Die Sittlichkeitsregeln orientalischer Besatzungstruppen
von Henning Fikentscher
Naturwissenschaftler und Frhgeschichtler pflegen im Allgemeinen den Theologen nicht ins Gehege zu gehen und Dr. Bromme hatte zunchst auch keine Veranlassung dazu. Die Drohung eines Monsignore, dass die Unglubigen nach dem Tode Hllenstrafen zu gewrtigen haben, brachte ihn auf den Gedanken, einmal nachzuprfen, was das fr ein Gott sei, der den Unglubigen solche abscheuliche Zukunft bereite. Bromme versuchte also den Gott der Bibel auf seine Eigenschaften und auf seine Herkunft hin zu untersuchen, so, wie er im Buch der Bcher geschildert wird. Seine Fragestellung war natrlich nicht die eines Gottesgelehrten, sondern eines Naturwissenschaftlers und Frhgeschichtlers. Der Forscher kam aus dem Staunen nicht heraus, denn Jehova, El, Eloh, Elohim, Kyrios, Adonai usw. zeigten sich als etwas ganz anderes, als es die Theologen immer behauptet hatten. Bromme fand, dass dieser Gott ursprnglich und auf lange hinaus berhaupt nichts mit Glauben, Religion oder Mystik zu tun gehabt hatte.1 Wenn nach der Lehre der Mosaisten die Welt vor 6000 Jahren von JHWH [jdische Schreibweise fr Jahweh] geschaffen worden sein sollte, und JHWH erst ums Jahr 270 v.Zw. [vor der Zeitenwende] von den Geschichtsschreibern des Alten Testamentes zum Gott gemacht wurde, nachdem er vorher eine hchst menschliche Gestalt, nmlich der erste persische Grossknig Kyros II. gewesen war, dessen Regierungszeit und Taten genau bekannt sind.
Von dieser Erkenntnis, dass JHWH ein durch Geschichtsschreibertrick pltzlich zum Weltengott erhobener irdischer Weltherrscher war, rollte sich Zug um Zug die Entschlsselung der Heiligen Schrift ab. Nach 15 Jahren Bearbeitung konnte Bromme das Ergebnis seiner Forschung vorlegen. Es bringt eine Flle von berraschungen fr die Geschichtswissenschaft, aber auch fr die Theologen des Mosaismus, des Christentums und des Islams.
Die Folgen von Brommes Arbeit sind noch nicht abzuschtzen, nur dass sie erhebliche nderungen in der Vorstellungswelt der Anhnger der Offenbarungsreligionen der Alten Welt zur Folge haben drften. Bromme stiess bei seiner Arbeit auf eine der umfangreichsten und folgenschwersten Geschichtsflschungen, von denen wir wissen. Durch bertragung der biblischen Bildersprache2 in Klartext konnte Bromme den Sinn der Texte so weit entschlsseln, dass dadurch eine Menge der Bibelerzhlungen, die bisher als Sagen oder Mrchen betrachtet wurden, sich als echte Geschichtsquellen erwiesen, deren zum Teil genaue Zeitstellung3 mglich war. Damit konnten Lcken der babylonischen Chronik geschlossen und die Geschichte der Perserherrschaft ber Palstina erstmalig und vollstndig auf den Tisch gelegt werden. Neben diesen erfreulichen geschichtlichen Ergebnissen kamen auch peinliche zum Vorschein, eben die Riesenflschungen der spten Bibelschreiber. Diese haben die Geschichte ihrer Auftraggeber, die nach der persischen Besatzungszeit nach oben gekommen waren, um siebenhundert Jahre zurckverlegt und das, was sich vorher in Sdpalstina zugetragen hatte, unten darangeflickt. Die so entstandene knstliche Nahtstelle wurde mit Geschichtsklitterungen berbrckt.
In der Bronzezeit war Palstina gyptische Provinz gewesen. Die letzten Knige der beiden Judenvlkchen jener Zeit waren Jerobeam und Rehabeam, deren Dasein durch gyptische Quellen gut belegt ist. Diese beiden Vlkchen wurden um 734 und 721 v. Zw. von den Assyrern als Staatssklaven an den Tigris verschleppt und sind aus dieser Zerstreuung nie wieder als Volksgruppe aufgetaucht. Sie sind weder als bekannte noch als verlorene Stmme Israels nachzuweisen. 582 und 580 v. Zw. holte der Chalder Nebukadnezar den Bevlkerungsrest mitsamt dem Knig Jojakim fort, und setzte sie in der babylonischen Landschaft Gosen als Staatssklaven ein. Ein Teil davon ging wahrscheinlich im babylonischen Stadtpbel auf. Auch von diesen ist niemand mehr nach Palstina zurckgekehrt.
Was von den Bibelflschern als Auszug der Kinder Israels auf das Jahr 1230 v.Zw. zurckverlegt worden war, hatte sich in Wirklichkeit im Jahre 539/38 v. Zw. in Babylon abgespielt. Kyros II. vernichtete das Chalderheer in einem Wadi, 15 km sdlich von Karbala [dt. Kerbela]. Daraus machten die Bibelschreiber den Untergang des Pharaonenheeres im Meer. Dann stellte Kyros mit einer Stammtruppe persischer Offiziere aus babylonischem Pbel, eingefangenen arabischen Wstenrubern und chaldischen Bauern eine neue Truppe auf. Die aus dem buntscheckigen Haufen Auserwhlten erhielten den stolzen Namen Isra-Eli was Kmpfer des Herrn bedeutet [gemeint ist Kyros]. El, Eli, Al und Ali bedeutet Herr und war die Anrede hoher Persnlichkeiten. Eine Dynastie von Herren hiess Elohim (die Herren). Kyros setzte den Sohn des 580 v.Zw. gefangenen Judenknigs Jojakim, Ephraim als Regimentskommandeur unter dem Namen Moshe (was heissen will, der Herausziehende) ein, aus dem die Geschichtsflscher einen Mose (gyptisch Sohn) machten. Zur Untermalung der persischen Bedeutung des Moshe erfanden die Schreiber das Mrchen von dem Kind, das die Pharaonentochter aus dem Nilsumpf herausgezogen haben soll. Moshe musste mit den Neuausgehobenen Euphrat aufwrts bis zu der Flussschlinge ziehen, in der heute das Drfchen Jarun liegt, und dort das Winterlager beziehen. Der wilde Haufe wurde ein halbes Jahr lang nach der Truppenordnung des Kyros geschult. Kyros selber war inzwischen nach Babylon zurckgekehrt und als der grosse Sieger feierlich empfangen worden. Zum Abmarsch aus dem Winterlager war Kyros wieder bei der Truppe. Der Hgel mit dem Knigszelt wurde von den Bibelschreibern als Berg Sinai dargestellt (den Berg des Hasses). Von hier aus zog Kyros mit seinen Kindern Isra-El auf dem blichen Karawanenweg dem Euphrat entlang ber Palmyra nach Kanaan. Er hatte gegen zahlreiche Meutereien zu kmpfen, die mit grausamer Hrte unterdrckt wurden. Schon 75 km vom Winterlager entfernt verweigerte der babylonische Pbel wegen Durst und Hunger den Weitermarsch. Die Aufwiegler wurden in einer dreitgigen Metzelei beseitigt und an einer Stelle verscharrt, die der Bibelschreiber Lustgrber nannte. Auch der Regimentskommandeur Moshe gelangte nicht mehr ins gelobte Land der Verheissung. Er wurde nach einem Blick ber den Jordan, wie sein Bruder Aaron schon vorher, wegen ungengender Botmssigkeit hingerichtet.
Bis zur Eroberung der Sperrfestung Jericho war Kyros noch bei der Truppe. Dann musste er an die Nordostfront seines Riesenreiches, um sie ebenso zu sichern wie die neue Provinz Kanaan. So lange hatte der neue Kommandeur Joshua die Befehle noch aus Kyros Munde empfangen knnen. Nach Jericho erfolgte die Befehlausgabe nur noch im Namen des Eli [im Namen des Herrn Kyros]. Das Feldherrenzelt wurde zwar noch als Heiligtum mitgefhrt, aber in dieser Stiftshtte erinnerte nur noch der Thronuntersatz mit den persischen Knigslilien an den Ecken und den beiden Cherubs, den babylonischen Greifen an den unsichtbaren Herrn in der Ferne. Die Truppenordnung des Kyros wurde spter als das Gesetz Mose weitergegeben. Sie war nicht nur barbarisch und despotisch gegenber den als Sklaven gehaltenen Untergebenen und Kindern Isra-El, sondern auch gegenber den unterworfenen Vlkern. Die Kriegskunst bestand aus Morden, Rauben, Schnden und Brennen, und die Grundlage der Regierung war und blieb die Versklavung und eine Dauerabgabe des Zehnten aller Ertrge.
Die Unterwerfung Kanaans zog sich endlos hin. Die vielen Stadtstaaten und Vlkerschaften des keineswegs dnnbesiedelten Landes mit seinen zhen Gebirgsbauern und den mitteleuropischen Philistern an der Kste kmpften um ihre Freiheit. Mit den Jebusitern als Besitzer der Stadt Jerusalem wurden die Isra-Eli als persische Besatzungstruppe berhaupt nicht fertig. Kyros hatte die Kompanien des Regimentes Moshe in genau verteilte Besatzungsbezirke ber das Land verteilt, so dass die alten Stammesgrenzen willkrlich zerschnitten wurden.
Als zweihundert Jahre spter die persische Oberherrschaft zusammenbrach und Alexander nach dem Siege ber Dareios III. nach gypten marschierte, da schwang sich einer der israelischen Anfhrer, David, zum Statthalter auf, liess die persertreuen Israeli abschlachten und ging zu Alexander ber, um sich unter seinem Schutz selbstndig zu machen. [ erinnert an dieser Stelle an Psalm 46, den US-Prsident Barack Obama am 11. September 2011 zum Gedenken an den 9/11 in New York vorlas. 5/2011, Seiten 1 und 5.] Die Kmpfe [Davids] fllten seine ganze Regierungszeit aus, und erst sein Sohn Salomo konnte nach dem Zusammenbruch des Alexanderreiches unter freundherrschaftlicher Duldung der Ptolemer den Traum eines selbstndigen Israel-Reiches verwirklichen, ohne mit den Zwangsuntertanen in dauernder Fehde zu liegen. Durch den Staatsstreich des Vaters waren die scharfen Grenzen zwischen Israeli und den unterdrckten Palstinensern verwischt und durcheinandergebracht worden. Salomo fing nach dem Vorbild der Grossknige und Pharaonen an, im Grossen zu bauen, wobei ihm die auf Sklaverei aufgebaute Regierungsform der Israeli zustatten kam. Aber er wollte auch fr seinen Nachruhm sorgen und liess eine Reihe Schriftgelehrter, die eine gute Kenntnis der babylonischen Tontafel-Bibliotheken hatten, die ebenso eindrucksvolle wie verlogene Vorgeschichte der ruhmbedeckten Israeli abfassen, die fortan den Namen der lngst untergegangenen Juden auf sich berleiteten. Der Geschichtsflschung kam entgegen, weil Palstina tatschlich fast ein Jahrtausend lang gyptische Provinz gewesen war. Babylonische Namen wurden gegen gyptische ausgetauscht, die Herrscher der Chalder als Pharaonen ausgegeben. Die zwlf Kompanien des Regimentes Moshe unter Kyros II. wurden als Urstmme der Juden bezeichnet, wie sie aus gypten ausgewandert sein sollen, und ihnen eine Volksstrke vom fnfhundert- bis tausendfachen zugeschrieben, als sie in Wirklichkeit an Mannschaftszahl besessen hatten. Um die Lcke zwischen den zeitvertauschten Geschichtsbereichen zu berbrcken, musste die Erfindung von zwei Judenreichen herhalten, von der nicht mehr stimmte, als dass viereinhalb und dreihundert Jahre zuvor zwei Vlkchen ins Zweistromland als Sklaven verschleppt worden waren.
Die israelischen Geschichtsflscher hatten den Erfolg, die morgen- und abendlndische Geschichtsschreibung auf zweitausend Jahre hinaus in die Irre zu fhren. Sie waren aber nicht schlau genug, die Sachbezge zu beachten, die dermaleinst ihren Schwindel ans Tageslicht bringen konnten: 1.Die Juden konnten in der Bronzezeit (vor 1230 v.Zw.) in gypten keine Ziegel fr Staatsbauten streichen, weil die gypter dafr Granit, Kalkstein und Marmor verwendeten, der ihnen am Nil in beliebiger Menge zur Verfgung stand und leicht herangeschafft werden konnte. Umgekehrt verwendeten die Grossherren am Euphrat fr ihre Staatsbauten Lehm- und Ziegelsteine, die sie mit dem Erdpech (Bitumen) vermrtelten, das zwischen Hit und Ramedi am Euphrat abgebaut wurde, und sonst nirgends vorkam. 2.Durch die Rckverlegung der Israelischen Geschichte um siebenhundert Jahre gerieten die Schreiber in die Bronzezeit. Sie schilderten den Riesen Goliath ganz zeitgerecht mit der Ausrstung eines Kriegers der mykenischen Zeit, aber den damit in Verbindung gebrachten David mit seinen Kriegern mit Eisenwaffen, die es um 900 v. Zw. in Palstina fr den Massengebrauch noch nicht geben konnte. 3.Die persisch-babylonischen Besatzungstruppen unterschieden sich auch nach ihrer Angleichung der Sprache in der Aussprache des S. Das Erkennungswort Schibboleth diente ihnen daher dazu, im nchtlichen Kampfgetmmel alle Gegner zu tten, die als Altpalstinenser Sibboleth sagten.
So barbarisch die Truppenordnung des Kyros gewesen war, und keinerlei menschliche Regung gegenber den unterworfenen Vlkern zuliess, so war auf die Dauer die strenge Abschliessung der Besatzungstruppen gegenber den heimischen Vlkern nicht durchzufhren. In manchen Fllen mussten sich die Besatzer mit der blossen Abgabe des Zehnten der Einheimischen begngen, und konnten froh sein, nicht verprgelt oder totgeschlagen zu werden. Das Durcheinander nach Davids Staatsstreich brachte heimische Palstinenser in die Oberschicht, und Israeli nach unten. Alles lief darauf hinaus, die Gesetze Mose abzumildern, mit Zustzen zu versehen. Durch die salomonische Geschichtsflschung wurde der bis dahin als unantastbarer Herr verehrte El Kyros, der Herr der Heerscharen JHWHs zum Himmelsgott erhoben, und mit diesem Schwindel die ganze Abfolge der Staats-Eingottlehren angerhrt.
Mit dem emesischen4 Sonnengottkult verbunden wirkte das Beispiel im rmischen Militr-Mithraskult bis nach Britannien. Als Odinismus5 berrollte es die Germanen bis nach Skandinavien, und im Islam breitete es sich von Oporto bis nach Pattala aus. In der Form des Christentums verschlang der Staats-Monotheismus im europischen Raume alle Vorgnger und Nachlufer, bis auch dieses in jngster Zeit vor dem letzten Spross der Kyros-Truppenordnung fr Besatzungstruppen, dem Marxismus-Kommunismus auch wieder mit dem Vorwand der Vlkerbeglckung das Feld rumte.
Dr. Bromme hat die Bibel entschlsselt. Das war mit dem AT nicht eben leicht, aber die Entschlsselung des NT war und ist schwieriger, denn die Verfasser hatten seit Salomo gelernt, mit ihrer Bildersprache und der Verdrehung der Wahrheit geschickter umzugehen als ihre Vorgnger.
Dass es sich um Verdrehungen aller Art handelt, ist unabweislich. Wie die Wahrheit aussieht, knnen wir zunchst nur versuchsweise andeuten. Sicher hat Bromme recht, wenn er in den Schriften der Essener von Qumran den wichtigsten Ansatz zur Lsung der Evangelien sieht.
Schon erhebt sich die bange Frage: Knnen wir denn ohne Bibel leben?
Unsere naturwissenschaftlichen Kenntnisse vom Sein und Menschenleben berragen turmhoch die kmmerlichen Vorstellungen der Bibelschreiber um 270 v. Zw. Einzig als Geschichtsflscher haben diese Schreiber Erstaunliches geleistet. Leider haben sie mit ihren drftigen Naturkenntnissen rohe orientalische Sittenlehren verbunden, wie sie zur Bndigung eines Ruberhaufens einstmals ntig gewesen waren. Diese Truppenordnung des Kyros ist mit den Jahrhunderten abgemildert, mit Zustzen versehen worden, weil man sonst mit der Wirklichkeit und den eigenen Ansprchen allzuviel Widerstand erlebte. Aber der Grundzug ist ihnen unauslschlich anhaften geblieben: Es ist und bleibt eine Sittenordnung fr Besatzungstruppen, die in der ganzen Welt, bei Gelben, Schwarzen, bei Indianern oder Germanen Widerstand, ja Abscheu erregt. Und wo Menschen anderer Art in jenen Sittlichkeitslehren erzogen, darin gedrillt werden, werden auch sie zu einer Art von Besatzungstruppen fr alle Andersglubigen und damit zum Abscheu anstndiger, ungebrochener Vlker.
Die Nordeuroper sind seit einem Jahrtausend im christlichen Ableger der Kyrosschen Truppenordnung erzogen und umgeschult worden. Die israelisch-christliche Sittenordnung wurde mit germanischen, ja deutschen Sittenregeln bereichert und abgemildert. Anders wre es unmglich gewesen, tausend Jahre lang eine einigermassen ertrgliche Lebensordnung aufrecht zu erhalten. Die biblischen Vorstellungen von Natur und Menschenleben sind vor unseren naturwissenschaftlichen Erkenntnissen dahingeschwunden. Kein vernnftiger Mensch glaubt ernsthaft daran. Niemand kann sich noch unter dem stellvertretenden Opfertod des Jeschua von Nazaret etwas vorstellen. Den Lieben Gott, einst ein menschlicher Weltenherrscher, Kyros II., dann der unsichtbare JHWH, lsst man hchstens noch einen guten Mann sein. Der Satanas, der persische Angra Mainju, dem Luther noch ein Tintenfass nachwerfen konnte, ist wie ein Nebel vergangen. Aber den berwundenen Vorstellungen wurden auch die damit verkoppelten Sittlichkeitsregeln, einschliesslich der guten deutschen, nachgeworfen. Der restlose Zerfall aller menschlichen Gemeinschaften liegt offen zu Tage, und die Zerstrer von oben haben freie Hand, weil ihnen niemand mehr entgegentritt. Die Nordeuroper, auch die Deutschen, stehen mit leeren Hnden da und fragen: Was nun?
Wir brauchen keine Sittlichkeitsregeln fr orientalische Besatzungstruppen. Auch heute noch sind unsere guten, alten deutschen Sitten fr uns die besten:
Mein Kind sprich wahr! Lass niemals eine Lge deinen Mund entweihn!
Von alters her im Deutschen Volke war der hchste Ruhm, getreu und wahr zu sein. In herrlichen Gedichten, in Tausenden von Sprichwrtern und Redewendungen war unsere Sittlichkeit verankert, und so wurde sie ber viele Jahrhunderte, ja Jahrtausende verebbend bis in die Neuzeit weitergetragen und gelebt. Sie trug uns ber die Bekehrungszeit, ber die Scholastik, ber die Reformation, ber den Pietismus und alle Kriegswirren und Abscheulichkeiten hinweg um nun erst im Sprachzerfall unterzugehen. Grosse deutsche Frauen und Mnner hinterliessen durch ihr Vorbild, was uns frommt und ziemt:
Wahrhaftigkeit, |
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Ehrenhaftigkeit, |
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Anstand, |
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Bescheidenheit, |
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Treue, |
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Mut, |
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Redlichkeit, |
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Reinlichkeit, |
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Freiheitssinn, |
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Unerschrockenheit, |
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Fleiss und Ausdauer, |
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Ordnungssinn, |
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Pflegsamkeit zu Mensch, Tier, Pflanzen und jeglichem Ding und Sippensinn ber alles. |
Das ist uns innere Heimat im Leben und Sterben. Heimat ist nichts, in das man geniessend hineingeboren wird oder das man kaufen kann. Heimat muss erwirkt, erarbeitet, errungen, mit Schweiss, Blut und Leben verdient werden. Wer sie verrt, findet sie nimmer wieder. Diese innere Heimat verbindet uns bei allem Abstand mit sogenannten Wilden, mit Indianern, Schwarzen, mit Gelben tiefer als alle durch Besatzungstruppen aufgezwungenen Welt-Gemeinschaftslehren, die nur der Vlkerversklavung und -zerstrung dienen.
Wer sich nicht wegwirft, keinem Laster frnt, keines Genussgiftes Sklave ist, seinen Krper sthlt und den Geist bt, das Rechte tut und seine Fehler scharf im Auge behlt um damit fertig zu werden der bedarf keines orientalischen Messiasses, und wenn er sich mit verlockenden Worten naht.
Wer etwas ausgefressen hat, muss fr den Schaden geradestehen und seinen Kopf hinhalten. Ein rechtes Herz lsst sich von niemandem eine Schuld abnehmen, schon gar nicht von einem Unschuldigen und das noch im voraus. Wir halten es mit Friedrich Schiller, wie der es in der Brgschaft klipp und klar gezeigt hat.
Aber unsere Weihnachten?
Davon steht in der Bibel nichts. Der Geburtstag des Jeschua von Nazaret wurde in den ersten Jahrhunderten von den Urchristen berhaupt nicht beachtet, dann im April, dann im Januar, und erst auf Befehl des Caesar am 25. Dezember gefeiert, um die Verehrung des Sonnengottes Mithras auf Jesus umzuleiten. Wir feiern nach wie vor Weihnachten nach der Urvter Weise im Jahreslauf und gedenken der Toten und zuknftiger Ernte und des Hausfriedens.
Dazu bedarf es keiner Bibel, deren Unhaltbarkeit, aber tatschliche Bedeutung fr die Israeli Bromme entschlsselt hat.
Fussnoten
Merkwrdigerweise kommt Brommes Ergebnis der des Oberrabbiners von Basel, Leo Alder, recht nahe, der 1965 in seiner Arbeit ber JHWH schrieb, dass es IHM gegenber keinen Glauben, keine Liebe, kein Charisma gbe, nur Gehorchen. JHWH sei der bedingungslose Weltenherrscher. |
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Fikentscher spricht mit Bildersprache die biblischen Sinnbilder an. Im Band V von Brommes Gesamtwerk Untergang des Christentums findet sich ab Seite 313 ein Allegorie-Wrterbuch. Es umfasst mehr als 2500 Wrter und Begriffe. |
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Zur Festlegung der Zeiten arbeitete Bromme mit Neumondtafeln unter Bercksichtigung der historischen, d.h. fr die damalige Zeit geltenden Schaltjahre. Anders bestimmte, von anderen gemachte Zeitangaben wie z.B. von Prof. H.H. Rowley im Atlas zur Bibel (R. Brockhaus Verlag, Wuppertal; 19682), stimmen leider nicht. Brommes ZeittafelI Neumonde und TafelII Tagesbruchteile der Eintritte der Neumonde zu TafelI samt der zugehrigen Erklrungen sind im BandI auf den Seiten 135152 zu finden. |
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Der rmische Kaiser Marcus Aurelius Antoninus, genannt Elagabal, versuchte den Sonnengott orientalischer Prgung als Reichskult einzufhren. Elagabal war unter starkem Einfluss des Sonnenkultes von Emesa aufgewachsen und fhrte sofort, nachdem er zur Herrschaft gelangt war, den Sol von Emesa als Hauptgottheit ein. Er selbst bekleidete das Amt des Oberpriesters des neuen Gottes, dessen Wrde er durch Senatsbeschluss vor die des Pontifex Maximus setzte. Allein diese Tatsachen mssen den Brgern Roms befremdlich erschienen sein. Sie waren nicht dazu angetan, den Sol Elagabals als Reichsgott zu etablieren. Die knapp vier Jahre whrende Herrschaft Elagabals war geprgt von einer orgastisch-ekstatischen Gottesverehrung durch den Kaiser, die durch seine Ermordung im Jahr 222 ein jhes Ende fand. Der Kaiser fiel nach seinem Tod der damnatio memoriae anheim; sein emesischer Sonnengott fiel in die Bedeutungslosigkeit zurck. (Aurelias Reformen in Politik und Rechtsentwicklung, V&R unipress GmbH, Gttingen, 2004). Hier ausfhrlich berichtet fr all jene, die meinen, gegen das Wohl ihres Volkes regieren zu knnen. Es wird ihnen dereinst ergehen wie Elagabal. |
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Odin (nordgermanisch) auch Wodan (sdgermanisch) geht auf Runenschriften des 6. Jh. n.Zw. zurck. |