Leserbriefe

 

Pest und Cholera

Sehr geehrter Herr Indlekofer, die Whler von Marine Le Pen haben gesagt, dass wenn man die Wahl zwischen Pest und Cholera habe solle man nicht whlen gehen. Das hat mich auf eine Idee gebracht:

Wenn man einfach nur zu Hause bleibt, berlsst man den anderen kampflos das Feld und lsst ihnen freie Hand. Wenn man jetzt trotzdem an die Urne ginge, aber auf den Wahlzettel schreiben wrde: Kein Kandidat / keine Partei whlbar, so wrde dieser Wahlzettel zwar ungltig, wrde sich aber von denen unterscheiden, die aus Desinteresse bzw. Gleichgltigkeit zu Hause bleiben. Wenn nun auch jene, die bisher das kleinere bel gewhlt haben, dasselbe tun, wrde sich da doch eine bestimmte Anzahl ungltiger Wahlzettel mehren. Wenn zum Beispiel 40% der Wahlberechtigten solche ungltige Wahlzettel ausfllen wrden, msste das doch ein Signal setzen.

Ich bin auch dafr, dass Politiker keinen Geheimbnden und Logen angehren drften, da sonst ein Interessenkonflikt besteht. Sie mssten einen Eid darauf ablegen, dass sie keinem Geheimbund und keiner Loge angehren. Natrlich wre es mglich, dass sie einen Meineid ablegen, denn das tun sie ja schon heute. Logenbrder sind keinem Land verpflichtet, nur der Loge, und der Logeneid entbindet sie allen anderen Verpflichtungen. Trotzdem drfte es fr sie etwas schwieriger werden, da die ffentlichkeit immer mehr weiss. Die Bilderberger zum Beispiel knnen ihre Treffen nicht mehr so geheim halten, wie sie es gerne mchten. Und sie lassen in der Geheimhaltung nach, denn sie glauben, das Spiel bereits gewonnen zu haben.

Wir mssten auch Kandidaten haben, die sich fr die Abschaffung des Zinssystems einsetzen, so wie Ron Paul in den USA fr die Abschaffung des FED ist. Aber solche Leute kenne ich leider nicht.

K. M., Winterthur

Die Redaktion: Wir haben hier schon mehr als einmal die Abschaffung des Zinsgeldes gefordert. Siehe Nr. 2/2010 Briefwechsel mit Bundesrat Hans-Rudolf Merz. Oder den Beitrag zur zinsfreien Geldordnung in der Nr. 1/2011 Nie wieder Steuern zahlen (Nachlieferung mglich!). Diese Beitrge und Aufrufe zeitigten leider keinen Nachklang bei der Leserschaft. Keiner usserte sich dazu. Wir mssen daher annehmen, dass es unseren Lesern egal ist, ob und wieviel Steuern sie zahlen mssen. Sie behalten ihre persnliche Meinung geheim. Das ist unserem Credo Fr die Zukunft der Schweiz nicht frderlich. Wenn sich die Forderung zur Abschaffung des Zinsgeldes in der Bevlkerung nicht verbreitet, drfen wir uns nicht wundern, wenn dies im Parlament von keinem Kandidaten angesprochen wird.


 

Abstieg in die Barbarei

Zu Ihrem obigen Beitrag in der Ausgabe 2/12: Ob unsere Kultur am Ende sei, ist eine eschatologische Frage. Sie rhrt an letzte Dinge der Menschheit. Frhere, nicht allzuweit zurckliegende Jahrhunderte htten nicht gefragt: ist die Kultur am Ende? Sie htten die Kirchen gefllt, und nicht Vortragssle, und htten, ihrem transzendenten Ordnungszuge folgend, vom Weltuntergang, das heisst, vom letzten, gttlichen Gericht gesprochen.

Ist die deutsche Kultur am Ende, dann ist auch Europa und Amerika an das usserste gelangt, und die weisse Menschheit wird dem Einbruch der berquellenden Masse aus dem Becken des Orients preisgegeben, das unerschpflich ist. Dann wird die ordnende, erdbeherrschende Leistung unserer Rasse berschwemmt und fortgerissen von dem fhrungslosen, von dem nur auf Dasein, und nicht auf Steigerung des Daseins gerichteten Vegetativen. Und das hiesse gewiss Untergang der weissen Kultur, denn diese ist nur mglich, wenn ein Differenzierungszustand der Menschheit behauptet wird, der nicht das vegetative Dasein allein, sondern ein zuchtvoll gesteigertes Dasein ist. (E. G. Kolbenheyer, Mensch auf der Schwelle, 1952.)

Die Folgen der Erweiterungen: Abstieg in die Barbarei heisst hier, das Ende unserer Kultur. Rein vegetatives Dasein (das die Kulturdifferenzierung als arterhaltender Bewusstseinsleistung der weissen Menschen nicht behaupten kann) ist das Leben im erstorbenen Kulturbewusstsein und nicht wiederzufindenden Naturbewusstsein des Hollywood Sex, der fr eine weitere Veranschaulichung gelten mge.

Dr. Hans Berger, Birsfelden