Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges (2)

Von Gerd Schultze-Rohnhof

Zurck zu Teil 1

Die Ursachen fr den Zweiten Weltkrieg hatten die Sieger in Versailles selbst geschaffen und sie nicht beiseite geschafft, als die Zeit lngst dafr reif war.

Hitler glaubt 1938 zwei Trmpfe fr die Lsung dieser Probleme in der Hand zu haben. Der erste: Die polnischen Regierungen hatten die 16 deutschen Reichsregierungen vor Hitler gebeten, ihre Gebietsgewinne in Posen, Westpreussen und Oberschlesien als endgltig anzuerkennen. Alle Regierungen der Weimarerrepublik hatten dies abgelehnt. Hitler bot diese Anerkennung an. Der zweite Trumpf: Die Polen hatten 1938 bei ihrer Annexion des tschechischen Industriegebiets von Teschen auch die berwiegend deutsch bewohnte Stadt Oderberg mitannektieren wollen. Das auswrtige Amt in Berlin hatte Einspruch dagegen eingelegt. Doch Hitler war hier eingeschritten und hatte Oderberg den Polen zugestanden. Sein Argument: Wir knnen nicht um jede deutsche Stadt mit Polen streiten. Seine Hoffnung, dass Polen dafr der Wiedervereinigung der deutschen Stadt Danzig mit dem Deutschen Reich zustimmen wrde. Nach der Annexion des Teschenergebiets und Oderbergs durch Polen im September 1938 beginnt Hitler im Oktober 1938 die Verhandlungen mit Polen um Danzig, die Transitwege und um Einhaltung der Menschenrechte. Sein erstes Angebot: Die Anerkennung der polnischen Gebietserwerbung seit 1918 und die Verlngerung des deutsch-polnischen Freundschaftsvertrages von 10 auf 25 Jahre. Im Januar 39 legt Hitler noch einmal nach und schlgt vor: Danzig kommt politisch zur Deutschen Gemeinschaft und bleibt wirtschaftlich bei Polen. Eine in meinen Augen faire, sehr faire Kompromisslsung, denn Danzig gehrte ja vorher auch nicht politisch zu Polen, es war Mandatsgebiet des Vlkerbunds. Bis in den Mrz 1939 hinein gibt es deutsch-polnische Verhandlungen. Dabei gibt es leichte Annherungen, aber keinen Durchbruch. Zu der Zeit ist Polen in Europa wegen seiner vielen Kriege seit 1920 und wegen der Teschenannexion im September 1938 in England noch gechtet. Ende Mrz 39 aber wendet sich das Blatt. Hitler begeht seinen grossen Fehler. Er erklrt die Tschechei entgegen frher gegebenen Versprechungen zum deutschen Protektorat und lsst sie besetzen. Nun brauchen die Briten Verbndete gegen Deutschland und sie bieten Polen einen Beistandspakt an. Polen wechselt den Partner und geht auf die englische Seite ber. Obwohl die deutsch-polnischen Gesprche zunchst noch weiterlaufen, schliesst Polen Ende Mrz 1939 den Vertrag mit England, macht seine Truppen teilweise mobil, stellt Chorstbe auf und lsst im Mrz 1939 einen Teil seiner Truppen gegen Ostpreussen aufmarschieren. Hitler reagiert. Er gibt am 3. April 1939 der Wehrmacht erstmals den Befehl, einen Angriff gegen Polen vorzubereiten, und zwar so, dass es am 1. September 1939 beginnen knnte. Nun herrscht Eiszeit zwischen Deutschland und Polen. Dennoch macht die Deutsche Reichsregierung noch ein paar Anlufe, weiter zu verhandeln. Doch die polnische Regierung, nun mit Rckendeckung Englands, erklrt: Der Status der freien Stadt Danzig beruhe nicht auf dem Vertrag von Versailles sondern auf der jahrhundertelangen Zugehrigkeit Danzigs zu Polen. Und Posen und Westpreussen gehrten de jure und de fakto lngst zu Polen. Die angebotene Deutsche Anerkennung sei keine Gegenleistung. Der polnische Aussenminister Beck stellt noch einmal klar, was er damit meint, er sagt am 5. Mai 1939 vor dem Sejm in Warschau: Eine Nation, die sich selber achtet, macht keine einseitigen Zugestndnisse. Hitler bittet danach die englische Regierung fr Deutschland mit den Polen zu verhandeln. Am 30. August 39 macht Hitler den schon zitierten 16-Punktevorschlag. Er schlgt dabei als wesentliche Punkte vor: Die Bevlkerung im Korridor soll in einer Volksabstimmung unter internationaler Kontrolle selbst entscheiden, ob sie zu Polen oder zu Deutschland gehren will. Der Wahlverlierer bekommt exterritoriale Verkehrswege durch den Korridor. Bleibt der Korridor bei Polen, kriegt Deutschland exterritoriale Wege nach Ostpreussen, kommt der Korridor nach Deutschland, kriegen Polen exterritoriale Wege von Polen nach Gdingen an der Ostsee. Und Teil des Vorschlags ist auch, dass der Hafen und die Stadt Gdingen unabhngig vom Wahlausgang bei Polen bleiben. Letzter Teil des Vorschlags: Polen behlt ausserdem seine Handelsprivilegien in Danzig. Das ist der letzte deutsche Vorschlag vor dem Krieg. Soweit zur der angeblichen Verhandlungsunwilligkeit Hitlers vor dem Krieg, den unsere Schulkinder lernen mssen.

Ich mchte zum Abschluss noch etwas zu den Quellen sagen, aus denen ich geschpft habe und etwas zum Abschluss des Hitler-Stalins-Pakts, der dem Kriegsbeginn ja unmittelbar vorausging. Die am hufigsten von mir verwendeten Quellen waren die Akten der diversen auswrtigen mter oder Aussenministerien. Sie geben mir Aufschluss ber den Umgang der Staaten miteinander. Sie wissen, dass offizielle Akten, Gesprchsprotokolle, diplomatische Noten etwa 30 Jahre, nachdem sie geschrieben worden sind, der ffentlichkeit und der Wissenschaft zur Verfgung gestellt werden. Sie werden dann zusammengestellt redigiert, gedruckt und als Bcher herausgegeben. Ich habe hier einmal ein solcher Band. Das sind die Akten des deutschen Auswrtigen Amtes aus der letzten Woche vor Kriegsbeginn. So sieht so was aus. Andere Nationen haben das in gleicher Form, nur wir nennen unseres Weissbuch und die Franzosen Grnbuch und jeder hat so einen anderen Namen. Als Laie, der ich bin, stsst man beim Lesen dieser Akten und anderer Quellen, staunend auf viele Eigentmlichkeiten, die die Geschichtsstudenten vielleicht schon frh von ihren Professoren erklrt bekommen. Ich musste mir erst mein [Metz, unverstndlich] kaufen. Die erste fast selbstverstndliche Besonderheit ist, dass jede Regierung, jede Nation, vor allem die Akten verffentlicht, die sie in einem guten Licht darstellen lsst, und die Akten, die ein bisschen riechen, mglichst nicht verffentlichen. Das htte mich eigentlich nicht wundern drfen, das ist eben so. Macht ja eine Privatperson im persnlichen Leben auch so. Eine zweite Eigentmlichkeit habe ich erst recht spt bemerkt, die ich mir auch htte denken knnen. Nmlich die Flschungen in offiziellen Akten. Ich fand zum Beispiel eine Hitler-Rede mit geflschten Stellen, in den gedruckten und verffentlichten Akten des Deutschen Auswrtigen Amtes, und zwar im Band vor diesem [den ich in der Hand halte]. Man verffentlicht ja kein selbstbelastendes Material, wenn man weiss, dass es geflscht ist. Ich konnte mir auf diesen Sachverhalt keine Erklrung geben, ich habe gegrbelt und bin auf nichts gekommen, was diese Sache einigermassen plausibel erklrt, dann habe ich mich an den Geschichtsprofessor gewendet, an den ich mich immer gewendet habe, wenn ich ratlos war. Der hat gesagt: Lieber Schultze-Rhonhof, lies einmal das Vorwort in diesen Akten und Sie knnen das Vorwort dieser Akten aller Vorkriegs- und Kriegsakten des Deutschen Auswrtigen Amtes, die nach dem Krieg verffentlicht worden sind, lesen. Es steht immer das Gleiche drin. Ich habe das Vorwort gelesen und da steht, dass diese deutschen Akten ausschliesslich von englischen, franzsischen und amerikanischen Historikern und Archivaren zusammengestellt und verffentlicht worden sind. Die einzigen deutschen Hnde, die hieran mitgearbeitet haben, waren die des Buchdruckers und die des Buchbinders. So kann man natrlich durch Auswahl auch Geschichtsbetrachtungen lenken. So haben es die Sieger uns als Besiegte durch die Auswahl von Akten ihre Lesart von Geschichte aufgedrckt. Nachdem ich das entdeckte, habe ich mir die gleichen Akten, die zum Teil schon 1939, 40 und 41 gedruckt und verffentlicht worden sind, besorgt und habe dann die zwei Akteneditionen verglichen und festgestellt, mal haben die Deutschen was weggelassen und mal die Englnder, Franzosen und Amerikaner etwas weggelassen und damit geschnt. Ich fand aber, dass diese Akten, obwohl sie nur von Englndern, Franzosen und Amerikanern ausgewhlt worden sind immer noch aufschlussreich genug, und ich fand auch die englischen Akten, belgischen und anderen aufschlussreich genug, auch wenn ich bei den englischen viele Auslassungen festgestellt habe. Man findet sehr viel Interessantes, ohne dass man Zugang zu Geheimakten hat. Ich hatte Ihnen gesagt, dass dies die Akten einer Woche sind. Sie knnen sich vorstellen, dass wenn man die Vorkriegszeit bearbeitet, man dann vor einem grossen Regal mit Akten steht, die man gar nicht alle lesen kann, wenn man jemals mit seiner Arbeit fertig werden will. So habe ich dann eben selektiv gearbeitet, die Akten zu den Ereignissen gelesen, ber die ich etwas wissen wollte, ber die ich schreiben wollte. Aber wie das denn so ist, man will dann auch wissen, was ist kurz vorher gelaufen und was ist kurz nachher gelaufen, und so habe ich ein bisschen davor gelesen und ein bisschen danach gelesen und da bin ich auch auf manches gestossen, nach dem ich gar nicht gesucht hatte. Und davon mchte ich Ihnen zum Schluss ein Beispiel geben:

So steht in allen Deutschen Geschichtsbchern Hitlers Untat, die drei baltischen Staaten Stalin zu berlassen. Und zwar mit dem geheimen Zusatzprotokoll vom 23. August 1939. Auf mich hat das immer wie ein finsteres Komplott zwischen Hitler und Stalin gewirkt, ein Komplott, mit dem die Litauer, die Letten, die Esten, die Finnen und Ostpolen der Sowjetunion zugesprochen worden sind. Es gibt dieses geheime Zusatzprotokoll und dieses geheime Zusatzprotokoll ist eine Schurkerei, da gibt es gar keinen Zweifel. Aber ich fand die Begleitumstnde interessant, die ich so noch nirgendwo gelesen hatte, aber die jeder von Ihnen in diesen Akten nachlesen kann. Und jeder von Ihnen kann in jeder Universittsstadt, die eine historische Fakultt hat, diese Akten einsehen.

Unmittelbar vor den deutsch-sowjetischen Verhandlungen in Moskau, fanden sowjetische, franzsische, britische Verhandlungen in Moskau statt, und da waren es die Briten und Franzosen, die einen Beistandspakt mit den Sowjets wollten. Und da waren es die Briten und Franzosen, die den Sowjets die drei Baltenstaaten auf den Opferaltar gelegt hatten. Da hatten sich schon Briten und Franzosen damit einverstanden erklrt, dass die Balten unter sowjetische Kontrolle kommen. Nur deren Vertrag ist dann nie unterschrieben worden, unserer ist unterschrieben worden. Also die gleiche Schurkerei von der Absicht her schon bei Briten und Franzosen, was unsere Schurkerei kein Stckchen besser macht. Nun kommt mein Zufallsfund in den Akten des Auswrtigen Amtes. Ich lese dort wie bekannt, dass die Deutsche Reichsregierung ein Nichteinmischungspakt mit der Sowjetunion anstrebt und deshalb in Moskau vorstellig wird. Der deutsche Botschafter in Moskau, Graf von der Schulenburg, erhlt einen Besuchstermin im sowjetischen Aussenministerium beim sowjetischen Aussenminister Molotow. Molotow schlgt ihm in Frageform vier Verhandlungsgegenstnde vor. Punkt 1: Der erwnschte Nichtangriffspakt. Punkt 4 ist eine gemeinsame deutsch-sowjetische Bestandsgarantie fr die weitere Unabhngigkeit der drei baltischen Staaten. Sie haben richtig gehrt. Unabhngigkeit der drei baltischen Staaten! Der Deutsche Aussenminister von Ribbentrop, von Herrn Schulenburg informiert, antwortet auf dieses Gesprch mit einem Brief und erklrt sich mit allen vier Verhandlungsgegenstnden, die Molotow vorgeschlagen hat, einverstanden. Und er schreibt noch einmal expressis verbis, dass er mit der Unabhngigkeitserklrung der drei baltischen Staaten einverstanden ist. Beim nchsten Treffen Molotows mit von der Schulenburg, sagt Molotow, dass Deutschland seinen Nichtangriffspakt wie gewnscht haben knnte, aber dazu ein geheimes Zusatzprotokoll unterschreiben msste. Und er betont am Ende des Gesprchs nochmals ausdrcklich: Pakt ja, aber nur mit einem geheimen Zusatz. Da fragt der deutsche Botschafter natrlich auf der Stelle, wie es seines Amtes ist, was denn in diesem geheimen Zusatz stehen soll. Molotow gibt ihm keine Antwort. Die deutsche Seite glaubt nun, es ginge im geheimen Protokoll um die Bestandsgarantie der drei baltischen Staaten, oder zumindest, es ginge auch darum. Als der deutsche Botschafter aus Moskau dem deutschen Aussenminister in Berlin von diesem Gesprch mit Molotow berichtet, versichert der Minister in seiner Reaktion, er sei mit allen Verhandlungsgegenstnden einverstanden, auch mit der gemeinsamen deutsch-sowjetischen Garantie fr die drei baltischen Staaten. Ganz faszinierend, wie in jeder Note und jedem Gesprchsprotokoll der Punkt, Unabhngigkeit der drei Baltenstaaten, wieder erwhnt wird. Also, Irrtum ausgeschlossen. Kurz darauf leitet Molotow der deutschen Seite einen Entwurf fr den Nichtangriffspakt zu der Text fr das geheime Zusatzabkommen fehlt! Es ist ja blich, dass man Texte vorher austauscht, wenn man etwas unterschreiben will, will man es vorher lesen und nochmals darber nachdenken, vielleicht am Text feilen. Statt des noch fehlenden Textes ldt Stalin von Ribbentrop nach Moskau ein. Am 23. August 1939, sieben Tage vor Kriegsausbruch, reist der deutsche Aussenminister von Ribbentrop mit Unterzeichnungsvollmacht nach Moskau. Um 16 h an diesem Tag tritt er erstmals in seinem Leben Auge in Auge Stalin im Kreml gegenber. Und Ribbentrop glaubt immer noch, dass er gleich neben dem Nichtangriffspakt auch die Garantieerklrung fr die drei baltischen Staaten unterschreiben soll. Um Mitternacht jedoch wird schon der berhmte deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt unterzeichnet und mit ihm das berchtigte Zusatzprotokoll in dem die drei Baltenstaaten, Finnland und Ostpolen den Sowjets als Interessensgebiet zugesprochen werden. Was ist in den acht Stunden zwischen 16h, dem ersten Gegenbertreten Stalin Ribbentrop, und Mitternacht, der Unterzeichnung, geschehen? Molotow erffnet vor Ribbentrop den Inhalt des geheimen Zusatzabkommens. Nmlich die Aufteilung Europas in zwei Interessenssphren. Von Ribbentrop ist berrascht, damit hat er nicht gerechnet, er hat zwar Verhandlungsvollmacht und Unterzeichnungsvollmacht, aber das ist ihm eine Nummer zu gross, er will das nicht verhandeln, er bittet Stalin um eine Konferenzunterbrechung, die wird ihm gewhrt. Ribbentrop fhrt aus dem Kreml, rber in die Deutsche Botschaft, ruft aus der Deutschen Botschaft in Berchtesgaden bei Hitler an und berichtet. Hitler hat damit selbst nicht gerechnet, er ist perplex aber mit dem Rcken an der Wand, denn die deutsch-polnische Lage hat sich inzwischen so zugespitzt, dass er den Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion braucht, und Hitler sagt von Ribbentrop, unterzeichnen Sie. So ist dieses geheime Zusatzabkommen ein berraschungscup der Sowjets. Neulich hat die Frankfurter Allgemeine noch das Gegenteil geschrieben. So habe ich das nirgendwo gelesen, jeder von Ihnen, jeder Geschichtsstudent, jeder Geschichtsprofessor kann es in diesen Akten nachlesen und ich wundere mich, dass nie darber geschrieben wird. Hitler hat ja akzeptiert was ja vorher schon die Briten und Franzosen akzeptiert haben. Trotzdem war das ein Vergehen an der Souvernitt der Balten und der Finnen. Zu dem geheimen Zusatzabkommen gehrt auch, dass Deutschland der Sowjetunion freie Hand fr Ostpolen eingerumt hat. Kaum, dass das geheime Zusatzabkommen unterschrieben ist, etwa Mitternacht, wird es noch am gleichen Vormittag, etwa 10 h, von einem deutschen Diplomaten aus der Deutschen Botschaft in Moskau an einen amerikanischen Diplomaten aus der amerikanischen Botschaft in Moskau verraten. Der berbringt es sofort seinem Botschafter, der telegraphiert das sofort rber nach Washington und wenn Sie an die Zeitdifferenz von Moskau nach Washington denken, dann ist Ihnen klar, dass Roosevelt, als er Morgens ins Oval Office kam, den Inhalt des geheimen Zusatzabkommens bereits auf dem Schreibtisch liegen hatte. So hat Roosevelt sofort Kenntnis davon, dass Polen nun von Deutschland und der Sowjetunion bedroht ist. Roosevelt hlt dieses Wissen vor den Polen geheim, er lsst die Polen statt dessen wissen, sie sollten in der Danzig-Frage unnachgiebig bleiben. So hat Roosevelt die Polen wissentlich in eine deutsch-sowjetische Falle laufen lassen. Und Sie knnen mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Polen in Erkenntnis dieser neuen Gefahr lieber auf ihre ohnehin begrenzten Rechte im Freistaat Danzig verzichtet htten, als statt dessen Ostpolen an die Sowjets zu verlieren. So stellen sich eben bei genauer Akteneinsicht viele Dinge anders dar, als wie sie diese in der deutschen Nachkriegsliteratur zu lesen bekommen.

So meine Damen und Herren, das waren die deutsch-polnischen Spannungen, die zum Krieg gefhrt haben. Das waren die deutschen Handlungsbemhungen um die Heimkehr Danzigs, die den Krieg nicht verhindern konnten, und das war die Einigung Hitlers mit Stalin, die dem Deutschen Reich den Rcken frei gemacht hat, fr einen Krieg gegen Polen. Fr mich selbst war vieles von dem neu, als ich mit meinen Arbeiten begonnen habe. Ich behaupte heute, dass meine Generation zum Teil geflschte Geschichte hat lernen mssen. Bitte geben Sie die wahre Geschichte an Ihre Enkel und Kinder weiter.