Die tgliche Gehirnwsche in der Systempresse
Miteinander nebeneinander gegeneinander? Alexander Solschenizyn legt den zweiten Band seiner Geschichte der russischen Juden vor
Unter obigem Titel Miteinander rckte die NZZ am 17. Februar 2003 einen ganzseitigen Gastbeitrag von Universittsprofessor Dr. Ulrich M. Schmid ein. Er lehrt an der Universitt Basel Slawistik.
Die beiden Bnde Alexander Solschenizyns Zweihundert Jahre gemeinsam. Die russisch-jdische Geschichte 1795 1916 umfassen je 500 Seiten. Schmid kritisiert in seinem Beitrag, dass Solschenizyn erst im zweiten Band die berchtigten Protokolle der Weisen von Zion nachgeschoben habe. Dieses Thema, das wir im ersten Teil dieses Beitrags behandeln, ist bekannt und man muss die zwei neuen Bcher Solschenizyns nicht gelesen haben, um die Schmidsche Kritik unter die Lupe zu nehmen. Den zweiten Teil widmen wir dem 1995 auf Deutsch herausgekommenen Buch Russophobie von Igor Schafarewitsch, soweit dies vorliegend ntig ist. Schmid beschimpft das Buch als antisemitisches Pamphlet.
Die Protokolle der Weisen von Zion
ber die Protokolle schreibt Schmid: Dieses Pamphlet berichtet von Plnen zur Errichtung einer jdischen Weltherrschaft und wurde immer wieder als Beweisstck in antisemitische Hetzkampagnen eingebaut es stellte sich allerdings bald als Flschung der russischen Geheimpolizei heraus.
Ob der Herr Professor das Urteil des Berner Zionistenprozesses von 1937 nicht kennt? Das Strafverfahren in dieser Sache, welches von jdischen Organisationen wegen der Verbreitung von Schundliteratur angestrengt wurde, begann 1935, und prominente Juden der ganzen Welt liefen wie bei einem Hornussenschiessen in Bern zusammen und gaben sich im Gerichtssaal ein Stelldichein. Das Berner Obergericht unter Prsident Oberrichter Peter kam nach einem 1 Stunden dauernden Urteilsspruch zum Schluss, Dass der Beweis fr die Echtheit der Protokolle nicht erbracht werden konnte. (Der Bund, 2.11.1937). Das heisst im Umkehrschluss, dass auch ein Beweis fr die Flschung nicht erbracht werden konnte. Doch dieser hchstrichterliche Urteilsspruch ficht die Klgerseite bis heute nicht an und bei jeder Gelegenheit wird die Mr von den lngst als Flschung erkannten Protokollen repetiert.
Schmid zufolge rechtfertige Solschenizyn seine spte Erwhnung dieses Themas im zweiten, statt schon im ersten Band mit dem Hinweis, dass die Protokolle zwar 1905, 1906 und 1911 neu aufgelegt wurden, aber faktisch keine Verbreitung im vorrevolutionren Russland fanden. Professor Schmid bezeichnet dies als Untertreibung. Im Sachverstndigengutachten von Ulrich Fleischhauer (Universittsbibliothek Bonn, Hauptbcherei, Nr. 36 A 946) zu Handen des Berner Gerichts liest man: alle diese Ausgaben verschwanden sofort nach ihrem Erscheinen, sie wurden, wie verlautete, von den Juden aufgekauft und vernichtet. (S. 11). insbesondere wurden unter der [Bolschewiken-] Regierung Kerenskis die Nilus-Ausgabe 1917, als sie bereits auf der Bahn zur Versendung verladen war, verbrannt; der Besitz der Protokolle wird von glaubwrdigen Emigranten als lebensgefhrlich bezeichnet. (S. 12). Der Siegeslauf der Protokolle begann erst nach 1918, als sie auf Deutsch bersetzt waren. Vor diesem Hintergrund scheint es uns logisch richtig, wenn Solschenizyn erst im zweiten Band des nachrevolutionren Russlands von den Protokollen der Weisen von Zion berichtet.
Russophobia
ber Igor Schafarewitsch, einen Mathematiker von Weltrang, wie Schmid selbst einrumen muss, schreibt er: 1989 verffentlichte Schafarewitsch ein antisemitisches Pamphlet mit dem Titel Russophobia, in dem er die Oktoberrevolution als jdische Verschwrung gegen das russische Volk deutete. Im NZZ-Beitrag fehlt ein Hinweis auf die Bezugsquelle dieses Buchs. Hier ist sie: Es wurde Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre geschrieben und erschien anfnglich nur in Form der illegalen Literatur des Samisdat. Erst als sich die Situation in Russland verndert hatte, konnte es 1989 auf Russisch herausgebracht werden. 1995 erschien es auf Deutsch im Verlag der Freunde, Postfach 350264, D10211 Berlin.
Auf Seite 90 schreibt Schafarewitsch: Darber hinaus sehe ich keine Argumente dafr, dass die Juden berhaupt die russische Revolution gemacht htten, also ihre Initiatoren gewesen wren, auch nicht in der Rolle der fhrenden Minderheit. Diese glasklare Aussage Schafarewitschs ignoriert Schmid und behauptet das Gegenteil. Damit fllt die Glaubwrdigkeit seines ganzen Beitrages ber Solschenizyn in sich zusammen. Schmid vertraut offenbar darauf, dass seine Leser des Russischen unkundig sind oder nicht wissen, dass eine Deutsche Ausgabe des Buchs existiert. Allerdings wre es auch mglich, dass Schmid das Buch gar nie gelesen hat. Dann stellt sich aber sofort die Frage, warum er zu unwahren Aussagen Zuflucht nimmt oder wer ihn dazu veranlasst hat.
Bei Schafarewitsch lesen wir auf Seite acht: Ende der sechziger Jahre erschien im Selbstverlag eine [jdische] Sammlung von Essays und Aufstzen von G. Pomeranz. In einem der Aufstze heisst es: Russland sei zu baldigem Zerfall und Untergang verurteilt. (S. 11). Woher der Aufsatzschreiber schon Ende der sechziger Jahre vom Zerfall Russlands wissen konnte? In einer Rckblende auf die franzsische Revolution (S. 47) berichtet Schafarewitsch von Augustin Cochin, der in seinen Schriften auf eine gewisse soziale oder geistige Schicht aufmerksam gemacht hat, die er das Kleine Volk nannte. Eine entscheidende Rolle hat seiner Ansicht nach in der Franzsischen Revolution ein Kreis von Leuten gespielt, der sich in den philosophischen Gesellschaften und Akademien, in Freimaurerlogen, Klubs und Sektionen herausgebildet hatte. Die Spezifitt dieses Kreises bestand darin, dass er in seiner eigenen intellektuellen und geistigen Welt lebte: das Kleine Volk inmitten des Grossen Volkes. Sozusagen ein Antivolk im Volk, weil sich seine Weltanschauung auf das Prinzip der Umwandlung der Weltanschauung des Volkes grndete. Als Beleg fr diesen Sachverhalt bietet sich das jdische Zitat auf Seite acht unserer letzten Ausgabe an.
Anmerkung der Redaktion : Auch Augustine Barruel, Abt und Domherr in Paris, berichtet in seinem fnf Bnde umfassenden Werk Mmoires pour servir lHistoire du Jacobinisme, 1798 1799, ber eine in philosophischen Zirkeln und Freimaurerlogen angebahnte Revolution. Zitate aus Briefwechseln mit genauen Angaben von Datum, Absender und Empfnger lassen keine Zweifel an der Richtigkeit aufkommen.
Fr Schmid ist das Buch Schafarewitschs antisemitisch. Gehen wir diesem Vorwurf, soweit es hier mglich ist, auf den Grund. Auf Seite 49 des Buchs lesen wir: Fr das Kleine Volk ist alles, was ber Jahrhunderte organisch herangewachsen ist, sind alle Wurzeln des geistigen Lebens der Nation, ihre Religion, ihr traditioneller Staatsaufbau, ihre moralischen Prinzipien, ihre Lebensweise feindlich und werden als lcherliche und schmutzige Vorurteile hingestellt, die kompromisslos auszurotten sind. Vllig abgetrennt von einer geistigen Kommunikation mit dem Volk wird dieses als blosses Material betrachtet, dessen Bearbeitung ein rein technisches Problem ist. Der Lsung dieses Problems stehen denn auch keinerlei moralische Normen, kein Mitgefhl oder Erbarmen im Weg.
Dieser Charakterisierung Antisemitismus unterstellen zu wollen, ginge zu weit. Sie stellt bloss die ungeschminkte, vorwurfsvolle Meinung des Autors dar. Darber hinaus kommen in seinem Buch keine die jdischen Mitmenschen in ihrer Wrde erniedrigenden oder ihnen die Menschenrechte absprechenden Werturteile vor. Eher umgekehrt, wie das folgende Zitat aus dem Poem Deutschland Ein Wintermrchen von Heinrich Heine [alias Bckeburg] zeigt: Manche geistliche Insekten stinken, wenn man sie zerdrckt. So das Christentum: Diese geistliche Wanze wurde vor 1800 Jahren zerdrckt (Kreuzigung Christi!), aber noch immer vergiftet er [Christus!] uns armen Juden die Luft. (S. 53). Sind es solche Zitate, die Schafarewitsch als boshafte und deshalb schon nicht mehr geistreiche [jdische] Angriffe versteht, die Schmid antisemitisch nennt? Falls ja: Warum ist das Offenlegen von Hass gegen Nichtjuden antisemitisch? Schafarewitsch beobachtet eine weitere umgekehrte Diffamierung, die er wie folgt kommentiert: Der unlngst geusserte Vorwurf der jdischen Liga fr den Kampf gegen Diffamierung, dass der Prozentsatz der im amerikanischen Bankgeschft ttigen Juden zu niedrig sei, rief keinerlei Entrstung hervor! (S. 74).
Deshalb wird bei jeder Diskussion ber die Rolle der Juden in irgendeinem Land das Beispiel Russland noch sehr lange zu den Hauptargumenten gehren. Zum anderen wird diese Frage in der ganzen Welt immer aktueller, speziell in Amerika, wo gerade heute die Lobby des jdischen Nationalismus einen unerhrten Einfluss gewonnen hat, wo in Fragen der Politik (beispielsweise des Verhltnisses zur UdSSR oder zu den lfrderlndern) die Interessen einer kleinen Bevlkerungsgruppe die Entscheidungen beeinflussen, wo Kongressabgeordnete dem Prsidenten vorwerfen, seine Aktivitten schwchten den Staat Israel. Und anstatt sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie sich von amerikanischen und nicht von israelischen Interessen leiten zu lassen htten, entschuldigt sich der Prsident und weist nach, dass Israel kein Schaden zugefgt worden sei. (S. 79f).
Eine weitere Klage Schafarewitschs, die den Hass in der analysierten Literatur gegen das russische Volk offenbart und uns die Augen ffnen wird: (Die Vermischung der Bevlkerung in der UdSSR sei deshalb gut, weil sie) den Russophilen den Boden unter den Fssen entzieht. Es wird vorgeschlagen, auf die Worte Russland und russisches Volk zu verzichten und sie durch Sowjetvolk, Sowjetmenschen usw. zu ersetzen (Belelozerkowski) (S. 69).
Frage an unsere Leser: Passt die Forderung den Russophilen den Boden unter den Fssen entziehen nicht gut zu der uns aufgezwungenen Multikultur? Und zur Ankndigung unserer Exbundesrtin Ruth Dreifuss, es wird mehr Mischehen geben, das wird uns guttun? Oder zur Tilgung des Wortes Eidgenossen aus der Bundesverfassung und ihr Ersatz mit Brgern? Und passt das Umbenennen des russischen Volkes in Sowjetmenschen nicht nahtlos zur Umbenennung in der Bundesverfassung von Alle Schweizer sind vor dem Gesetze gleich in Alle Menschen sind vor dem Gesetze gleich?
Das Buch Schafarewitschs ist jedenfalls ungeheuer wichtig fr die Zukunft der Vlkergemeinschaft, und in Anbetracht eines imperativen, in Israel ausgedachten Angriffskrieges gegen den Irak (Zeit-Fragen 10.2.2003) geradezu unverzichtbar. Doch fr die Errterung, so Schafarewitsch, stehen wir ob wir wollen oder nicht vor einer Frage, die fr nahezu die gesamte heutige Menschheit ein absolutes Tabu bedeutet, und verboten ist. (S. 8).
Wie die Weltgeschichte zeigt, sind es immer wieder einzelne Persnlichkeiten, welche sich allen Widerstnden zum Trotz ber geistige Barrieren hinwegsetzen und den Weg in eine neue, bessere Zukunft suchen. Einer dieser Menschen ist heute der in den USA lebende Dr. Stephen J. Sniegoski, promovierter Historiker der Universitt von Maryland, mit dem Schwerpunkt amerikanische Geschichte der Diplomatie. Unter dem Titel Der Krieg im Irak ausgedacht in Israel brachte die Schweizer Wochenzeitung Zeit-Fragen am 10.2.2003 aus seiner Feder einen zehn Seiten fllenden Beitrag ber die Hintergrnde der amerikanischen Politik. Zum Tabu erklrt Sniegoski: Die Schlussfolgerungen, die in diesem Essay gezogen werden, scheinen ziemlich klar, aber in der ffentlichkeit werden sie selten erwhnt, denn das Thema jdische Macht ist tabu. Der unerschrockene Joseph Sobran drckt dies so aus: Es ist erlaubt, die Macht jeder anderen Gruppe, von den Black Muslims bis hin zur Christlichen Rechten, zu diskutieren, aber die viel grssere Macht des jdischen Establishments darf nicht besprochen werden.
Die Chefetagen der Schweizerpresse befinden sich offenbar in der Hand von Freimaurern, die sich sklavisch dieser Vorgabe unterwerfen. Den Politikern im Bundesrat und Parlament jedenfalls in ihrer grossen Mehrheit und unabhngig der Parteizugehrigkeit muss aber Feigheit und Verfassungsbruch vorgehalten werden. Wie weiland Winkelried hat Zeit-Fragen mit ihrem Beitrag eine Presche in die geistige Mauer gebrochen. Es bleibt zu hoffen, dass jetzt andere mutig nachrcken bevor im Nahen Osten durch ein neues Vlkermorden die ganze Welt in Flammen steht!
Es ist erschtternd, wie sich Schmid konsequent um die wahren Fakten herumgedrckt hat. Er htte sie leicht erfahren knnen, wre er wirklich an Fakten interessiert gewesen.