zwar mit ber 200 Milliarden Franken hoch verschuldet. Doch wenn unsere Bundesrte dem Internationalismus ihre Reverenz erweisen, ist ihnen kein Betrag zu hoch. Wo bleibt eigentlich der gemeinsame Protest der Nationalrte, die ihre Partei Opposition nennen? Von den Medien ist ohnehin nichts zu erwarten.

Die Dreistigkeit, mit welcher die Presse schreibt: Jetzt sehnen viele den Einsatz von Waffen schon fast herbei, damit sich die Weltwirtschaft, befreit von den Ungewissheiten rund um Irak, endlich dem Aufschwung widmen kann (NZZ 29.12.02), oder wenn sie, noch bevor ein Krieg da ist fragt: Was kommt nach Saddam Hussein? (NZZ 19.12.02), ohne mit solchen usserungen man kann sie nur als lsterne Kriegshetze bezeichnen bei den Lesern breiten Protest auszulsen, ist erschreckend. Vermag in diesem unserem Land eigentlich niemand mehr klar zu denken? Auch die Wirtschafts- und Bankenfhrer bleiben stumm. Was wre, wenn sie ihre Stimme gegen Amerika erheben wrden? Vermutlich wrde ihnen mit Boykott gedroht. Ein offenkundiges Ergebnis der Schweizer Regierung, die den Banken-Erpressern den Weg geebnet und buchstblich vergoldet hat. Soweit hat sie es gebracht, unsere Classe politique! Bricht dieser Krieg wirklich aus, dann ist er in hohem Masse der Passivitt von Industrie- und Bankspitzen sowie den Redaktoren der grossen Zeitungen zuzuschreiben, die jedes Jahr bei den Bilderberger-Konferenzen sitzen und im voraus schon wissen, was gespielt wird.2 Mitschuldig wren aber auch Radio und Television, die den Krieg regelrecht herbeireden, statt weltweit hrbar zu protestieren. Hunderte von Friedensbewegungen, auch in den USA, werden von den Regierenden bergangen, und von den Medien nicht ernst genommen. Von Bundesrten, welche den weltweit Unruhe stiftenden ein militrisch (!) gesichertes Forum ermglichen, haben wir nichts besseres zu erwarten. Doch sie sollten auf ihre Pltze zurckgepfiffen werden. Womglich geht den UNO-Befrwortern jetzt auf, dass sie einer Lge aufgesessen sind, als es hiess, wir knnten in der UNO mitreden. Nur die fnf Vetostaaten entscheiden ber Krieg und Frieden. Alle anderen sind berwiegend korrupt und vom IWF abhngige US-Vasallen. Was es wohl noch braucht, bis der brave Schweizer merkt, dass der Filz im Parlament immens sein muss, damit all diese Dinge bei uns geschehen knnen?

Alle Aussagen von Leuten, die gegen einen Militrschlag sprechen, werden von den Regierungen und ihren Sprechern ganz einfach bergangen. Finden die US-Experten die gesuchten Massenvernichtungswaffen nicht, nehmen sie dies als Beweis dafr, das Hussein sie verborgen oder ins Ausland gebracht hat. Verlangt dann Blix die angeblich untrgerischen Geheimdienstinformationen, die ihre Existenz beweisen, sagt die US-Regierung, sie knne diese nicht herausgeben, sonst gelangten sie in die Hnde der Iraker.

Irak hat nach Saudi-Arabien die grssten Erdlvorkommen der Welt. Es gibt niemand mehr, der nicht wsste, dass es bei diesem Krieg gegen den Irak lediglich um den Besitz der Erdlfelder geht und mitnichten um die Entfernung eines Diktators, denn ein solcher war den USA stets willkommen, solange er sich ihren Wnschen gemss verhielt.


Fussnoten

1 Israelisches Radio Kol Yisrael/Palestinian Information Centre, 3.10.2001, vgl. Taki, New York Press, 14 (41), www.nypress.com/14/41/taki/taki.cfm

2 William Rivers Pitt mit Scott Ritter (Ex-UNO-Inspektor) Krieg gegen den Irak Was die Bush-Regierung verschweigt, KIWI, Kln 2002, .