Wer und/oder was ist Gott? Theologen wissen keine Antwort!

(ei.) Psalm 46 des Alten Testaments steht in vlligem Gegensatz zum Trutzlied der Schweiz, das die reale Welt und die Hoffnung heimatverbundener Mannen und Frauen zeichnet. Der Psalm zeigt nicht die reale Welt, sondern ist zeitlich zurckdatierte, allegorisierte und teilweise als Prophezeiung geschriebene Geschichtsaufzeichnung. Erich Bromme (1906 1986) hat die Bibel in 14jhriger Arbeit entschlsselt und hat seine Arbeit in einem fnfbndigen Werk der Welt hinterlassen. Allein seine Arbeiten zum Alten Testament umfassen 1600 Seiten.

Erich Bromme, geb. am 10.8.1906 in Grossbockedra (Thringen) absolvierte ein Studium in Geschichte, Geographie, Germanistik und Sport, und legte 1929 in Jena sein Staatsexamen als Dr. phil. ab. Weiter studierte er ebenda Geologie und Alte Geschichte und nahm an prhistorischen Ausgrabungen teil. 1932 promovierte er in Jena zum Dr. phil. nat. und wurde Oberstudienrat in Berlin. Zusammen mit seinen Forschungen zur Siedlungsgeschichte Mitteldeutschlands, zur Gaugeographie der Karolinger- und Sachsenkaiserzeit sowie seiner Entallegorisierung des Gilgamesch-Epos verfgte er wie kein anderer ber die besten Voraussetzungen zur Entschlsselung des Alten und Neuen Testaments.

1976 kam im Waldemar Hoffmann Verlag in Berlin eine 2. verbesserte Auflage seines Werks Flschung und Irrtum in Geschichte und Theologie mit dem Untertitel Umsturz im Morgen- und Abendland durch die Entallegorisierung der Heiligen Schrift heraus. Nur die Allerwenigsten der heutigen Spassgesellschaft werden von diesem epochalen, aussergewhnlichen Werk mit umstrzenden berraschungen fr Wissenschaft und Theologie gehrt haben.

Wie lsst sich das erklren? Nicht nur Geld, sondern auch Wissen ist Macht. Diejenigen aber, die Macht ausben, beherrschen Medien und Politik indem sie Verleger und Volksvertreter beeinflussen oder korrumpieren und sie an ihren unsichtbaren Fden zappeln lassen. Als Resultat davon existieren in fast allen europischen Lndern strafbewehrte Meinungsverbotsgesetze. Gebote, die uns nicht nur am Aussprechen tabuisierter Sachverhalte hindern sollen, sondern unser Denken in die den Mchtigen genehme Richtung lenken.

Gott-Knig Kyros II. 559 529 v. Chr.

Wenn wir nachfolgend versuchen, dem Leser die Flschungen und Irrtmer verstndlich zu machen, stellen wir den jedem Schler bekannten Lernvorgang auf den Kopf. Wir beginnen nicht mit dem Lernen des Alphabets, sondern mit dem Ergebnis, das aus den vielen Buchstaben entstanden ist. Dies hat den Vorteil, dass der Leser nicht 1600 Seiten lesen muss, sondern gleich von Anbeginn weiss, wer die in der Heiligen Schrift als Mose, Jahwe oder Gott in Erscheinung tretenden Akteure sind und somit die Zusammenhnge schneller verstanden werden. Die Richtigkeit ergibt sich dann aus dem Weiteren wie von selbst.

Wir beginnen mit Gott: Der Begriff Gott (engl. God) entstammt der altgermanischen Sprache und bedeutet gut, das Gute, die Gte, d.i. nach dem dt. Wrterbuch Wahrig edel, hilfreich, grossherzig, selbstlos, freundlich, gefllig, hilfsbereit, das Wort wurde hnlich gebraucht wie wenn wir heute zum Wohl sagen. Der biblische Gott ist aber Jahwe, auch Jehova* genannt. Gott war ursprnglich ein Herrschertitel wie etwa Kaiser, Zar oder Grossknig mit hherer Rangstellung. Also ein Monarch, der ber mehrere Knige mitsamt deren Lndereien regiert. Gott oder Jahwe im Alten Testament ist der damalige Perserknig Kyros II., dessen Grossreich um 330 v. Chr. von Alexander d. Gr. zerschlagen wurde. Mose aber, der auch den Namen Ephraim hatte, war ein Feldherr (General) unter Kyros. Schliesslich waren die Kinder Gottes, auch Shne Gottes genannt, weder Israeliten noch Juden, sondern Soldaten KyrosII. Es sei noch darauf hingewiesen, dass jeder Akteur in der Heiligen Schrift von einer Person, einem Historiker, geprgt worden ist. Es kann daher niemand sagen es fiel uns ein, denn am Anfang war immer ein einzig Erster.

Als Bromme mit den zahlreichen Gott charakterisierenden Bibelstellen am Ende war, blieben ihm noch ganze drei Verse brig, die, weil sie vllig aus dem Rahmen fallen, eine Spezialuntersuchung notwendig machten. Sie zwangen ihn zum Erweitern des anfnglichen engbegrenzten Plans, denn in diesen Versen (2. Mose 4,16; 7,1 und 6,3) wird gesagt, dass Gott Mose als Gott zuerst ber seinen Bruder Aaron, kurz darauf auch ber Pharao setzte, der doch ein Knig war und sein Name Herr (im Urtext Jahwe/Jehova*) Abraham, Isaak und Jakob, obwohl er diesen erschienen ist, nicht offenbart worden sei.

*

Beide Namen sind Synonyme. Den einen hat die Sekte Zeugen Jehovas bernommen.

Weiter fiel Bromme auf, dass es im vermeintlichen 1. Gebot heisst: Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Gtter neben mir haben (2. Mose 20; 2f, desgl. 5. Mose 5; 6f), was doch eindeutig dem christlichen Monotheismus widerspricht.

Das 1. Gebot (unten Vers 2 Ich bin der Herr) gibt jedoch nur dann einen eindeutigen Sinn, wenn der, der da spricht, Grossknig Kyros ist, der von seinem Feldherrn Mose keine Sldnerdienste fr andere Knige duldet.

Den Versuch, von Theologen zu erfahren, wie die Einsetzung eines Menschen, der doch Mose zweifellos war, durch einen Gott als Gott verstanden werden msse, blieb ergebnislos. Eine Interpretation auch den Glubigen gegenber gibt es noch nicht! Das zwang, weil uns in den genannten Versen Gott in drei verschiedenen Bedeutungen entgegentritt [1.Als Gott, der Herr, 2.Mose als Gott ber seinen Bruder Aaron und 3.Spter Mose als Gott ber Pharao (ein Knig)], zur vorrangigen Beschftigung mit diesem Begriff. Die Lsung dieses Problems fhrte Bromme ber langwierige Umwege bis ber die keilschriftliche Tontafelliteratur, die schon bald die wichtigste Erkenntnis brachte, dass der Inhalt des AT weder etwas mit Sage, Legende und Mythos, wie die Theologen und ihr ihnen vertrauender Anhang behaupten, noch mit Religion heutigen Verstndnisses zu tun hat. Er stellt bis auf kleine Teile ausschliesslich versinnbildlichte (allegorisierte) Geschichte dar.

Der Mensch, er mag noch so intelligent und gelehrt sein, muss sich zum Gestndnis durchringen, dass er nicht fhig ist, sich ber die Erde und unsere Galaxie hinausgehende Gedanken und Vorstellungen machen zu knnen. Alles, was er denkt und sich ausstudiert, fhrt er unmittelbar auf ihm schon Bekanntes aus seiner Umwelt zurck. Dieses kann er beliebig kombinieren, umordnen und neu zusammensetzen, doch etwas grundstzlich Neues vermag er nicht zu erfinden. Selbst der dem Laien kompliziert scheinende Computer ist durch technologischen Fortschritt aus zuvor schon bestehendem gefertigt worden. Was uns darber hinaus verbleibt, ist, unserer Phantasie freien Lauf zu lassen, um mit ihr Hexen auf Besen durch die Luft fliegen zu lassen, oder dergleichen Unsinn.

Diese unumstsslichen Begebenheiten und in der Bibel aufgefundenen Ungereimtheiten wie die Zuordnung Gottes zu mehreren Menschen, aber auch Zeit- und Gebietsvertauschungen (gypten mit Babylonien) fhren zum zwingenden Ergebnis, dass auch Gott aus der Phantasie der Menschen geboren worden sein muss. Und zwar von einem einzigen, allerersten Mensch, dessen Ideen sich dann andere angeschlossen haben.

Ausnahmslos jeder Glaube an Geister und Gtter, der entstand, als es noch keine exakte naturwissenschaftliche Erkenntnisse gab, hat seinen Ursprung in den zeitbedingten sozialen und politischen Verhltnissen. Der kinderreichen Bauernfamilie entsprach die Gtterfamilie mit ihrem mnnlichen Oberhaupt. Die absolutistisch auch ber Leben und Tod innerhalb der Grossfamilie entscheidenden Patriarchen und Stammesfrsten der Hirtenvlker finden wir in ihren Stammesgttern wieder. Jeder Stamm besass seinen eigenen Gott, der aber keineswegs den Nachbargttern feindlich gesinnt war.

Im Gegensatz zu allen diesen Gttern ist Jahwe/Jehova kein allmhlich hinaufentwickelter bermensch, dem nach und nach erwnschte Eigenschaften, Kenntnisse, Fhigkeiten und Befugnisse zugeordnet worden sind. Er entstand auf eine vllig andere Weise, die das AT eindeutig klar zu erkennen gibt, und hatte ursprnglich absolut nichts mit Religion zu tun. Die Mosebcher prsentieren ihn uns als einen mchtigen Grossreichsherrscher, der nicht zu glauben, sondern strickt zu gehorchen verlangte.

Wenn die Frage nach der ursprnglichen Bedeutung von Gott beantwortet werden soll, dann muss zuvor an die Geburtslegende Knig Sargons I. (ca. 2350 bis 2294 v.Cr.), des Begrnders des ersten Weltreichs von lngerer Dauer, erinnert werden. Diese hat der Autor der Mosebcher ohne jeden Zweifel gekannt, weil er sie fr die Allegorisierung heranzog und dazu benutzte, den von da ab missverstandenen Namen Mose in die allegorisierte persische Geschichte einzufhren.

Wenn in der Geschichtsliteratur die Meinung vertreten wird, der Knig sei in jener Zeit Gott, der auch ber die Tempel verfge, so drfen wir dies als einen Auffassungsirrtum bezeichnen, der eben infolge der Aufpfropfung der heutigen Begriffsinhalte zustandekommen musste. Es gab aber auch keine Vergttlichung des Herrschers, die ihren Ausdruck darin fand, dass die Knige ihren Namen das Wort Gott vorsetzten (Bruno Meiner: Knige Babyloniens und Assyriens; 1926, S. 27 ff), weil die damalige Bezeichnung Gott unseren heutigen Kaiser, Imperator, Schah, Zar oder allgemein Grossknig entspricht. Personennamen wie Sargon ist mein Gott oder Mein Gott ist Rimusch bezeugen deshalb auch nicht einen Anspruch auf Gttlichkeit, sondern sie drcken mit der Feststellung einer historischen Tatsache schlicht und einfach eine Verehrung des Imperators oder Kaisers aus.

Die alles berragende und wir drfen sogar ohne Einschrnkung sagen entscheidende Stelle fr das Verstndnis des ganzen Alten und wesentliche Stellen des Neuen Testaments, in denen allerdings Gott nicht mehr Jahwe/Jehova, sondern eine ganz andere Persnlichkeit ist, ferner fr die Beantwortung der Fragen nach der Entstehung des Gottglaubens, des Monotheisimus und dessen, was man angewhnt hat, Religion zu nennen, sind die rechts stehenden drei Verse 13, 14 und 15:

Ziehen wir dazu noch Daniel 5, 11 f und Hesekiel (Ezechiel) 28,210 heran, dann gestattet Vers. 15 nicht, einen metaphysischen Gott anzunehmen. Wenn real darunter der Perserknig Kyros II., allegorisch aber die berlieferte (patrimoniale) Grossknigherrschaft als Dauerzustand (= sie war und ist!) verstanden werden muss, dann bleibt keine Mglichkeit, ein berirdisches Wesen anzunehmen. Das schliesst diese Stelle ausdrcklich aus.

(Der Leser sei sich immer bewusst, dass die in dieser Ausgabe zusammengetragenen Berichte nur ein kleiner Ausschnitt einer umfangreichen, akribischen Erforschung des Alten und Neuen Testaments sein kann. Brommes fnfbndiges Werk umfasst mehr als 2200 Seiten.)