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Gegrndet 1995 | Presseclub Schweiz, Postfach, | Nr. 3+4 Juni 2007 |
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In Memoriam Dr. Max Hans Disteli
Dr. Max Hans Disteli verstarb am 26. Februar 2007 im Alter von 86 Jahren. Sein Pflichtbewusstsein fr eine unzerstrte Natur und Aufrechterhaltung eidgenssischer Grundwerte als Garant unserer Freiheit waren vorbildlich.
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Dr. Max Disteli wurde am 15. Juni 1921 in Olten geboren. Er blieb das einzige Kind von Johann und Frieda Disteli. Sein Vater war Bahnsouschef bei der SBB Olten. Max Disteli machte daher in frhester Kindheit Bekanntschaft mit der ihm zeitlebens ans Herz gewachsenen Eisenbahn. Ein eigenes Auto kannte er nie. Er eroberte sich seine Welt zu Fuss, mit der Eisenbahn, ausnahmsweise auch mit dem Flugzeug, 1991 bis nach Wladiwostok, der russischen Hafenstadt am japanischen Meer. Wie erstaunt war er, als er dort bei einer Bahnreise in einem Hauptpostamt eine Postkarte fand mit der Abbildung von Wilhelm Tell mit der Armbrust, darunter in kyrillischer Schrift Glckwnsche zum 700jhrigen Bestehen der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Just in einer Zeit, als es bei uns hiess 700 Jahre sind genug und Suiza no existe (die Schweiz existiert nicht). Das mutwillige Herunterreissen unserer Heimat muss Max Disteli schmerzlich empfunden haben. Einem Freund bekundete er einmal seine Heimatliebe wie folgt: Weisst Du, ich denke oft an ein Lied, wo es heisst:
Es wchsle Brg und Tli,
so lieblech mitenand,
Und ber alles use
Luegt mngi Felsewand.
Do obe weide Hrde,
dort unte wachst der Wy;
Nei schner als im Schwyzerland,
chas whrli niene sy.
Nach dem Ende seiner Schulzeit folgten harte Jahre an der Kantonsschule. 1939 kam der Krieg und Max Disteli leistete Arbeitseinstze in der Landwirtschaft. Im Vorsommer 1941, immer noch mitten im Krieg, bestand er die Maturitt Typ C. Kurz darauf wurde er in Aarau (sein Vater war inzwischen Bahnhofsvorsteher in Aarburg geworden) zur Infanterie-Rekrutenschule eingezogen, aus der er nach einer Verlngerung von drei Monaten erst im Februar 1942 wieder entlassen wurde. Damit war sein Anschluss fr das Studium der Naturwissenschaften am Polytechnikum in Zrich verpasst. Im Frhjahr 1942 konnte er dennoch sein Studium an der ETH beginnen, verlor da aber wegen immer wieder folgenden Aktivdienstzeiten und Spezialaufgeboten ein weiteres Jahr. Sogar in den Semesterferien gab es studentische Arbeitseinstze im Berggebiet. Alles ohne ein Rappen Entschdigung fr verlorene Studienzeit! Nach den schwierigen Verhltnissen jener Epoche, die Max Disteli Arglist der Zeit nannte, war er ein hherer Lehrer ohne jegliche Praxis und Erfahrung. Nach anderthalb Jahren Assistenzzeit an der Universitt Zrich fand er eine Halbjahresanstellung an der Kantonsschule Trogen. Ich habe dort glcklos amtiert, aber meine zeichnerischen Fhigkeiten fr Landschaften entdeckt, schrieb er in seinen Lebenserinnerungen. Weil es keine besseren Angebote gab, arbeitete er ab 1948 drei Jahre lang an einer Privatschule in Pratteln (BL). Die Bezahlung bestand aus Kost und Logis plus 300 Franken Bargeld ohne Arbeitsvertrag. Max Disteli wusste, dass er an die Hochschule zurck musste, wenn er weiterkommen wollte. Ab 1951 studierte er daher zwei Jahre lang Mathematik, Pdagogik, Deutsch, Geographie und Turnen. 1952 erhielt er fr diese Fcher das solothurnische Bezirkslehrerpatent. Jetzt unterrichtete er krzere oder lngere Zeit an den Primarschulen Kienberg und Kestenholz, und an den Bezirksschulen Welschenrohr, Trimbach, Biberist, Neuendorf und Zofingen.
Im Frhjahr 1954 promovierte Max Disteli an der ETH Zrich mit einer Dissertation zur Geographie einer Schweizer Kleinstadt zum Dr. sc. nat. In dieser Zeit bekam er auch eine feste Anstellung als Vikar in Fahrwangen am Hallwilersee, und zur Ergnzung seines Pensums zwei Tage pro Woche zur Unterrichtung an der Bezirksschule Sins (AG). Max Disteli: Elf Jahre lang war ich im Lehramt von Fahrwangen. Es wurde erwartet, dass mglichst alle Schler, die in eine hhere Schule wollten, die Aufnahmeprfung bestehen wrden. Es gab sozialen Druck und der Lehrer wurde fr schuldig befunden, wenn Schler scheiterten. Die Zeit war fr mich glcklos. Ich gab mir Mhe, aber es fruchtete nichts. Ich hatte zwar ein rechtes Einkommen, aber die Schul- und Erziehungsarbeit wurde mir mehr und mehr zur Hlle. Meine Neigung, etwas Brotloses zu studieren, hatte weitreichende Konsequenzen.
Mit seinem Lehrberuf unzufrieden, entschied Disteli, sich fortan nicht nur der publizistischen Ttigkeit fr Politik, sondern vermehrt dem Umweltschutz zuzuwenden. Anfang der 60er Jahre konnte er in verschiedenen Zeitungen, auch bei der Neuen Zrcher Zeitung, seine Artikel unterbringen, und 1964 wurde er der erste Prsident des Landschaftsschutzverbandes Hallwilersee, dessen Amt er elf Jahre lang ausbte. 1965 bekam er auch die neue Geschftsstelle fr Landwirtschaftsschutz im Baudepartement des Kantons Aargau. Max Disteli war berglcklich: Endlich hatte ich die ganz auf meine Neigung und Ausbildung zugeschnittene Stelle gefunden. In dieser Anstellung blieb er bis zu seiner Pensionierung.
Im Juni 1986, als Max Disteli pensioniert wurde, zog er von Aarau nach Olten, wo seine Frau Pia aufgewachsen war. Ihr neues Heim befand sich unweit des Bahnhofs an der Martin Disteli-Strasse, die nach einem Oltner des vorletzten Jhd. benannt ist. 32 Jahre war er mit seiner Lebensgefhrtin zusammen, als diese im Oktober 2003 verstarb.
Das vielseitige Interesse von Max Disteli usserte sich auch an seiner Freude beim Kegeln, Reiten, Singen im Mnnerchor und bei anderen Geselligkeiten, Ttigkeiten, die ihm viel Freude bereiteten. Doch auf die Politiker, die sich nicht fr das Beste und fr das Wohl unseres Vaterlandes einsetzen, wetterte er und sagte von ihnen, sie und unsere Hochschulprofessoren seien wissende Papiertiger, ohne ethisches und moralisches Fundament.
Fr Disteli waren Volk, Scholle, Fauna und Flora etwas Lebendiges mit gemeinsamer Aura. Erst alle zusammen sind das, was wir als Heimat fhlen. Wer das nicht erkennt, stirbt ab, ohne es zu merken. Max Disteli versuchte mit Taten und Zeitungsberichten Menschen dazu zu bringen, ber die zerstrerischen Krfte nachzudenken, zusammenzustehen und sich dagegen aufzulehnen. Doch in den letzten Jahren sprach er immer mehr davon, dass das Oltner Tagblatt und andere Zeitungen seine Beitrge nicht mehr publizieren wrden, nicht einmal die Schweizer Demokraten, stellte er betrbt fest. Zweimal habe er diesen sogar offeriert, fr die ffentlichkeitsarbeit eine grosse Anzahl Informationsbltter ber den EU-Haftbefehl zu bezahlen, doch sie haben nicht einmal geantwortet, schrieb er enttuscht. Max Disteli zhlte zu den ersten Abonnenten von RECHT+FREIHEIT. Als seine Artikel bei anderen Zeitungen immer fters keine Aufnahme fanden, verblieb ihm nur noch die unsrige, mit einer fr die Wichtigkeit leider viel zu unbedeutenden Auflage. Mit seinem fulminanten Beitrag Parlamentswahl im Herbst 2007, kurz nach seinem Tod in unserer Ausgabe vom Mrz 2007 verffentlicht, hat Max Disteli ein letztes Mal seine Alarmglocken ertnen lassen. Seine Beitrge mit ihrer unverwechselbaren Diktion werden uns sehr fehlen.
Wer Max Disteli kannte, der verbindet unweigerlich seinen Namen mit Heimatliebe, mit Kampf fr kologie, Landschafts-, Natur- und Vogelschutz, und Kampf fr eine gesunde Landwirtschaft auf Schweizer Boden. Eng damit verbunden war sein mutiges Eintreten fr die ideellen Grundwerte unseres Landes.
Ernst Indlekofer
Redaktionelle Beitrge von Dr. Max Disteli
Parlamentswahl im Herbst 2007
Wie lange sollen und drfen wir noch freie Schweizer bleiben?
Die geplante Liquidierung der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Wenn Falschheit und Hinterhltigkeit das Land regieren
Kolonialvertrag mit der EU
Ohne wirksame Gegenwehr
In Sorge um das Weiterbestehen der Schweiz
Leserbriefe von Dr. Max Disteli
Ex Bundesprsident Leuenberger gratulierte zum Weg in die Knechtschaft
Keine Ruhe ums Rtli
Sozialisten und Freimaurer wollen die Weltregierung
Und es geschieht nichts!
Der Brger zahlt alle Verrcktheiten
Gesellschaft in Dekadenz begriffen
Von der Nutzlosigkeit der UNO
Verzicht auf Agro-Gentechnik
Tierschutzfeindliche EU
Der Europische Haftbefehl
Zum Tag der Ernhrung
Stirbt der Bauer, stirbt das Land
Agrarpolitik und Landesversorgung
Autokratische Regierung?
Das Toleranzgeschwtz und die Auflsung unserer eigenen Werte
Sargngel fr die Demokratie
Asylanten zahlen keinen Rappen
Die Stellvertreter
Eine Schande fr unser Land
Humanittsdiktatur
Antirassismusgesetz
Asylwesen Antrieb der Staatsvernichtung
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