Leserbriefe
Zionismus ist jdischer Rassismus
Dem Presseclub Schweiz ist die Zuschrift des in der Schweiz eingebrgerten Palstinensers Khairi Abu-Omar zugegangen, die wir unverndert publizieren. Der besseren Lesbarkeit wegen haben wir kleine Schreibfehler korrigiert. Abu-Omar ist erreichbar im Weltnetz unter: .
Palstinenser und Palstinenserinnen,
liebe Freunde und Freundinnen des palstinensischen Volkes
Unter dem Titel hsslich und niveaulos publizierte die jdische Wochenzeitschrift tachles ein giftiges Interview mit Massimo Pieri der vorgestellt wird als Kmpfer gegen den Rassismus von Durban [Sdafrika] und als Suchender nach neuen Formen der Konfliktlsung.
In diesem Interview werden hssliche und niveaulose Hasstiraden und rassistische Clichs ber uns Palstinenser unwidersprochen und kommentarlos verffentlicht. Ich zitiere:
Dazu kommt, dass die Palstinenser ein Volk ohne Kultur und Identitt sind. Unsere Geschichte dreht sich doch seit Moses um Israel. Bei den Palstinenser ist das ganz anders. Vor 1948 hat sie niemand auch sie selbst nicht als Volk wahrgenommen, es waren einfach Araber, die dort lebten. Man muss den Palstinenser eine Kultur geben usw.
Htten wir Araber aber auch Nichtjuden uns ber Juden in dieser Form geussert, dann htten wir unverzglich die Wchter des Antirassismusgesetzes am Hals, allen voran die jdischen, und bestimmt mit Recht, denn dies ist Rassismus pur. Dies ist ein klarer Verstoss gegen das Antirassismusgesetz und verdient juristisch verfolgt zu werden. Ist jdischer Rassismus salonfhiger als Antisemitismus? Eine vllig berechtigte Frage, die selbst ein Jude an tachles gestellt hat, nachdem ich meine Wut, meinen rger und meine tiefste Bestrzung ber solchen hsslichen jdischen Antiarabismus (Rassismus gegen Araber) bei der richtigen jdischen Stelle deponiert habe.
Ich lebe seit 21 Jahren in der Schweiz und habe hautnah und nicht nur in den Medien puren Antiarabismus erlebt. Gleichzeitig lernte ich trotz aller widrigen Umstnde die Leidensgeschichte der Juden kennen, anerkennen und respektieren.
Mit widrigen Umstnden meine ich ihre Instrumentalisierung durch die Zionisten weltweit. Diese Instrumentalisierung des Holocaust ermglicht heute dem Judenstaat nach 54 Jahren Nakba [d.h. Die Katastrophe der Vertreibung der Palstinenser, 1948] den Vlkermord an uns Palstinenserinnen zu vollenden.
Nach so langem respektvollem Umgang mit der Leidensgeschichte der Juden bin ich heute davon fest berzeugt dass jeder Gebrauch des Holocaust in der ffentlichkeit sei es seitens rassistischer Juden wie Massimo Pieri (und Herr Spiegel, Prsident der deutschen Israelitischen Kultusvereinigung, im Deutschen Fernsehen am Sonntag vor zwei Wochen) oder seitens ehrlicher Juden, ob sie es wollen oder nicht gegen mich und mein Volk gerichtet ist. Der einzige und alleinige Holocaust-Vorwurf, der heute in meinen Augen legitim ist, ist der Holocaust-Vorwurf gegen den Vlkermord, den der Staat Israel seit 54 Jahren gegen mein Volk begeht, und gegen das beschmende Schweigen der tatenlosen Weltgemeinschaft. Die ehemalige israelische Erziehungsministerin Scholamit Aloni zeigt uns wie: An der ersten, erwhnenswerten Demonstration seit Beginn der Intifada gegen Sharon sagte sie vor 4 Wochen:
Unsere Regierung manipuliert und missbraucht die Shoa und Die israelische Regierung und Armee haben die Palstinenser schon in eine KZ-hnliche Situation gedrngt. Es fehlt nur noch, dass sie vergast werden. Wir Palstinenser fhlen uns in diesem Vergleich sehr besttigt.
Und nun, wie gehen wir um mit dem jdischen Rassismus? Lassen wir ihn tatenlos salonfhig gewhren?, oder was tun? Nehmen wir PalstinenserInnen allen voran unsere Verantwortung wahr oder berlassen wir es zuschauend den anderen, etwas fr uns zu tun? Es liegt an uns, diesbezglich mit Bestimmtheit zu handeln. Die Hilfe der Freunde meines Volkes und der antirassistischen jdischen Freunde und Leidenspartner und besonders ihr Feedback sind willkommen.
Mit der Bitte um baldige Reaktion und Weiterleitung an Betroffene. Das hssliche Interview ist zu lesen unter: http: www.tachles.ch/artikel.php?id art=239.
Freundliche Grsse
Khairi Abu-Omar,
Kirchberg, 14.3.2002
Anmerkung der Redaktion: Wie uns von einer Drittperson, die Abu-Omar persnlich kennt, mitgeteilt wurde, besuchte Abu-Omar krzlich Jordanien und musste ganz miserable Zustnde im Flchtlingslager Baka bei Amman sehen, die er wie folgt beschreibt.
150000 seit 1967 Vertriebene mssen in Wellblechhtten, fast ohne Fenster, zusammengepfercht und ohne Mbel am Boden schlafen und essen, auch KleinkinderIm Sommer ist die Wohnung heiss, im Winter sehr kalt. Am 3. Januar 2003 war ein Petrolofen eingeschaltet, doch gegen die beissende Klte nutzte er nichts. Die dortigen Bewohner erhalten pro Person und Jahr den Gegenwert von rund vier US-Dollar fr die wichtigsten Lebensmittel!
Wo bleibt der Aufschrei unserer linken Medien und Gutmenschen gegen die seit 35 Jahren herrschende, skandalse Barbarei, unter welcher die Palstinenser zu leiden haben? Wir erinnern daran, dass das Konzentrationslager Auschwitz whrend vier Jahren 19421945 existiert hat.
Gebrauch der Meinungsfreiheit ist Pflicht!
Lieber Herr Indlekofer!
Ihr Brief vom 28.1.03 ist richtig [bei mir, im Gefngnis von Orbe] angekommen. Vielen herzlichen Dank fr die Kommentare in . Wir sind uns im klaren, dass seit dem 1.1.1995 [Inkraftsetzung des Antirassismusgesetzes, Art. 261 bis StGB] es keine Justiz mehr in der Schweiz gibt. Das Gesetz ist schwammig und gibt den Richtern jede Auslegungsfreiheit. Dadurch werden die Maulkorbgesetze zu politischen Prozessen: das Urteil steht im voraus fest. Gerichtsverhandlungen dienen nur dazu, eine lngst verlorene Gerechtigkeit vorzutuschen.
Es ist daher illusorisch, von den heutigen Machthabern etwas im guten zu erwarten. Diese kennen nur die Macht. Und die einzige Macht, die wir haben, liegt in den Gedanken. Die Waffe der Gedanken ist pausenlos zum Einsatz zu bringen. So wurde die franzsische Revolution von einer Handvoll Intellektueller vorbereitet. Die Idee springt von einem Trger auf den anderen, bis eine breitere Strmung entsteht.
Die positiven Krfte Europas haben seit 1945 den Fehler gemacht, die geistige Waffe zu vernachlssigen und gleich parteipolitisch handeln zu wollen. Mit dem Ergebnis, das wir kennen.
Zuerst muss die geistige Aufklrung stattfinden. Erst dann ist die Sammlung gleichgerichteter Bestrebung leicht. Parteipolitische Bettigung heute hat einen Sinn als Gedankenverbreitung, aber noch nicht als Weg zur Macht.
Heute muss jeder, wo er sich befindet, nach seinem Gewissen handeln und vor allem offen sagen, was er denkt. Meinungsfreiheit ist mehr als ein Recht: eine Pflicht!
Mit besten Grssen
sig. Gaston-Armand Amaudruz
1. Februar 2003
Verraten und verkauft
Ich schtze und bewundere Ihre schonungslose Aufklrung sehr, ohne dass ich aber in meinem Alter noch mithelfen kann, gegen Unrecht und Korruption vorzugehen. Ich hoffe und wnsche aus tiefstem Herzen, dass das Schweizer Volk noch rechtzeitig erkennt, dass ihr Vaterland langsam aber sicher verraten und verkauft wird, und dass es sich dagegen wehrt.
C. P., Dierikon
Bundesrichter Schubarth wird kaltgestellt
Mit der Spuck-Affre zeigt unser hchstes Gericht sein wahres Gesicht. Gemss Meldung vom 13.2.2003 der schweiz. Depeschenagentur hat Bundesrichter Schubarth einen Bundesgerichts-Korrespondenten der NZZ (Markus Felber) angespuckt, aber einen danebenstehenden Gerichtsschreiber getroffen. Gegenber diesem entschuldigte sich Schubarth, er habe nicht ihn gemeint, aber wer neben diesem NZZ-Korrespondenten stehe, msse damit rechnen, getroffen zu werden.
Jetzt wird es dick: Die Richterkollegen Schubarths, also das hchste Gericht unseres Landes, deckt dieses unappetittliche Verhalten und erfindet zur Wahrung des Ansehens des Bundesgerichts eine glatte Lge: Schubarth htte einen Hustenanfall gehabt und sich nicht schnell genug abgewendet
Die gleichen Herrschaften aber verurteilten vor kurzem den ber 80jhrigen Dr. G.-A. Amaudruz zu einem dreimonatigen unbedingten Knast im Hochsicherheitsgefngnis Bochuz in Orbe, als wre er ein Mrder, nur weil er Fragen stellt ber die offizielle Geschichtsschreibung der letzten hundert Jahre. Schande ber diese Schweizer Justiz!
(Den obigen Kommentar sandte J.B. auch als Leserbrief an die Neue Luzerner Zeitung, die ihn jedoch nicht publizierte, weshalb der Leserbriefschreiber ein zweitesmal an schreibt):
Am 20. Februar sandte ich meinen Leserbrief an die Redaktion der Neuen Luzerner Zeitung. Vergeblich, denn das politische System in der Schweiz erlaubt diesen Text nicht. Nach diesem System darf es nicht sein, dass eine Tageszeitung unser oberstes Gericht der Lge berfhrt und erst recht drfen die Schweizerbrger nicht erfahren, dass dieses gleiche Gericht im Fall des 82jhrigen Dr. G.-A. Amaudruz die verfassungsmssig garantierte Meinungsusserungsfreiheit mit Fssen tritt. Das Zusammenspiel der Justiz mit der druckausbenden Systempresse, unter der Schirmherrschaft unserer Classe Politique ist vernichtend perfekt.
J. B., Luzern