Leserbriefe
Brief an einen Zeitungsverleger
Hrhausen, 28. April 2009
Sehr geehrter Herr Schler
Schon vor Wochen wollte ich Ihnen schreiben erneut schreiben Antwort geben auf Ihre (kurzen) Bemerkungen auf meine SVP-Kritik.
Es war mir jedoch nicht frher mglich, wegen schriftlicher Arbeitsanhufung und weil Ende Mrz und April trockenes Wetter kam, war viel landwirtschaftliche Arbeit vorhanden. Mglicherweise habe ich schon einmal erwhnt, dass wenn Sie mir handschriftlich antworten, dann schreiben Sie, dass man es lesen kann.
Schon oft kritisierte ich, dass die SVP vieles bekmpft, was sie selbst verursacht hatte. Ich mchte hier nicht reihenweise aufzhlen, was ntig wre, nur einmal mehr erwhnen, dass die SVP die Einwanderung jahrelang intensiv gefrdert hatte. Als Referent von Einwanderungsstopp-Initiativen wurde ich in den Slen immer wieder von SVP-Politikern angegriffen ja sogar als Rassist beschimpft.
Darum wohl und das ist ein besonderes Kapitel haben sich die SVP und ihr Ableger AUNS inkl. Blocher bei der Antirassismusabstimmung intensiv fr die Annahme eingesetzt. Die SVP hat also mitgeholfen, das freie Wort zu knebeln. []
Zum SVP-Positionspapier Ende 2006, das verlangte, Der Antirassismus-Artikel ist zu streichen sagte ich schon damals, dass ich diese Aktivitten der SVP nicht ernst nehmen wrde, da es sich nur um Politpropaganda handeln wrde, und dabei ist es auch geblieben. Zuvor musste man eigentlich auch etwas hren von der schndlichen SVP-Delegiertenversammlung in Illnau und dem Abstimmungsresultat, als es um die Parole Antirassismusgesetz ging, doch darber schweigt die Schweizerzeit.
Nun, nachdem die auch von der SVP herbeigewnschten Einwanderer hier sind, mchte diese SVP allen voran U. Schler ein Minarett-Verbot. Es wird nun aber von christlichen Parteien mit dem Argument der Religionsfreiheit bekmpft.
Ein Minarett-Verbot ist ja auch nie und nimmer glaubwrdig, wenn es von Christen- und Kirchenheuchlern lanciert wird das wre anders, wenn es von Freidenkern kme. Den Teufel mit dem Belzebuben austreiben, ist einfltig und lcherlich. Herr Schler, Sie loben immer wieder die christlich abendlndische Kultur. [] Wo ist denn in dieser Verlogenheit und Korruption Kultur? Davon sollte man in der Schweizerzeit einmal lesen knnen. []
Es hat einige Punkte im SVP-Programm, die positiv sind. Auf das Ganze gesehen, bringt es der Schweiz jedoch nichts ein, weil eben das Negative berwiegt. Oder eben gerade wieder ausgeglichen [neutralisiert] wird.
Richtige Schlge, Befreiungsschlge, macht die SVP nie, sie bewegt sich immer dem Rande entlang, um ja noch bei den Leuten mit dabei zu sein.
Und im Nachhinein bekmpfen, was man selber herbeifhren half, wirkt unglaubwrdig. Und jetzt, nachdem sich die Sachpolitiker mit Stil abgespalten haben, haben die Verbliebenen noch mehr Angst vor echtem Einsatz fr die Schweiz, und Angst, die Dinge und Personen beim Namen zu nennen. So schreitet also der Ausverkauf trotz oder mit der SVP munter weiter.
Daran wird auch der wieder in den Mutterschoss [Nationalrat] eingetretene U. Schler nichts ndern, im Gegenteil. Wer den Istzustand verteidigt, statt eine Verbesserung anzustreben (wozu es mehr Mut bruchte), tut nichts fr die Schweiz schon gar nicht, wer ein Kirchenlied als Landeshymne verteidigt, wie U. Schler. Oder die Prambel der Verfassung. []
Die lsterliche Rassismuskommission ist ebenfalls ein Produkt der SVP (Ja-Parole der SVP vor der Abstimmung). Solange die SVP also nicht dafr sorgt, dass der Strafartikel 261bis gestrichen wird, wird alles weitergehen wie bisher. Da ndern auch ein paar wortreiche Scheingefechte im Parlament oder in der Arena nichts.
Auch treibt die SVP die Einwanderung durch ihre Baulobby die nicht vergrault werden darf weiter, denn der heutige Wohnungsbau dient einzig und allein der Einwanderung. Nur totaler Baustopp mit vlligem Kulturlandschutz wre glaubwrdig. Doch die SVP-Lsung heisst: Wasche mich, aber mache mir den Pelz nicht nass! Darum weiter wie bisher: hereinspaziert ihr Muslime. []
sig. R. Lthi, Hrhausen
Kritik unerwnscht
Flaach, 22. Jan. 2009
Sehr geehrter Herr Lthi
(Handgeschrieben, teilweise kaum lesbar, d. Red.) Seit Monaten belehren Sie mich mit Briefen, deren Inhalt so konfus ist, dass sich eine Auseinandersetzung damit lngst nicht mehr lohnt. Zu Ihrer Orientierung: Ich entsorge diese Briefe ungelesen. Weitere Zustellung drfte zwar die Post erfreuen, hier aber keine Wirkung erzielen. Das einfach zu Ihrer Orientierung.
Schweizerzeit, sig. U. Schler