Leserbriefe

 

Verzicht auf Agro-Gentechnik

Ich frage mich, warum wir zu einem Wissenschaftsbereich wie der Gentechnik nicht einmal prinzipiell nein sagen sollten, denn wird einmal auch auf diesem Gebiet geforscht und finanziert, dann ist es mehr als wahrscheinlich, dass Anwendungen kommen werden und dass diese dann wie blich als notwendig und als vllig harmlos erklrt werden. Die Landwirtschaft ist technisch heute schon berproduktiv und es ist daher vllig unntig und zudem gefahrdrohend, Forschungen zur nderung der Gene der Nutzpflanzen zu unternehmen. Das bestehende Gentechnikgesetz erlaubt eben schon heute nach einem Prfverfahren den Anbau technisch vernderter Pflanzen, und weil auf diesem Gebiet der Druck aus den USA gewaltig ist, ffnet das halt dem Gentechnikbetrieb Tr und Tor.

Wo heute noch alles gentechnikfrei angebaut wird, wird das Morgen bei der Akzeptanz des Anbaues gentechnisch vernderter Pflanzen wegen des bertragens von Fremdpolen nicht mehr mglich sein, denn Wind und Insekten sind nicht kontrollierbar. So knnte biologische Landwirtschaft indirekt ausgehebelt werden. Eine gentechnikfreie Produktion in der Schweizer Landwirtschaft gbe auch den in zunehmende Existenznot getriebenen Bauern endlich einmal ein positives Signal, und dies nicht bloss fr die Inlandverbraucher, sondern auch frs Ausland.

Daher: Stimmen Sie JA zur Gentechnikfrei-Initiative.

Dr. Max Disteli, Olten


 

Raumfremde Vormundschaft

Ihre Zeitschrift ist hervorragend und beschreibt vor allem die Lage in der Schweiz sehr treffend.

Wir haben [in Deutschland] ja grundstzlich hnliche Sorgen, wobei es mich immer wieder berrascht, dass sich die Schweiz als Muster eines freien Staates mit genau den gleichen Dingen herumschlagen muss wie wir, die wir ja durch den unglcklichen Kriegsausgang unter raumfremde Vormundschaft gerieten.

Dr. R. H., Verden (BRD)


 

Kein Nachkriegsplan

Seine markigen Worte und teilweise sehr unzutreffenden Vergleiche knnen nicht darber hinwegtuschen, dass sich Prsident Bush mit dem Krieg gegen den Terror in eine Sackgasse manvriert hat. Wie sehr George W. Bush die Situation verkennt, illustriert der Prsident in entlarvender Weise mit seinem Bild, das er vom Irak zeichnet. Mit Waffen und Bomben schafft man keine Gerechtigkeit und demokratischen Bedingungen. Der Irak ist meilenweit von der von Bush einst versprochenen prosperierenden Demokratie entfernt.

P. M., Littau


 

Ehrenmord

Drei Brder, Trken, stehen vor Gericht, weil sie ihre Schwester ermordet haben. Was machte die Frau? In Deutschland aufgewachsen, wurde sie zu einer Heirat mit einem Cousin gezwungen. Schwanger flchtete sie, lernte Elektrotechnik und war eine selbstndige, westliche Frau. Alles schwere Fehler!

Dafr, weil sie nur leben wollte, musste sie sterben! Ein solches Land, Trkei, soll in die EU aufgenommen werden. Da sagt der Erweiterungskommissar, die Trkei hat alle Bedingungen erfllt!. Blutrache ist dort selbstverstndlich. Bald auch innerhalb der EU?

H. K., St. Peter


 

Resultat der Masseneinbrgerung

Dieses zukunftszerstrende Abstimmungsergebnis vom 25. September [2005] hat wieder einmal gezeigt, dass ein grosser Teil der Bevlkerung in der Schweiz nicht mehr richtig lesen kann, sonst wre es den einfltigen Trotteln aufgefallen, dass kaum ein Leserbrief von den Gegnern publiziert wurde. Die Tessiner z.B. waren heller als wir Deutschschweizer, denn sie merkten, woher der Wind blies. Die Schweiz wurde doch gegrndet von deutschsprechenden Eidgenossen. Das Abstimmungsergebnis ist jetzt das Resultat der staatlichen Masseneinbrgerung, die zum Schacher des gesamten Volkes stattfand, wobei das Ziel darin besteht, vernnftige Abstimmungsergebnisse zu verunmglichen.

Es war schon seit etlichen Jahren merkwrdig, dass am 1. August, dem Geburtstag der Eidgenossenschaft, keine Fahnen das ganze Land schmckten! Dies zeigt einen bedenklichen vaterlndischen Zerfall. Mein Mann und ich schmckten am 1. August immer unser Haus zur Strasse hin, was vielen Spaziergngern gefiel. Wir haben immer an jeder Abstimmung teilgenommen, aber den heutigen Schweizern, die zu faul sind, um abstimmen zu gehen, fehlt das Pflichtgefhl.

Klara Ubaldini, Herisau


 

Wer bld ist

Wegen der Kolumne Salzkorn im St. Galler Tagblatt mssen wir uns nicht rgern. Was G. F. Hpli schreibt, ist meistens primitiv und beleidigend. Viele Leserinnen und Leser nehmen solches Gesudel nicht zur Kenntnis. Ich bin Abonnent, weil verschiedene Lokalzeitungen an diesem Blatt angeschlossen sind. Wir sind aber zuversichtlich, es kommt noch einmal aus, wer bld ist.

F. W., Oberhelfenschwil


 

An die St. Galler Zeitung:

Grss Gott, Herr Hpli

Nun, da die unselige Abstimmung ber die Ost-Erweiterung der Personenfreizgigkeit hinter uns liegt und sich die Wogen der Information, vor allem aber der Desinformation durch Bundesrat, Presse, Radio und TV wieder geglttet haben, muss ich Ihnen doch noch einen Kaktus zugehen lassen:

Mit welchem Recht usserten Sie sich im Salzkorn ber den Presseclub Schweiz dermassen abfllig? er habe sich nach kurzer Recherche als rechtsextremes Minigrppchen entpuppt, das die ble Zeitschrift herausgibt. Das finde ich nun wirklich unter der Grtellinie!

Ist denn Ihre Zeitung, der Sie als Chefredaktor vorstehen, so viel erhabener, besser, auserlesener und vor allem umfassender, wenn es darum geht, auch unbequeme Fragen von allen Seiten zu beleuchten? Mitnichten! Ich kenne Ihr Blatt seit Jahren und was so vor Abstimmungen, vor allem auf Bundesebene, im St. Galler Tagblatt (und andern Tageszeitungen) zu lesen ist, grenzt an Manipulation. Leider ist unser Bltterwald nicht mehr so rauschend wie vor einigen Jahrzehnten. Schade, denn damals konnte man noch alle Meinungen zu Abstimmungen im vielfltigen Angebot der Schweizer Zeitungen vergleichend zur Kenntnis nehmen. Heute wird alles ber einen Leist gezogen. Besonders, was EU, NATO und UNO betrifft

Vermutlich htten Sie die damaligen Republikanischen Bltter, die ein J. B. Rusch, ein wahrhaft grosser Mann, redigierte ebenfalls als ble Zeitschrift abgetan. Aber Gott seis gedankt, es gibt sie doch noch, ein paar wenige kleine, aber deshalb manchmal viel grssere Bltter, die nicht nur die offizielle, vorgekaute Meinung wiedergeben

E. D., St. Gallen


 

Baumeister der neuen Weltordnung

Obwohl verschiedene Parteien ber die Brgersleut im Land regieren, machen sie dieselbe Politik, und nur zum Schein trennen sie sich ideologisch voneinander. Ein Grund dafr knnten unsere Probleme sein, welche ihrer Ansicht nach nur in einem Weltsozialismus zu lsen wren, nicht aber im Rduit Schweiz, das ohnehin nicht existiert. Dessen ungeachtet werden wir unaufhrlich und mit Erfolg von aussen zu Almosen gezwungen, wohl um die Lsung eigener Aufgaben zu durchkreuzen.

Dieser Betrachtungsweise liegt wohl die Ansicht zugrunde, dass mit steigender Hierarchiestufe Widersprche abnehmen, um in der herrschenden Schicht vllig zu verschwinden. Die Presse hat sich der von der Hierarchiespitze gewollten Kontrolle zu fgen, um die neue Weltordnung (auf der Ein-Dollar-Note novus ordo seclorum genannt) nicht zu gefhrden. Davon zeugen auch die unzhligen politisch-kritisch abgefassten Leserbriefe, welche die freie Presse der ffentlichkeit vorenthlt.

Anlsslich der jhrlich wiederkehrenden Versammlung von Politikern, Bankiers, Industriellen usw. (auch aus der Schweiz) an Bilderberger Geheimtreffen, wird das Vorgehen zur Errichtung der neuen Weltordnung nach US-Vorgaben diktiert, welches die Teilnehmer [u.a. Bundesrat Pascal Couchepin, die Red.] in ihren Heimatlndern umzusetzen haben. Ein klassisches Beispiel dieser Unterwerfung liefert gegenwrtig die SVP mit ihrem Gesinnungs- und Strategiewandel in oberster und mittlerer Etage.

So sehen wir uns mit lgenhaft gesttigten Vernderungen konfrontiert, die mehrheitlich nie den Vorstellungen und still erhofften, bescheidenen Wnschen des Volkes entsprechen. Schon der grosse Philosoph Karl Jaspers fhlte sich in seinem Werk Hoffnung und Sorgen (Piper, 1965) dazu gedrngt zu sagen: Die Wahrheit ist die grsste Kraft doch in der Politik scheint die Lge in all ihren Formen als Prinzip zu wirken.

H. W., Neftenbach


 

Faust im Sack

Was whrend des Zweiten Weltkrieges nicht gelang, das fhren jetzt unsere Politiker mit Hilfe des Schweizervolkes herbei: Nmlich unsere Schweiz so langsam aber sicher zu zerstren. Nicht 7,5 Mio. Einwohner, also eine berbevlkerte Schweiz, nicht ber 20 % Auslnder, also eine berfremdete Schweiz, nicht die steigende Kriminalitt und die Zerstrung des Landes durch Verbetonierung konnte das Schweizervolk davon abhalten, sein eigenes Grab zu schaufeln. Ich garantiere Ihnen, sehr geehrter Herr Indlekofer, in zwei bis drei Generationen kennen Sie dieses Land nicht mehr. ber 80 % Auslnder in den Schulen! Wo man geht und steht, berall fremde Gesichter und unbekannte Sprachen. Heimat, wo bist Du? Vermutlich werden dereinst die eingebrgerten Auslnder, die ja beileibe keine Schweizer sind, frher oder spter in die Politik eingreifen und so, vom toleranztriefenden Schweizervolk ganz unbemerkt, die Macht ergreifen. Da wir ja bald nur noch Statisten sind im eigenen Land, noch nicht einmal bevorzugt vor den Auslndern, und bald mehr Farbige als Weisse unser Land bevlkern, frage ich mich, wohin ich auswandern soll. Vermutlich geht es nicht mehr lange, bis wir aus der Schweiz hinausgejagt werden. Doch so lange der Schweizer noch ein Frnkli mehr im Sack hat als andere, ist ihm alles gleich, er schaut weg und macht, wenn es hoch geht, die Faust im Sack. Ein alter Mann, den ich ber die Schweiz befragt habe, sagte mir: Das Schweizervolk ist das dmmste Volk, das es auf dieser Erde gibt!

M. H., Effretikon