Die UNO als Weltregierung kein Hirngespinst

Wer darzulegen versucht, dass die Errichtung einer Weltregierung kein blosses Hirngespinst ist, wird meistens nachsichtig belchelt. Der amerikanischen Zeitung The Spotlight (Band XXVII, Nr. 23, 4. Juni 2001) knnen jetzt aber zwei eindeutige Aussagen entnommen werden, die hoffentlich der berzeugung Raum schaffen, dass wir es keinesfalls mit der Ausgeburt einer krankhaften Phantasie zu tun haben. Inzwischen drfte so mancher mitbekommen haben, dass ber die jhrlich unter absoluter Geheimhaltung durchgefhrten Bilderberger-Treffen immer wieder etwas nach draussen sickert, durch Teilnehmer, die noch eine Spur von Verantwortung haben und die ffentlichkeit nicht ganz im Dunkeln lassen wollen. So erfahren wir durch Spotlight, dass auf der diesjhrigen Konferenz alle Sprecher ihr Missfallen ausdrckten, weil Prsident Bush das Kyoto-Abkommen nicht unterzeichnet hat, welches, wie zu vernehmen war, in der Bilderberger-Kampagne ein Baustein fr die Weltregierung darstelle. Langsam drfte jedem klar werden, dass die Vorbereitung einer Weltregierung nicht von der Hand zu weisen ist und die Politiker das wissen. Keiner von ihnen will aber das Thema zur Sprache bringen, weil von den Brgern massiver Widerstand zu erwarten wre. Die Bilderberger sind zuversichtlich, dass man Bush mit der Frage ber die Klimaerwrmung doch noch unter Druck setzen knnte, um ihn zu bewegen, einen globalen Pakt zu untersttzen, der wrtlich die Kontrolle der UNO ber die Welt verbessern wrde. Dieserart bliebe die Demokratie endgltig auf der Strecke. Hierzu ist auch eine schon frher von der Trilateralen Kommission gemachte Aussage interessant, der zufolge sich die westlichen Demokratien ihre Demokratie nicht lnger leisten knnen, denn ein Exzess [Zgellosigkeit] an Demokratie bedeute ein Defizit an Regierbarkeit1 Auch die Bilderberger-Konferenz vom 24. bis 27. Mai 2001 auf der kleinen, der Westkste Schwedens vorgelagerten Insel Stenungsund, fand wiederum unter vlliger Abschirmung statt. Aus der Schweiz haben teilgenommen: Bundesrat Pascal Couchepin, Marcel Ospel und Daniel Vasella. Diese drei Herren knnen kaum berhrt haben, dass das Ziel einer Weltregierung nicht aufgegeben, sondern unvermindert weiterverfolgt wird. In der Basler Zeitung Nr. 260 vom 7.11.2001 ist folgendes zu lesen: Zum ersten Mal in der Geschichte der Zivilisation bietet ein freier und souverner Staat, der nicht unter kolonialer Herrschaft steht, an, freiwillig fr andere Staaten Steuern zu erheben. So die Worte von Bundesrat Couchepin zur Bereitschaft der Schweiz, eine Steuerzahlstelle einzufhren, fr Steuern, die auf Zinsertrge von EU-Brgern erhoben werden, die in der Schweiz herausgegebene Anleihen besitzen. Hier stellt sich die Frage, ob dieses Vorhaben auf der diesjhrigen Bilderberger-Konferenz ausgehandelt wurde? Wie kommt es, dass nirgendwo auch nur mit einer Silbe die Anwesenheit Bundesrat Couchepins an der Bilderberger-Konferenz erwhnt wurde? Bei der Beharrlichkeit, mit der die uneingeschrnkte Zinserhebung gerade in der EU vorangetrieben wird, fllt auf, dass die von Wirtschaftsnobelpreistrger Stiglitz am 11.10.2001 gemachte Aussage Die USA heucheln, skrupellos bergangen wird. In einem Interview, das Stiglitz der franzsischen Finanzzeitung Les Echos gewhrte, hat er seinem Heimatland Heuchelei vorgeworfen. Er bezog sich dabei vor allem auf die Versuche der USA, den internationalen Terror finanziell trockenzulegen. Die USA fordern jetzt durchschaubare Finanzmrkte, tun aber gleichzeitig alles, um die Steuerparadiese zu schtzen. Internationale Finanzpltze wie die Wall Street sorgen im Einverstndnis mit dem US-Finanzminister dafr, dass das Geld in ihren Hinterhfen nicht berwacht wird. Das besttigt die Absicht, den kleinen Brger finanziell vollstndig zu durchleuchten. Ein Vorhaben, das eine Aussage von Finanzminister Paul O. Neill, die er bereits im Juni 2001 gemacht hat, erhrtet, wonach die USA nicht mehr bereit seien, im bisherigen Ausmass bei der OECD-Task-Force zur Bekmpfung von Steuerparadiesen mitzumachen (Basler Zeitung Nr. 120 vom 25.5. 2001). Falls jemand noch Zweifel am Fortbestand der Steuerfluchtorte fr das Grosskapital hat, seien sie durch eine weitere Information ausgerumt: Am 26.10.2001 unterzeichnete Bush das neue Anti-Terror-Gesetz. Dieses rumt den US-Behrden u.a. weitreichende Vollmachten zur Unterbindung krimineller Finanzflsse ein. In der Schlussfassung wurden jedoch die eher schwammigen Voraussetzungen zur Begrndung eines Verdachts noch etwas zurechtgestutzt, wobei unter anderem der Tatbestand Steuerparadies (als Ort einer Transaktion) fallengelassen wurde. Wo sonst, als in den Steuerparadiesen sollen die Ertrge aus dem illegalen Waffen- und Drogenhandel gewaschen werden? Laut einer Statistik der UNO aus dem Jahr 1999 betragen die Einnahmen aus dem Drogenhandel 8% des Welthandels und werden auf 1000 Milliarden US-Dollar (eine Billion) geschtzt, wobei eine jhrliche Steigerung von 100 Milliarden Dollar zu verzeichnen sei.2


Fussnoten

1 L. Shoup, W. Minter, Der Council on Foreign Relations, Berlin 1981

2 Christian Harbulot, Jean Pichot-Duclos, La France doit dire NON, Verlag Plon 1999