Wortlaut der Rede von MdB Martin Hohmann*

[] Auf diesem Hintergrund [der NS-Vergangenheit, d. Red.] stelle ich die provozierende Frage: Gibt es auch beim jdischen Volk, das wir ausschliesslich in der Opferrolle wahrnehmen, eine dunkle Seite in der neueren Geschichte oder waren Juden ausschliesslich die Opfer, die Leidtragenden?

Meine Damen und Herren, es wird Sie berraschen, dass der amerikanische Autoknig Henry Ford 1920 ein Buch mit dem Titel The International Jew herausgegeben hat.1 Dieses Buch hat in den USA eine Auflage von 500000 Exemplaren erlebt. Es wurde ein Weltbestseller und in 16 Sprachen bersetzt. Darin prangert Ford die Juden generalisierend als Weltbolschewisten an. Er vermeinte, einen all-jdischen Stempel auf dem roten Russland ausmachen zu knnen, wo damals die bolschewistische Revolution tobte. Er bezeichnete die Juden in hervorragendem Masse als Revolutionsmacher. Dabei bezog er sich auf Russland, Deutschland und Ungarn. Ford brachte in seinem Buch eine angebliche Wesensgleichheit von Judentum und Kommunismus bzw. Bolschewismus zum Ausdruck.

Wie kommt Ford zu seinen Thesen, die fr unsere Ohren der NS-Propaganda vom jdischen Bolschewismus hneln? Hren wir, was der Jude Felix Teilhaber 1919 sagt: Der Sozialismus ist eine jdische Idee Jahrtausende predigten unsere Weisen den Sozialismus. Damit wird auch ausgedrckt, dass an der Wiege des Kommunismus und Sozialismus jdische Denker standen. So stammt Karl Marx ber beide Eltern von Rabbinern ab. Sein Portrt hing im Wohnzimmer einer jdischen Frauenforscherin, die im brigen bekennt: Ich bin damit gross geworden, dass ein jdischer Mensch sich fr soziale Gerechtigkeit einsetzt, progressiv und sozialistisch ist. Sozialismus war unsere Religion. Immer wieder klingen in den Schriften dieser frhen kommunistischen Zeit quasi religise Zge an. Viele der fr den Bolschewismus engagierten Juden fhlten sich sozusagen als glubige Soldaten der Weltrevolution. So erwartete Kurt Eisner bereits 1906, die Religion des Sozialismus werde die Verzweiflung des Jammertals und die Hoffnungslosigkeit des irdischen Geschicks berwinden. Leo Rosenberg verherrlicht das Proletariat 1917 gar als Weltmessias.

Konkret stellt sich die Frage: Wieviel Juden waren denn nun in den revolutionren Gremien vertreten? Zum siebenkpfigen Politbro der Bolschewiki gehrten 1917 vier Juden: Leo Trotzki, Leo Kamenew, Grigori Sinowjew und Grigori Sokolnikow. Die Nichtjuden waren Lenin, Stalin, Bubnow. Unter den 21 Mitgliedern des revolutionren Zentralkomitees2 in Russland gehrten 1917 sechs der jdischen Nationalitt an, also 28,6%. Der beraus hohe Anteil von Juden bei den kommunistischen Grndervtern und den revolutionren Gremien beschrnkte sich keineswegs auf die Sowjetunion. Auch Ferdinand Lassalle war Jude ebenso wie Eduard Bernstein und Rosa Luxemburg. 1924 waren von sechs KP-Fhrern in Deutschland vier und damit zwei Drittel jdisch. In Wien waren von 137 fhrenden Austro-Marxisten 81 und somit 60 % jdisch. Von 48 Volkskommissaren in Ungarn waren 30 jdisch gewesen. Aber auch bei der revolutionren sowjetischen Geheimpolizei, der Tscheka, waren die jdischen Anteile aussergewhnlich hoch. Whrend der jdische Bevlkerungsanteil 1934 in der Sowjetunion bei etwa 2 % lag, machten die jdischen Tscheka-Fhrer immerhin 39 % aus. Jdisch galt, das sei erluternd gesagt, in der Sowjetunion als eigene Nationalitt. Damit war er [der jdische Anteil] hher als der russische Anteil bei der Tscheka mit 36 %. In der Ukraine waren sogar 75 % der Tschekisten Juden.

Diese Feststellung leitet zu einem Kapitel ber, das zur damaligen Zeit fr ungeheure Emprung gesorgt hat. Der Mord [in der Nacht vom 29./30. Juli 1918. Anm. d. Red.] am russischen Zaren und seiner Familie wurde von dem Juden Jakob Swerdlow angeordnet und von dem Juden Chaimowitz Jurowski am Zaren Nikolaus II. eigenhndig vollzogen. Weiter stellt sich die Frage, ob Juden in der kommunistischen Bewegung eher Mitlufer oder Leitungsfunktion hatten. Letzteres trifft zu. Leo Trotzki in der UdSSR, Bela Kun in Ungarn.

Nicht zu vergessen die Mnchner Rterepublik: Kurt Eisner, Eugen Levine, Tobias Achselrod und andere Juden waren hier als unbestrittene Fhrungspersnlichkeiten ttig. Ein grosses Aufsehen erregte damals das Eindringen bewaffneter Rotgardisten in die Mnchner Nuntiatur des spteren Pacelli-Papstes. Er wurde von den Revolutionren mit einer auf die Brust gehaltenen Pistole bedroht. Auch die Ende April 1919 von Rotgardisten durchgefhrte Erschiessung von sieben Mitgliedern der Thule-Gesellschaft, die in enger Verbindung zur spteren NSDAP stand, zeigt die Entschlossenheit des revolutionren Prozesses. Diese Geiselerschiessung, der die Londoner Times am 5. Mai 1919 eine Schlagzeile gewidmet hatte, gab einem giftigen Antisemitismus Nahrung und erzeugte lange nachwirkende Rachegelste.

Weiter knnte nach dem revolutionren Eifer und der Entschlossenheit der jdischen Kommunisten gefragt werden. Nun, diese revolutionre Elite meinte es wirklich ernst, so usserte Franz Koritschoner von der KP: Zu lgen und zu stehlen, ja auch zu tten fr eine Idee, das ist Mut, dazu gehrt Grsse. Grigori Sinowjew verkndete 1917: 90 von 100 Millionen Sowjet-Russen mssen wir umerziehen. Was den Rest angeht, so haben wir ihnen nichts zu sagen. Sie mssen ausgerottet werden. (S.138)+. [In die Tat umgesetzt unter Fhrung der Juden Berman, Frenkel, Jagoda, Kogan und Rappoport.3 Anm. d. Red.] hnlich auch hat Moisej Wolodarski formuliert: Die Interessen der Revolution erfordern die physische Vernichtung der Bourgeoisie. (S.136)+. Ganz hnlich auch Arthur Rosenberg im Jahre 1922: Die Sowjetmacht hat die Pflicht, ihre unvershnlichen Feinde unschdlich zu machen. (S.163)+.

Zweifellos waren diese usserungen kommunistischer jdischer Revolutionre keine leeren Drohungen. Das war Ernst. Das war tdlicher Ernst. Nach einer von Churchill 1930 vorgetragenen statistischen Untersuchung eines Professors sollen den Sowjets bis 1924 folgende Menschen zum Opfer gefallen sein: 28 orthodoxe Bischfe, 1219 orthodoxe Geistliche, 6000 Professoren und Lehrer, 9000 Doktoren, 12950 Grundbesitzer, 54000 Offiziere, 70000 Polizisten, 193000 Arbeiter, 260000 Soldaten, 355000 Intellektuelle und Gewerbetreibende sowie 815000 Bauern.

Ein besonders grausames Kapitel war das Niederringen jeglichen Widerstandes gegen die Zwangskollektivierung in der Ukraine. Unter massgeblicher Beteiligung jdischer Tschekisten fanden hier weit ber 10 Millionen Menschen den Tod. Die meisten gingen an Hunger zu Grunde. [In die Tat umgesetzt unter Fhrung der Juden Genrich Jagoda (eigentlich Herschel Jehuda, Chef der GPU/NKWD), Lew Moisejewitsch Kaganowitsch, Mendel Chatajewitsch, Wsewolod Balitzki und Jakowlew Epstein. Anm. d. Red.]

Keinesfalls darf die ausgesprochen antikirchliche und antichristliche Ausrichtung der bolschewistischen Revolution unterschlagen werden, wie es in den meisten Schulbchern der Fall ist. Tatschlich hat der Bolschewismus mit seinem kriegerischen Atheismus die umfassendste Christen- und Religionsverfolgung der Geschichte durchgefhrt. Nach einer von russischen Behrden erstellten Statistik wurden zwischen 1917 und 1940 96000 orthodoxe Christen, darunter Priester, Diakone, Mnche, Nonnen und andere Mitarbeiter nach ihrer Verhaftung erschossen.

Weder die orthodoxen Kirchen noch die Klster wurden verschont. Die Baulichkeiten wurden entweder zerstrt oder fr profane Zwecke genutzt. So wurden Kirchen in Clubs, Kauflden oder Speicher umgewandelt. Das Gold und das Silber der sakralen Schtze der orthodoxen Kirche verwendete man zur Finanzierung weltweiter revolutionrer Bewegungen.

Wie ging es den religisen Juden selbst in der frhen Sowjetunion? Auch sie waren der Verfolgung durch die Bolschewisten ausgesetzt. An der Spitze der bolschewistischen sogenannten Gottlosen-Bewegung stand ausgerechnet Trotzki [Bronstein, Anm. d. Red.]. Er leugnete damals sein Judentum, wurde aber von den Russen und weltweit als Jude wahrgenommen.

Meine Damen und Herren, wir haben nun gesehen, wie stark und nachhaltig Juden die revolutionre Bewegung in Russland und mitteleuropischen Staaten geprgt haben. Das hat auch den amerikanischen Prsidenten Woodrow Wilson 19194 zu der Einschtzung gebracht, die bolschewistische Bewegung sei jdisch gefhrt. Mit einer gewissen Berechtigung knnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der Tterschaft der Juden fragen. Juden waren in grosser Anzahl sowohl in der Fhrungsebene als auch bei den Erschiessungskommandos der Tscheka aktiv. Daher knnte man Juden mit einiger Berechtigung als Ttervolk bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es wrde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Ttervolk bezeichnet.

Meine Damen und Herren, wir mssen genauer hinschauen. Die Juden, die sich dem Bolschewismus und der Revolution verschrieben hatten, hatten zuvor ihre religisen Bindungen gekappt. Sie waren nach Herkunft und Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber meist glhende Hasser jeglicher Religion. hnliches galt fr die Nationalsozialisten. Die meisten von ihnen entstammten einem christlichen Elternhaus. Sie hatten aber ihre Religion abgelegt und waren zu Feinden der christlichen und der jdischen Religion geworden. Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozialismus war also die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit. Daher sind weder die Deutschen, noch die Juden ein Ttervolk. Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Ttervolk des vorigen, blutigen Jahrhunderts. Diese gottlosen Ideologien gaben den Vollstreckern des Bsen die Rechtfertigung, ja das gute Gewissen bei ihren Verbrechen. So konnten sie sich souvern ber das gttliche Gebot Du sollst nicht tten hinwegsetzen. Ein geschichtlich bisher einmaliges millionenfaches Morden war das Ergebnis. Daher, meine Damen und Herren, pldiere ich entschieden fr eine Rckbesinnung auf unsere religisen Wurzeln und Bindungen. Nur sie werden hnliche Katastrophen verhindern, wie sie uns Gottlose bereitet haben.

Die christliche Religion ist eine Religion des Lebens. Christus hat gesagt: Ich will, dass sie das Leben haben und dass sie es in Flle haben (Joh. 10,10). Damit ist nicht nur das jenseitige, sondern ganz konkret unser reales heutiges Leben und berleben gemeint. Deswegen ist es auch so wichtig, dass wir den Gottesbezug in die europische Verfassung aufnehmen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben also gesehen, dass der Vorwurf an die Deutschen schlechthin Ttervolk zu sein, an der Sache vorbeigeht und unberechtigt ist. Wir sollten uns in Zukunft gemeinsam gegen diesen Vorwurf wehren. Unser Leitspruch sei: Gerechtigkeit fr Deutschland, Gerechtigkeit fr Deutsche.

Ich komme zum Schluss und sage: Mit Gott in eine gute Zukunft fr Europa! Mit Gott in eine gute Zukunft besonders fr unser deutsches Vaterland!

(Hervorhebungen, die Red.)


Fussnoten

* Mehr bei Welt online

+ Seitenzahlen ohne Angaben beziehen sich auf das Buch Jdischer Bolschewismus Mythos und Realitt von Johannes Rogalla von Bieberstein. (Anm. d. Autors).

1 Weitere Literatur: Margolina Sonja, Das Ende der Lgen, die Autorin, eine russische Jdin, beklagt die Weigerung der Juden, sich ihrer unrhmlichen Schandtaten zu stellen; Rappoport Louis, Hammer, Sichel, Davidstern, der Autor ehem. Chefredaktor/Herausgeber der Jerusalem Post vergleicht Lew Kaganowitsch als Stalins Adolf Eichmann; Wehner Markus, Wer waren Stalins Vollstrecker?, Rezension des Buches Wer leitete den NKWD von 1934 1941? der beiden Historiker N. G. Ochotin und A. B. Rogonskij, in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 30. Mrz 2000. Die Autoren zeigen, dass die Juden bis zum Beginn der Grossen Suberungen im Jahre 1937 rund 40% der Fhrungskrfte der NKWD stellten und dass der russische Volksmythos vom jdischen NKWD durchaus einen realen Bezug hatte.

2 Anderen Quellen zufolge umfasste das 1. Zentralkomitee 1917 24 Mitglieder und sein jdischer Anteil war 54 %. Vgl. weiter unten die Namenliste.

3 Gemss Prof. Kurganow sind nach der Oktoberrevolution bis 195966 [sechsundsechzig] Millionen Menschen dem bolschewistischen Repressionssystem zum Opfer gefallen. (Zitiert nach A. Solschenizyn in Der Archipel Gulag Folgeband, Scherz, Bern 1974, S. 12). Solschenizyn schreibt: Die Lager sind zur Ausrottung ersonnen worden. (ebd. S. 7).

4 Fr die New York Times waren die Bolschewisten zugleich Kadaver und weltweite Bedrohung und sie gab Prsident Wilson den Rat die Bolschewisten aus Petrograd und Moskau zu vertreiben. (Zitiert nach Walter Lippmann in: Noam Chomsky, Media Control, S. 82f.)


Personelle Zusammensetzung des 1. Zentralkomitees 1917
(Die mit einem Asterix gekennzeichneten Mitglieder waren jdischer Konfession.)

  1. Lenin, Vladimir Illitsch;
  2. Stalin, Josif Wissarionowitsch;
  3. Rykow*, Alexej Iwanowitsch;
  4. Bucharin, Nikolai Iwanowitsch;
  5. Swerdlow*, Jakob Michailowitsch;
  6. Sinowjew*, Grigorij Jewseiewitsch;
  7. Kamenev*, Sergey Sergejewitsch;
  8. Trotzki*, Lew Davidowitsch;
  9. Uritzki*, Moisej Solomonowitsch;
10. Krestinsky, Nikolai Nikolajewitsch;
11. Smilga*, Iwan Tenissowitsch;
12. Nogin*, Viktor Pawlowitsch;
13. Dserschinski, Felix Edmundowo;
14. Sokolnikow*, Grigori Jakowlewitsch;
15. Lomow*, Georgij Ippolowitsch;
16. Schaumjan, Stepan Georgijewitsch;
17. Bersin, Jan Antonowitsch;
18. Muranow*, Matweej Konstantinowo;
19. Miljutin, Vladimir Pawlowitsch;
20. Joffe*, Adola Abramowitsch;
21. Sergejew Artjom*, Fiodor Andr.;
22. Bubnow, Andrej Sergejewitsch;
23. Kollontai*, Alexandra Michajlowna;
24. Stassowa, Jelena Dimitrijewna.