Der Fall Amaudruz
Jrgen Graf
In seinem Jahrhundertroman 1984 lsst George Orwell den Chefideologen des totalitren Schreckensregimes, O'Brien, zu dem auf der Folterbank festgeschmiedeten Winston Smith sagen:
Es ist uns unertrglich, dass irgendwo auf der Welt ein irriger Gedanke existiert, wie geheim und kraftlos er auch sein mag.
Dass dieses Prinzip heute auch in der freiheitlich-demokratischen Schweiz gilt, zeigt sich mit schner Deutlichkeit am Fall des Lausanner Publizisten Gaston-Armand Amaudruz. Der 1920 geborene Amaudruz, Lizentiat der Philologie und pensionierter Sprachlehrer, gibt seit dem Jahre 1946 ein hektographiertes Blatt mit dem Titel Courrier du Continent heraus, das bei Postfach 2428, 1002 Lausanne, erhltlich ist und dessen Auflage bei knapp 500 Exemplaren liegt. Ein grosser Teil davon geht ins Ausland. Wenn wir annehmen, dass jedes von etwa 300 in die Schweiz verschickten Exemplaren drei Leser findet, so bedeutet dies, dass ca. ein Schweizer von 6000 Amaudruz' Mitteilungsblatt liest.
Unser Staat, so wrde man annehmen, msste es eigentlich verkraften knnen, dass 0,016% seiner Brger ein oppositionelles Blatt lesen, doch weit gefehlt: Die Existenz dieser Publikation ist dem herrschenden System ganz und gar unertrglich; schon ein Courrier-Leser ist ihm einer zuviel. Denn Amaudruz, ein freundlicher Mann mit dem milden und abgeklrten Auftreten eines lteren Professors, missachtet alle Gebote der political correctness. In seinem Blatt sowie in Bchern wie Les peuples blancs survivront-ils? oder Nous autres racistes vertritt er nmlich ein Weltbild, das er selbst als rassistisch bezeichnet, wobei das Wort fr ihn allerdings keinesfalls den ihm heute allgemein unterstellten Sinn besitzt. Sein Rassismus bedeutet ganz einfach, dass er fr die Wahrung der Eigenart aller Menschenrassen eintritt, also auch der weissen; er ist somit nicht aggressiv, sondern rein defensiv. Wenn sich Amaudruz gegen die Rassenmischung ausspricht, drckt er damit keine Geringschtzung der farbigen Rassen aus, sondern ganz im Gegenteil Achtung vor diesen, sind sie doch fr ihn genauso wie die weisse Rasse einzigartige, bewahrenswerte Erscheinungsformen der gttlichen Schpfung. Und wenn er sich gegen die Drittwelteinwanderung wendet, so tut er dies in der berzeugung, dass sich jede Rasse friedlich und ungestrt in ihrem angestammten Lebensraum entwickeln soll. Die Erfahrungen der Geschichte geben Amaudruz recht: Multikultur funktioniert nicht. Wer's nicht glaubt, der frage die Menschen in den Ghettos der US-Metropolen oder in den franzsischen Vorstdten!
Zu den Grundstzen der Neuen Weltordnung freilich passt die Philosophie eines Amaudruz wie die Faust aufs Auge. Dass er sich darber hinaus gar noch hartnckig weigert, an die Eckpfeiler der Einwelt-Ideologie, die Nazigaskammern, zu glauben, schlgt dem Fass in den Augen der jdischen Gedankenpolizei den Boden aus.
Dem Vernehmen nach soll der Prozess gegen Amaudruz im August 1998 stattfinden. Vorgeworfen wird ihm:
Dass die jdischen Extremisten an die Ausrottung der sechs Millionen in Gaskammern glauben oder so tun, als glaubten sie daran , ist ihre ureigene Sache. Dass sie ihre Glaubensgenossen davon zu berzeugen suchen, ist zwar nicht sehr fein, mag aber noch durchgehen. Dass sie das Recht beanspruchen, den Nichtjuden durch eigens dazu erlassene Gesetze den Glauben an den Holocaust aufzuntigen, scheint uns ein wenig gar bertrieben [...]. Die auf den Holocaust an den sechs Millionen gegrndete Erpressung muss letzten Endes selbst die Geduld der Gutmtigsten strapazieren. Dies um so mehr, als seit jenen mystischen Begebenheiten bereits ber fnfzig Jahre vergangen sind.
Wre die Existenz der Gaskammern eine unzweifelhaft feststehende Tatsache, so wrde es ausreichen, die Beweise dafr zu verffentlichen. Es bestnde keine Notwendigkeit, den Glauben daran vorzuschreiben. Dieses Gesetz belegt allein schon durch seine Existenz, dass die Beweise der Exterminationisten [Anhnger der Ausrottungsthese] weniger schlagend sind, als diesen lieb wre. Wie schon in frheren geschichtlichen Epochen ist es ein Zeichen der Schwche, ein Dogma gewaltsam durchsetzen zu wollen. Die Exterminationisten knnen aufgrund des Maulkorbgesetzes Prozesse gewinnen. Den letzten Prozess werden sie vor dem Gericht knftiger Geschlechter verlieren.
So etwas ist, um abermals mit George Orwell zu sprechen, thoughtcrime, zu deutsch ein Gedankenverbrechen. Und deshalb soll ein bald 80jhriger pensionierter Sprachlehrer und Herausgeber eines hektographierten Blattes mit einer Auflage von knapp 500 Exemplaren hinter Gitter, whrend Vergewaltiger, Frauenhndler und Heroindealer in der Schweiz mit dem Segen unserer Behrden frei herumlaufen.
In ihrer Ausgabe vom 24. Februar 1998 regt sich die Basler Zeitung ber die Repression in Tunesien auf:
Menschenrechte in Tunesien: Oft nicht mehr als Lippenbekenntnisse! Nicht wenige Tunesier [...] werden beschattet, schikaniert, verhaftet, verurteilt [...]. Meinungsdelikte knnen nach tunesischem Recht mit bis zu fnf Jahren Gefngnis geahndet werden.
Ach wie gut, dass wir nicht in Tunesien leben!
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Daily Express, Freitag, 24. Mrz 1933. bersetzung: Juda erklrt Deutschland den Krieg. Juden der gesamten Welt in vereinter Aktion. Boykott deutscher Waren. Massendemonstrationen in vielen Distrikten. Dramatische Aktion.
(Der Hrsg.): Jedermann hat von den antijdischen Gesetzen im Dritten Reich gehrt. Und jedermann glaubt zu wissen, dass auf der Wannsee-Konferenz vom 20. Jan. 1942 die planmssige Ausrottung der Juden beschlossen worden sei. Verschwiegen werden Fakten wie die folgenden:
Sofort nach Hitlers Machtbernahme, noch ehe eine einzige antijdische Verordnung erlassen worden war, riefen die Zionisten zum Boykott deutscher Waren auf. Da war es nur logisch, dass der Daily Express vom 24. Mrz 1933, keine zwei Monate nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, von einer Kriegserklrung Judas sprach.
Was war den Juden bis damals geschehen? Der Zentralverein deutscher Staatsbrger jdischen Glaubens als die grsste Organisation der 565'000 deutschen Juden protestierte im Mrz 1933 gegen Behauptungen ber Judenverfolgungen: [Er] erklrte zu den auslndischen Greuelmeldungen ber die Verstmmelung von Judenleichen und die Misshandlung jdischer Mdchen, dass alle derartigen Behauptungen frei erfunden seien. Der Zentralverein verurteilt solche Entstellungen aufs schrfste. &Der Verband nationaldeutscher Juden forderte in einem Rundschreiben die Mitglieder mit der grssten Entschiedenheit auf, dem verbrecherischen Versuch, auf dem Umwege ber auslndische Kreise die Gestaltung der deutschen Zukunft zu beeinflussen, entgegenzutreten. & Der Reichsbund jdischer Frontsoldaten hat an die Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin ein Schreiben gerichtet, in dem gegen die Greuelnachrichten ber Deutschland Stellung genommen wird. (Basler Nachrichten, 27. Mrz 1933, S. 1)
Die jdische Zeitschrift The Canadian Jewish News vom 30. Jan. 1992 zitierte betreffend Wannsee den israelischen Historiker Yehuda Bauer, der gesagt hat, Wannsee sei eher eine Besprechung und kaum eine Konferenz gewesen, und wenig von dem Gesagten sei ausgefhrt worden. Die Leute wiederholten immer und immer wieder die einfltige Geschichte (silly story), dass am Wannsee die Plne zur Ausrottung der Juden gefasst worden seien.