Geopolitik

Die Entscheidung rckt nher

Von Bertram Frst

(pcs) Jetzt ist es raus: Amerika benutzt seinen Vasallen BRD als Startrampe fr weltweite Gewalteinstze. Am 23. Mrz 2005 hat sich die NATO entgegen des 2 plus 4-Vertrages den Flughafen Leipzig im Bundesland Sachsen (ehem. DDR) als Standort fr strategische Lufttransporte in Kriegsgebiete angeeignet. Von dort aus soll ein gemieteter Grossraumtransporter Antonov AN-124-100 berschwere Waffen an jeden Punkt der Erde bringen. Am 15. Juni haben Russland, China und die vier zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan, welche zusammen die Shanghai Cooperation Organization (SCO) bilden, Iran und Indien als neue Teilnehmer aufgenommen. Auf Drngen des Pentagon soll der Einsatzzeitpunkt des Flughafens vom 1. Oktober vorverlegt worden sein, NATO-Kommandeur General James L. Jones drngte zur Eile. Sollte Russland seine strategischen Interessen durch Transporte ab Leipzig gefhrdet sehen, knnte Deutschland wegen des Flugplatzes als Drehkreuz fr vlkerrechtswidrige Angriffskriege ins Fadenkreuz der Gegner geraten.

China verlor in den letzten 50 Jahren die Hlfte seiner Anbauflche an Wsten im Gefolge von Raubbau am Wald und an ausufernde Siedlungen und verdoppelte in der gleichen Zeit seine Bevlkerung trotz aller Bemhungen um Geburtenkontrolle.

Eine Lsung dieser Probleme ist unvermeidlich und unaufschiebbar. Gleichzeitig ziehen die Chinesen gegenwrtig mit dem Westen wirtschaftlich wie militrisch gleich. Die Vereinigten Staaten, eines Teils von Nordamerika, scheitern als letzte verbliebene Weltmacht derzeit aussen an den Entwicklungslndern Afghanistan und dem Irak, sehen sich innen vlkisch-rassischen, sich zuspitzenden Auseinandersetzungen mit Latinos und Negern ausgesetzt und stehen vor dem finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruch.

Eine Machtentscheidung mit militrischen Mitteln msste kurzfristig erfolgen, sofern die US-Amerikaner nicht auf Weltherrschaftsansprche verzichten und in ihre geographische Isolation zurckkehren.

Russland sieht sich zwischen den Fronten, unmittelbar bedroht durch die Vereinigten Staaten als Steigbgelhalter der Globalisten, die im Wettlauf mit der Zeit Russland als Rohstofflager und Aufmarschgebiet gegen China zu gewinnen trachten und mittelbar bedroht durch China, welches Sibirien aus Raum- und Rohstoffmangel beanspruchen wird. Hinzu tritt eine schwebende Zerfallsneigung des Riesenreichs entlang vlkischer Grenzen.

Europa spielt als Vasall der Vereinigten Staaten (Brzezinski) derzeit keine Rolle von geopolitischem Gewicht, knnte aber bei Wiederherstellung seiner vollen Selbstherrschaft entscheidend in das Geschehen eingreifen. Die Welt steht unmittelbar vor entscheidenden Vernderungen. Diese erfolgen erfahrungsgemss durch Krieg. Auslser der heissen Welle des seit 1990 schwelenden Dritten Durchgangs drfte der Iran werden.

Die Vereinigten Staaten trachten nach der Sicherung mglichst aller Rohstoffe (hier l) und einer geopolitisch gnstigen Stellung im Rcken Chinas und Russlands.

Einem berfall auf den Iran werden aber weder Russland noch China noch Indien tatenlos zusehen, wobei die letztgenannten auf iranisches l angewiesen sind. Entscheidend wird die Haltung Russlands sein.

Russland sucht nach Lage der Dinge sein Heil in einem einstweilen noch losen Verbund mit China, Indien und dem Iran.

Damit stellt sich die Frage, wie Russland mit Europa als Flugzeugtrger der Vereinigten Staaten umgehen wird.

Im Kriegsfall wre es nmlich aus russischer Sicht durchaus vorteilhaft, zunchst den Flugzeugtrger der Globalisten vor der eigenen Haustr militrisch auszuschalten und wirtschaftlich zu nutzen.

Dies wre immerhin die eurasische Machtballung gegen den Anakondaeffekt der seegesttzten Angelsachsen, setzte aber die berlegenheit gegenber den Vereinten Staaten und ihren (einstweiligen) europischen Vasallen voraus. Mit Rckendeckung Chinas wre dies eine ernstzunehmende Mglichkeit.

Die Wahlmglichkeit fr Russland wre ein Bndnis mit den Vereinigten Staaten gegen China. Angesichts der Weltherrschaftsgelste der Globalisten drfte Russland allerdings wenig Neigung spren, den ntzlichen Idioten zu spielen. Wahrscheinlich verfolgt Russland einen Zweistufenplan: Ausschaltung der einzigen verbliebenen Weltmacht mit Hilfe Chinas (und der brigen asiatischen Grossstaaten).

Anschliessend in Schach halten Chinas mit Hilfe Europas. Diese Lage rckt Europa (mit Deutschland als geopolitisch entscheidendes Herzstck) wieder in den Mittelpunkt der Betrachtungen.

Fr Russland liesse ein Bndnis mit einem freien Europa, zumindest aber mit Deutschland, kurzfristig die Gefahr eines US-amerikanischen berfalls bannen, mittelfristig zumindest einen Teil Sibiriens gegen China sichern und langfristig eine eurasische Wirtschaftsgemeinschaft mit Europa einerseits und China, dem Iran und Indien andererseits als Partner zum wechselseitigen Vorteil bilden.

Die zukunftstrchtigste Lsung, jedenfalls fr Europa und Russland, wre die deutsch-russische Partnerschaft. Diese bte noch die besten Aussichten fr eine friedliche Konfliktlsung.

Da allerdings kaum zu erwarten ist, dass die Vereinigten Staaten Europa freiwillig als Flugzeugtrger aus ihrer Vormundschaft entlassen und auch noch keine sicheren Zeichen zu erkennen sind, dass Deutschland und Europa sich von sich aus auf eigene Fsse stellen, werden die Machtverhltnisse wohl ausgefochten werden mssen.

China drfte sich auf einen Prventivschlag eingestellt haben und rechnet mit rund zweihundert Mio. Toten im Konfliktfall, sieht sich aber in der Lage, notfalls den gleichen Schaden in den USA anzurichten mit dort weitaus endgltigeren Folgen. Sptestens im Verlauf des Dritten Durchgangs muss Deutschland, muss Europa selbstherrschaftlich handeln, wenn es eine Zukunft haben will. Besser wre, die US-amerikanische Vormundschaft entschlossen und nachhaltig sofort abzustreifen. Mit russischer Rckendeckung wre dies mglich.


Fussnote

* Erstdruck in: Der Reichsbote, Nr. 3-4/2006, Zeitung fr Politik, Wirtschaft und Kultur.