Leserbriefe
Raffiniert und hinterhltig
Ihr Editorial in der letzten Ausgabe gibt zu denken. Ja, es gibt eine grosse Gleichgltigkeit im Volk und das Gefhl der Machtlosigkeit lhmt viele Brger. Aber solange noch etwa die Hlfte der Brger bei Abstimmungen teilnehmen, ist noch nicht alles verloren.
Um so mehr habe ich mich ber den letzten Satz Ihres Editorials gefreut. Den Totengrbern unserer Heimat darf man nicht nachgeben. Doch die bermacht der Falschspieler in unserer Politik ist gross und sollte nicht unterschtzt werden. Es sind oft jene, die Patriotismus und Heimatliebe als Aushngeschild tragen, welche die Verwirrung des Volkes bewusst schren. Den Fortschritt nennt man heute Privatisierung des Volkseigentums. Eigeninitiative, die als Wundermittel angepriesen wird, ist nichts anderes als das Verscherbeln von Werten und Einrichtungen, die vom Volk in jahrzehntelanger Arbeit geschaffen wurden. Unsere bewhrten Institutionen wie Post, Bahn, Elektrizittswerke usw. werden ausgehhlt, bis sie EU-passend sind. Was einst tadellos funktionierte, verludert und fllt auf das tiefste Niveau, wo es nach Staatsintervention schreit, um das Weiterexistieren zu gewhrleisten. Der Brger bezahlt einmal mehr, was er vorher schon bezahlt hatte. Das Kapital ist dann im Besitz von wenigen, gesichtslosen, internationalen Unternehmen, die Hunderte von Anwlten beschftigen, damit die Drahtzieher anonym bleiben knnen. Gute Beispiele sind Frankreich und England, wo bei jedem Regierungswechsel abwechselnd privatisiert und verstaatlicht wird. Beide Lnder wren pleite, wenn sie in Afrika und im Osten nicht ihre Kriege htten. Was wir brauchen, ist nicht weniger Staat, sondern einen besseren Staat mit weniger Korruption und Vetternwirtschaft. Verstndlich, wenn das Volk resigniert: Die Plne zur Zerstrung der Schweiz sind raffiniert und so hinterhltig ausgeklgelt, dass viele das Nachdenken einstellen. muss weiterbestehen. Denn jemand muss schliesslich noch die Wahrheit berichten.
Alfred Knzli, Genve
Sodom und Gomorra
Ich muss Ihnen ein Kompliment aussprechen fr Ihre mutigen und klaren Worte an die verantwortungslosen Politiker, die lieber Volk und Heimat verraten, als pflichtgemss ihren Eid zu erfllen. Man sieht es jetzt wieder, wenn es um die Einbrgerungen geht. Oder der Vorgeschmack ber das Schengener-Abkommen. Ja, im Schengener-Abkommen geht es um das Sein oder Nichtsein der Eidgenossenschaft. Die Verrter, die mit allen Mitteln versuchen das Volk fr ein Ja zu bewegen, sind Volksbelger, die um des Geldes willen das Volk der Freiheit berauben wollen. Ich halte es jetzt mit Bruder Klaus, welcher der verlogenen Politik dazumal schon den Rcken gekehrt und in die Stille gegangen ist, um zu beten und alles in die Hnde Gottes zu legen. Denn Gott kann Unmgliches mglich machen. Wir mssen ihm nur vertrauen. Den Ausschlag zu meiner Haltung gaben mir einige Volksabstimmungen, die erlogen manipuliert wurden: Das Antirassismusgesetz, die neue Bundesverfassung, der UNO-Beitritt, Armee XXI (=Abschaffung unserer Verteidigungsarmee) und der Gipfel von alledem, die Annahme der straffreien Ttung von ungeborenen Kindern im Mutterschoss. Dazu das in Aussicht stehende Gesetz ber die Gleichstellung von Schwulen- und Lesben-Paaren mit den Eheleuten! Das ebnet den Weg zur totalen sittlichen Verrohung unserer Gesellschaft. Die Gottesstrafe wird nicht ausbleiben, denn die Menschen von Sodom und Gomorra im Alten Testament haben Nachahmer gefunden und lassen grssen
K. S., Wangen
Armee-Revolution!
Anfang Jahr war am Fernsehen von einem Armeeoffizier zu sehen und zu hren, dass die Schweiz ein Bataillon fr Auslandeinstze aufstellen wird. Die Schweiz wolle sich nicht lnger einer andern Fhrungsstruktur unterwerfen. Sie wolle selbstndig einen Grenzabschnitt kontrollieren. Ein solches Vorhaben setze voraus, dass neue Grade geschaffen werden. Die Bundeskasse drfte damit sicher mehr belastet werden. Hier drngt sich die Frage auf, wo wir denn eigentlich hingehren. Der Bundesrat spricht noch immer von Neutralitt. Auch Bundesrat Villiger hatte deutlich zu verstehen gegeben, dass die Schweiz neutral bleiben werde, auch wenn wir der UNO beitreten.
Hat der Bundesrat die Gesetze und Verordnungen gelesen? Meines Wissens steht in den UNO-Paragraphen klar und deutlich geschrieben, dass es in den Staatsgebilden der Zukunft keine Neutralitt gbe. Wurden wir bewusst falsch informiert oder weiss der Bundesrat tatschlich nicht, was in diesen Papieren steht? Warum will Bundesrat Schmid ein Bataillon von 1000 Mann ins Ausland schicken? Diese Idee stammt vom ersten Chief Executive Officer Christophe Keckeis.
Warum mssen neue Grade geschaffen werden? Wre es nicht sinnvoller, diese 1000 Mann an unsere Grenzen zu stellen, um die Grenzwache zu untersttzen? Das wre mindestens so sinnvoll, wie in fremden Landen eine Grenze zu kontrollieren! Kann mit dem Unsinn Schweizersoldaten im Auslandeinsatz nicht Schluss gemacht werden? Verstsst das, was der Bundesrat hier macht, nicht gegen unsere Verfassung? Und wer soll das bezahlen? Wie denken eigentlich unsere Parlamentarier darber?
Es stimmt mich nachdenklich, wie das Schweizervolk immer wieder hinters Licht gefhrt wird.
A. B., Bettingen